RE: Kanji finden / SKIP-Methode
Also, ich habe Halpern und Hadamitzky und wollte auch mal meinen Kommentar dazu abgeben: Das System von Halpern scheint auf den ersten blick tatsächlich kinderleicht und das ist auch so -- das heißt aber nicht, das es nicht besser geht.
Die SKIP Methode ist zwar OK, aber vor allem im direkten Vergleich zu Hadamitzky gibt es ein paar Nachteile der Skip-Methode. Suche ich etwa ein Kanji mit "Person" links (2-Strich), dann ist man natürlich über die Indizierung ganz schnell bei der Rubrik "links-2-Strich" gelandet -- aber ich frage mich beim Blättern für den Rest des Kanjis immer, ob ich mich auch nicht verzählt habe und somit, ob ich mich auch in der richtigen Rubrik befinde. Klar, selbst schuld, wenn ich zu blöd zum Zählen bin, Fakt ist aber, daß das jedem immer mal passiert -- ich bin mir da nie sicher, ob ich dann einfach versehentlich drübergeblättert habe oder ob ich an der falschen Stelle bin und das stört mich ein wenig bei der 2.-3. durchsicht.
Hadamitzky kritisiert bestimmt nicht an dem System, weil er sich wegen 1-2 verkaufter Bücher sorgt, denn das Auffinden geht mit Hadamitzky vermutlich noch schneller (OK, subjektiv...). Hadamitzky ist über die Seiten am Buchrand ähnlich wie bei einem Deutschen Wörterbuch für Buchstaben stufenartig markiert, orientiert nach den Strichzahlen gemäß der Indextafel im Buchdeckel. Nach ein paar Tagen geht es extrem schnell, so schnell wie bei Halpern geht es aber auch beim ersten Mal. Beispiel: Ich weiß, das "Person" 2 Striche hat, schaue also im Buchdeckel bereits zur "2er"-Spalte für Radikale, dort zB 2a. Das bedeutet: Dem Buch auf die Breitseite geschaut, beim Stufenindex gleich zum Anfang der "2" gegriffen und im Nu hat man das Kanji hervor geblättert, weil Hada. zu Beginn jeder Gruppierung nochmal alle Kanji tabellarisch mit Nummer in einer Übersicht gelistet hat, so daß man es sich schnell herausgucken + nachblättern kann (meist +/- eine halbe Seite).
Ich habe auch den Eindruck, daß ich im Halpern Kanji schwerer finde, die der Gruppe "solid" zugeordnet sind, d.h. solche, die kein Radikal an einer eindeutigen Position haben.
Während das aber evtl nur Geschmacksfragen sind, stört mich am Halpern die etwas dünne Anzahl von ca 2200 Kanji, Hadamitzky hat ca 2800 (auch das stört mich bereits.. :-) ). Beide geben als "Learner's Dictionary" auch die Strichfolge an, zusätzlich hat Hada. noch bei jedem Kanji zwei verschiedene handschriftliche Beispiele abgedruckt.
Außerdem ist das Indexsystem bei Hada. Learner's und dem großen Hada.-Lexikon identisch, d.h., wenn man sich mal ein größeres Werk zulegt, dann findet man seine Kanji in beiden unter der gleichen Indizierung.
Was ich bei Hada. noch ganz nett finde ist die Listung + Verweisung von alternativen Schreibweisen bzw alternativen Kanji -- das ist natürlich vor allem mit blick auf das Vollwerk interessant, wo das Verhältnis "Grund"-Kanji zu Kanji + Varianten ca 5900 zu 7200 ist.
Beide sind gut + vieles ist bei sowas ja auch subjektiv, läßt man also mal die Index-Frage außen vor, würde ich immer zum Hadamitzky raten, weil man dort einfach mehr für's Geld bekommt (mehr Kanji).
Evtl sollte man sich überlegen, ob man sich Hadamitzky nicht auf Englisch holt, falls man damit keine Probleme hat, denn wenn ich das richtig weiß, kostet der Englische nur ca 40% (bei amazon-UK bestellt) der Deutschen Ausgabe (Vollwerk). Obwohl der große Hada. extrem "fett" ist, geht damit die Suche eigentlich genauso schnell wie im kleinen -- bei der enormen Anzahl an Zeichen spricht das eigentlich für sein Index-System. (Das Vollwerk hat aber keine Angaben zur Strichfolge und auch keine handschriftlichen Beispiele.)
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