RE: Kanji ABC von Andreas Foerster und Naoko Tamura
Das Buch ist genau das was du jetzt auch auf kanjiabc.net einsehen kannst.
Eselsbrücken oder so gibt es nicht. Das ganze Buch besteht einfach nur aus einer Tabelle. In der ersten Spalte die Graphemnummer (des neu gelernten Graphems aus dem Graphemteil), in der zweiten Spalte das Kanji, in der dritten die Lesungen, in der vierten die Bedeutungen, in der fünften die Namen der Grapheme aus denen sich das Kanji zusammensetzt. Am Ende des Buches gibt es dann nochmal einen Index der Kanji nach Graphemen und Lesungen.
Das Buch ordnet den Bestandteilen der Kanji Begriffe zu, so daß du auch bei komplizierten Kanji nicht mehr zufällige Strichfolgen merken musst, sondern einfach sagen kannst, ah ja das schreibt man mit 'Tisch, Tropfen, Insekt' oder so (kann man lernen wie ganz herkömmliche Vokabeln).
Hauptunterschied zum Heisig ist, dass im Kanji ABC auch die Lesungen drinstehen, und die Bedeutungen der Kanji nicht eindeutig sind, sondern sich mehr auf die Lesungen beziehen. Dass die Lesungen dabeistehen sehe ich als Vorteil - man lernt die Schriftzeichen so mit Bezug zur Sprache, und die ein oder andere Vokabel (kun-yomi) kannte man vielleicht schon und wusste nur noch nicht mit welchem Kanji es geschrieben wurde. Und man sieht welche Kanji mit gleichem Bestandteil auch gleich gelesen werden. Dass die Bedeutungen nicht eindeutig sind, ist eher ein Nachteil, denn für Karteikarten Deutsch -> Kanji braucht man diese Eindeutigkeit.
Von der Aufmachung her halte ich den Heisig für professioneller. Im Kanji ABC sind doch einige Fehler drin (auf der Homepage korrigiert), ich musste daher in meinem Buch beim Erstellen von Karteikarten ziemlich viel herumkritzeln, um sowohl Fehler zu korrigieren als auch um Bedeutungen zu finden die im ganzen Buch dann eindeutig sind. Der Grund warum ich trotzdem Kanji ABC zum lernen genommen habe ist, dass mich die Geschichten im Heisig verwirren. Und es ist sehr schwierig den Heisig zu Karteikarten zu verarbeiten, weil man sich die Information auf die es eigentlich ankommt (die Bestandteile der Kanji) aus dem Fließtext mühsam heraussuchen muss. Und dann fehlt komplett der Bezug zur Sprache, so ganz ohne Lesungen.
Mein Wunsch-Buch wäre eine Mischung aus Kanji ABC und Heisig; eine überarbeitete / fehlerfreiere Version von Kanji ABC mit eindeutigeren Bedeutungen (und wenns nicht zuviel verlangt ist, Lesungen in Kana statt ABC). Oder ein Heisig ohne Geschichten aber dafür mit Lesungen, und die Bestandteile nochmal separat zum Nachschlagen aufgeführt und nicht nur irgendwo mittendrin.
Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.
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