moustique - ganz falsch. Es KANN gar keine "zusätzliche" Hilfe sein. Warum? Weil es ein EIGENES System ist. Wenn du Kanji auf die Herkömmliche lernst, dann erfolgt die Auswahl nach Gebrauch - etwa lernt man ein so schwieriges Kanji wie you in doyoubi sehr früh, einfach weil man die Wochentage früh im Studium lernt.
Bei Heisig gibt es keine Auswahl - man lernt einfach alle, generell von einfach zu komplex. Und so lernt man dann ein (für die Anfängerpraxis) wichtiges Kanji zB als Nr 1500 (k.A. was das ist..), während man Gallenblase (was kein Mensch braucht) relativ früh lernt. -- Aber das macht nichts, denn wenn man eh in kurzer Zeit alle lernt, dann stellt sich das Problem gar nicht. Und in kurzer Zeit heisst: Ich bin davon überzeugt, daß jeder ernsthafte Student die 2000 Bedeutungen in 6-12 Wochen lernen kann (angeblich haben Leute das in 2 Wochen geschafft - das glaube ich, wenn ihnen jemand mit Erfahrung das alles vorkaut). (Ich erinnere mich, daß in meinem alten Kanji ABC aus dem 90ern im Vorwort steht, daß der Autor alle in 2 Monaten gelernt hat, inkl. das System seines Buches dabei entwickelt hat. Das kann ich persönlich nicht nachvollziehen, es ist wohl das unterirdischste Kanji-Buch, das ich besitze)
Heisig kannst du nicht "nebenher" oder ein bisschen lernen - es hat keinen Sinn, sich Kanji 1243 herauszupicken, wenn man zuvor nicht 1-1242 gelernt hat. Ich weiß schon, warum ich gesagt hatte, daß du die Anleitung nicht gelesen hast -- das merkt an jeder Äusserung
Es ist also nicht so, daß man 1 Jahr lernt und alles war umsonst. Du solltest dafür kein Jahr brauchen. Ein schlauer Student würde sich Band 1 in den Ferien zwischen Abitur und Semesterbeginn reinziehen und fertig.
Der Rat lautet also, sich für ein System zu entscheiden, statt zwei halbherzig zu verfolgen.
Ich würde jedem raten, Heisig mal kurz auszuprobieren, also die 1-200 Kanji. Da sieht man, ob einem die Methode liegt. Das merkt man bei Heisig jedenfalls sofort, während man bei anderen Methoden evtl länger bereit ist, auf Fortschritte zu warten.
Ausserdem ist Heisig sehr gut, um schreiben zu lernen, da man "ganz natürlich" von einfachen 1-2-3 (Zahlen) zu komplexeren Kanji geführt wird. In meinem alten Langenscheidt Kanji-Buch war das oben erwähnte 'you' eines der ersten Zeichen - ich erinnere mich noch, dass ich mich beim Schreiben angestellt hatte, als ob ich nen Rembrandt kopieren müsste - Wenn man die Zeichen nach Heisig immer brav der Reihe nach mitkritzelt, dann ist so ein Kanji gar kein Problem.
Dann will ich den Neuen hier auch einen Rat geben: Ich würde doch in dieser Angelegenheit eher auf jemanden hören, der damit gearbeitet hat als jemandem, der nichtmal die Anleitung gelesen hat.
Der Rat lautet: Kurz - aber ernsthaft - ausprobieren, bevor ihr euch durch ein anderes System qäult.
Ich nehme an, du konntest schon lesen/schreiben, als du Heisig probiert hast. Dann meint man nämlich, daß man das im grossen und ganzen eh schon alles kennt, insbesondere den einfachen Kram zu Beginn - und dann meint man, dass man sich mit der wundersamen Heisig-Methode auf die leichte Art perfektionieren kann, aber dem ist nicht so. Du musst ganz vorne anfangen, aber wenn du bereits Vorwissen hast, dann geht es natürlich umso schneller.