(30.08.13 13:46)torquato schrieb: Klingt alles unglaublich kompliziert, besonders wenn man noch per Hand in die fontconfig rein muß, selbst für jemanden, der grundlegend noch ein bißchen was mit *nix anzufangen weiß.
Für einen Otto-normal-Benutzer wohl absolut undenkbar.
Gibt es denn keine Japanischen Linux-nerds, die sich dessen annehmen und Lösungen für Normalsterbliche entwickeln?
Das ist halt allgemein Linux. Auch andere Sachen sind da halt unglaublich kompliziert. Wieso das nicht entwickelt wird, verstehe ich auch nicht.
Ich glaube ein Problem ist allerdings: Ich möchte ja ein mehrsprachiges System haben: Deutsche Oberfläche, Programme und Tastatur und zusätzlich auch Japanisch tippen können. Japaner und Chinesen nutzen ja zum Großteil nur ein einsprachiges System, bei dem dann noch Englisch zum tippen hinzukommt.
(30.08.13 14:04)junti schrieb: Computer sind halt in Japan nicht so beliebt / verbreitet wie man denkt
Und soweit ich weiss benutzen nur die allerwenigsten Japaner was anderes als Windows. Mac-Books & Co sehe ich auch nur extrem selten wenn man das mit Deutschland vergleicht.
Also wenn ich mal im Buchladen in Japan schaue, gibt es dort wesentlich mehr Bücher zum Thema Informatik und auch speziell zu Linux als in Deutschland (Und ich rede hier nicht von „Wie schalte ich meinen PC an?“-Büchern). Ich habe mir hier auch z.B. ein
Mook (Ein Zwitter zwischen Magazin + Book
) zum Raspberry Pi gekauft, das lag ganz normal im Buchladen aus. Naja, gut, wobei in Deutschland gibt es anscheinend eine viel stärkere Zeitschriftenszene in die Richtung.
Dort steht auch übrigens, wie man Linux auf Japanisch umstellt (Als Distribution wird Raspbian genommen): ibus-anthy installieren, neustarten, fonts-takao installieren, fertig. Das Problem ist, dass ich jetzt z.B. KDE habe, das wird anscheinend nicht so gut von den CJK-Entwicklern unterstützt. Aber ich mag das halt einfach lieber als Gnome.
Linux wird allgemein ja nirgendswo so richtig benutzt, auch in Deutschland nicht. Wobei es mir scheint, dass in Deutschland die Beteiligung an Open-Source-Projekten wesentlich stärker ist als in anderen Ländern. Praktisch alle Projekte haben irgendwie eine sehr starke deutsche Beteiligung oder sind teilweise sogar von Deutschen gegründet worden (KDE z.B.) oder werden von ihnen geleitet.
Nächsten Samstag ist hier in der Nähe übrigens ein Linux-User-Group-Treffen, ich glaube, dort werde ich mal hinfahren
(30.08.13 14:46)frostschutz schrieb: Der Japanisch-Fontconfig-Artikel den ich da verlinkt habe ist von 2008... könnte ja mittlerweile Standard sein, ich weiß es aber nicht.
Ich glaube daß die meisten Leute unter Linux auch nur eine Japanische Schriftart installieren und das wars.
Ich glaube, die meisten Leute erkennen den Unterschied nicht mal, bzw. es ist ihnen egal. Mich stört z.B. bei Android schon extrem, dass das nur eine chinesische Schriftart anzeigt, aber andere Leute haben das gar nicht gemerkt und es ist ihnen egal.
Sobald sie tippen können, reicht es ihnen.
Das Problem bei Linux ist ja irgendwie eher, dass es nur sehr wenige japanische Entwickler gibt und die westlichen Entwickler keine Ahnung von CJK haben. Selbst wenn es was von beiden gibt, sind die eigentlich niemals auf Mehrsprachigkeit ausgelegt.
Bei MS oder Apple sitzt da ja glücklicherweise ein Betriebswirt hinter, der die Produkte auch vernünftig in den Ländern verkaufen möchte und deswegen den Entwicklern Vorgaben macht, wie das vernünftig funktionieren muss. Das ist bei Linux ja nicht der Fall. Außerdem ist Linux ja auch noch so zersplittert, das vergrößert das Problem ja noch weiter.