Auf die Gefahr hin zu wiederholen, was andere bereits geschrieben haben, aber ...
Also mal ganz ehrlich, wer sich ein Buch extra zum Kana-Lernen kauft, der hat glaub ich nicht mehr alle Tassen im Schrank, oder er hat nicht ordentlich nachgedacht als er sich sein Japanese-Learning-Starter-Kit zusammengestellt hat.
Ich hab damals mit einem VHS-Kurs angefangen - und wir wissen alle, VHS-Kurse sind nicht gerade intensiv - aber selbst da hatten wir einmal an einem WE eine Sonder-Kana-Power-Stunde, und die Sache hatte sich. Die einfachste Methode schön brav 2x46 Kärtchen malen (Schreibweise gibts auf zahlreichen Internetseiten - s. Forumlinks - erklärt) und einfach mal ein zwei Stündchen hinsetzten und nach dem Karteikartenprinzip lernen + Schreibübungen. Das wiederholt man noch ein paarmal, und wenn man sich dann gleich schön brav von Romaji Umschriften verabschiedet, womit man eigtl. gar nicht anfangen sollte, dann gehören bald die beide Kana-Schriften, zumindestens Hiragana (und Katakana auch halt dann ein bisschen später), wie das ABC auch, bald zu den einfachsten Dingen der Welt. Ich finde die Heisig Methode generell nicht schlecht, aber wenns um Kana geht, haben Eselsbrücken echt nichts zu suchen!!!
nun auf die Gefahr hin etwas OT zu werden...
Heisigs Methode (wenn man überhaupt sagen kann, dass es seine ist, denn auf die Idee sich Eselsbrücken mit Hilfe der Bedeutungen der Radikale bzw. Kanji-Bestandteile zu bauen, ist bestimmt nicht er gekommen, sondern das wurde garantiert schon von Lernenden der Japanischen Sprache weit vor seiner Zeit benutzt) ist meiner Meinung nach nur für zwei Dinge gut.
1. Man kann sich die Bedeutung der EINZELNEN Zeichen leichter merken. Was einem oft hilft wenn man unbekannte Wörter, die mit bekannten Zeichen geschrieben werden, zum ersten mal sieht, weil man mit Hilfe des Satzsusammenhangs die tatsächliche Bedeutung des Wortes sehr gut raten kann. Wenn es dann aber um Vokabeln geht, sollte man seine "Ich-erinnere-mich-an-das-Kanji-mit-der-Heisig-Methode"-Phase aber schon längst hinter sich haben, denn schließlich haben wir hoffentlich alle den Anspruch Japanisch samt Kanji (zum. Jouyou) eines Tages wie bspw. englische Texte (um eine für uns Nicht-Muttersprache mit lateinischen Buchstaben zu nennen) lesen, und verstehen zu können.
2. Wenn es darum geht Kanjis aktiv zu schreiben. Hier können die Bildergeschichtchen auch im Alltag nützlich sein, natürlich nur bei eher selteneren Kanjis. Außerdem hat man in der Situation in der man ein Kanji schreibt, auch eher die benötigten paar Millisekunden Zeit, um sich seine Eselsbrücke ins Gedächtnis zu rufen.
Zusammenfassend: Kanji-Lernen mit Heisig allein, ist sowieso nicht so ne gute Idee, weil die Methode einem für die Aussprache der Zeichen recht wenig bringt, und wenn dann braucht man es bloß zum aktiv schreiben, wobei ja - wie bei vielen Japanern bzgl. seltenerer Kanjis auch häufig der Fall - dank der Segnung unseres Zeitalters mit PCs und dergleichen, die passiven Kanji-Kenntnisse meist ausreichen (leider, ich wäre gerne gezwungen mehr selbst zu schreiben, dann sitzts einfach besser). Außerdem ist Heisig nicht so toll weil man in einen Rahmen bzgl. der Reihenfolge der Kanjis gepresst wird, der überhaupt nicht mit der Rangliste bzgl. der Frequenz des Erscheinens der Zeichen im Alltag korelliert.
=> Heisig ist ne nette Inspiration, aber um es mit den Worten von Frank Sinatra zu sagen "I did it my way". Baut euch lieber eure eigenen Eselsbrücken (muss man im Heisig sowieso irgendwann weiter hintern selber machen) und benutzt doch einfach die Originalbedeutungen der Radikale, für die Stories.
Und die Bedeutung der anderen Kanji-Bestandteile, die keine Radikale sind, lässt sich meist auch leicht rausfinden, weil sie zum größten Teil selbst einfach Kanjis sind. Für die restlichen Bestandteile selbst ausdenken.
(vielleicht sollte ich diese kleine OT-Eskapade mal bei Gelegenheit in den richtigen "Kanjilernen mit Heisig"-Thread posten.
)
... um wenigstens zum Schluss wieder "in topic" zu sein, und den Grund für meine OT-Extravaganza anzugeben. Wenn Heisig IMHO nicht einmal was bei den geläufigeren Kanjis zu suchen hat, ist dies für die Kana erst recht nicht der Fall. Die Kana müssen zu 1000% "aus der Hüfte geschossen kommen" (um einen JNler zu zitieren, und da sie zudem nicht schwer zu lernen sind (wems zu schwer ist -> Japanisch ist nix für dich, da min. 2000 von diesen komischen Zeichen, die noch viel gemeiner sind und zudem noch tausende von Lesungen und Bedeutungen haben, auf dich zukommen) kann man die sich auch einfach mal so reinprügeln.
HÄNDE WEG VOM KANA-BUCH,
DENN KANA-LERNEN IST KEIN FLUCH!!!
IST KANA-LERNEN DOCH EIN FLUCH,
WAR JA-PA-NISCH BLOß EIN VERSUCH!
(*über mich selbst erschrocken den Kopf schüttel*)