Hachiko
Gast
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RE: Japanisch fürs Studieren lernen
@Firithfenion
Ja, das stimmt haargenau, was du hier zitierst. Nicht der Kluge und Fleissige wird hierzulande gewürdigt, sondern derjenige, der es, egal
mit welchen Mitteln, zu materiellem Wohlstand gebracht hat. Man wird hier nicht nach dem bewertet was man kann, sondern was man
hat.
In Japan dürfte das allerdings nicht anders sein, nur eben unterschwelliger. Nicht von ungefähr heiraten dort stets Politker und Mitglieder
des ehrenwerten Kaiserhauses Frauen aus Industriellen- und Diplomatendynastien, von Akihito über Koizumi bishin zu Abe,immer nach dem
gleichen Modell.
Auch der Yen non olet.
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09.05.14 14:16 |
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Kasu
Beiträge: 379
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RE: Japanisch fürs Studieren lernen
(08.05.14 15:03)Reizouko schrieb: Ich kenne noch 2 andere, beide Halbjapaner, denen es ebenfalls an Vokabular mangelt. Ist denke ich selbstverstaendlich, wenn man nicht in Japan aufwaechst und auch eine Schule bringt einem nicht alles bei.
Ich kenne auch Halbjapaner, die Japanisch so gut wie gar nicht gelernt haben (zumindest bis vor dem Studium, da das auch alles Japanologen sind) und sich im Punkt "Können" bis auf die natürlichere Aussprache eigentlich gar nicht von anderen Kommilitonen unterscheiden.
Es klappt einfach nicht immer, die Kinder zum Lernen der Sprache eines Elternteils zu begeistern, vor allem, wenn die in der Umgebung gar nicht gesprochen wird. Für manche Kinder mag der Anreiz mit Oma/Opa/Tante/Onkel/Cousin/Cousine etc. reden zu können vielleicht ganz toll sein und ausreichen, für manche aber vielleicht auch nicht.
Bei einem amerikanischen Bekannten von mir ist es ganz kurios: ein Elternteil ist japanisch, eins chinesisch und natürlich wollten die Eltern, dass die Kinder beide Sprachen gut lernen. Im Endeffekt kann jetzt dieser Bekannte fließend Japanisch, hatte aber auf die chinesische Ergänzungsschule keinen Bock und kann das nur bröckchenweise; bei seiner Schwester ist es genau umgekehrt.
(08.05.14 16:26)客人 schrieb: Vielleicht doch. Meine Ex-Freundin ist auch Halb-Ausländerin. Von ihr habe ich oft gehört, dass sie sich keiner Nation richtig zugehörig fühlt. Vielleicht hilft es auch gegen derartige Identitätskrisen?
Von dem, was ich aus dem Bekanntenkreis so höre, hätte ich eher das Gefühl, dass unter anderem solche Schulen (und ähnliche etwas exklusivere Vereinigungen) Identitätskrisen eher schüren. Persönlich habe ich damit jetzt nicht wirklich Erfahrung, aber ich kann mir vorstellen, dass das eben auch so eine Art wöchentliche Erinnerung daran ist, dass man in irgendeiner Form anders ist. (Das gilt natürlich nicht nur für solche Schulen, sondern lässt sich neben Nationalität auch auf einige andere Bereiche ausweiten)
Zum Thema Sprachkenntnisse verschweigen: das finde ich auch kurios. Solange es irgendwie nachweisbar ist, dass man Sprachkenntnisse hat (durch Zertifikate oder eben auch den Besuch so einer Ergänzungsschule oder dadurch, dass es halt einfach die Muttersprache ist etc...), gehören sie meiner Meinung nach auch in den Lebenslauf. Natürlich sollte das - außer bei sprachbezogenen Stellen - aber nicht der Hauptpunkt im Lebenslauf sein.
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12.05.14 07:38 |
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Koumori
Beiträge: 403
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RE: Japanisch fürs Studieren lernen
(12.05.14 07:38)Kasu schrieb: (08.05.14 15:03)Reizouko schrieb: Ich kenne noch 2 andere, beide Halbjapaner, denen es ebenfalls an Vokabular mangelt. Ist denke ich selbstverstaendlich, wenn man nicht in Japan aufwaechst und auch eine Schule bringt einem nicht alles bei.
Ich kenne auch Halbjapaner, die Japanisch so gut wie gar nicht gelernt haben (zumindest bis vor dem Studium, da das auch alles Japanologen sind) und sich im Punkt "Können" bis auf die natürlichere Aussprache eigentlich gar nicht von anderen Kommilitonen unterscheiden.
Es klappt einfach nicht immer, die Kinder zum Lernen der Sprache eines Elternteils zu begeistern, vor allem, wenn die in der Umgebung gar nicht gesprochen wird. Für manche Kinder mag der Anreiz mit Oma/Opa/Tante/Onkel/Cousin/Cousine etc. reden zu können vielleicht ganz toll sein und ausreichen, für manche aber vielleicht auch nicht.
Bei einem amerikanischen Bekannten von mir ist es ganz kurios: ein Elternteil ist japanisch, eins chinesisch und natürlich wollten die Eltern, dass die Kinder beide Sprachen gut lernen. Im Endeffekt kann jetzt dieser Bekannte fließend Japanisch, hatte aber auf die chinesische Ergänzungsschule keinen Bock und kann das nur bröckchenweise; bei seiner Schwester ist es genau umgekehrt.
(08.05.14 16:26)客人 schrieb: Vielleicht doch. Meine Ex-Freundin ist auch Halb-Ausländerin. Von ihr habe ich oft gehört, dass sie sich keiner Nation richtig zugehörig fühlt. Vielleicht hilft es auch gegen derartige Identitätskrisen?
Von dem, was ich aus dem Bekanntenkreis so höre, hätte ich eher das Gefühl, dass unter anderem solche Schulen (und ähnliche etwas exklusivere Vereinigungen) Identitätskrisen eher schüren. Persönlich habe ich damit jetzt nicht wirklich Erfahrung, aber ich kann mir vorstellen, dass das eben auch so eine Art wöchentliche Erinnerung daran ist, dass man in irgendeiner Form anders ist. (Das gilt natürlich nicht nur für solche Schulen, sondern lässt sich neben Nationalität auch auf einige andere Bereiche ausweiten)
Zum Thema Sprachkenntnisse verschweigen: das finde ich auch kurios. Solange es irgendwie nachweisbar ist, dass man Sprachkenntnisse hat (durch Zertifikate oder eben auch den Besuch so einer Ergänzungsschule oder dadurch, dass es halt einfach die Muttersprache ist etc...), gehören sie meiner Meinung nach auch in den Lebenslauf. Natürlich sollte das - außer bei sprachbezogenen Stellen - aber nicht der Hauptpunkt im Lebenslauf sein.
Genau. Ich kenne zwei Familien, wo die Mutter Japanerin ist und der Vater Deutscher, beide haben aber die jeweils andere Sprache gelernt und reden mit den Kindern jeweils konsequent in der eigenen Muttersprache. Zusammen mit Oma-Opa-Besuch war das genug Motivation für die Kinder, sehr gut japanisch zu lernen. Ist vielleicht leichter, wenn die Mutter Japanerin ist, weil sie ja meist mehr Zeit mit den Kindern verbringt als der Vater.
Es gibt bei den meisten Kindern eine Phase (oder mehrere), wo sie nicht "fremd" sein wollen und den Eltern in der Landessprache antworten. Je nach dem, wie konsequent die Eltern sind, wird das Kind dabei bleiben oder wieder zur Muttersprache/Vatersprache/Elternsprache zurückkehren. Und natürlich liegt es auch am Kind. Es hat auch mit dem Aussehen zu tun - je nachdem ob die Leute im Land anders aussehen als man selbst und je nachdem, wieviel Selbstbewusstsein das Kind hat und wie wichtig ihm die Sprache letztendlich ist.
Ich kenne auch einen Fall, wo das Kind in Japan aufgewachsen ist (halb japanisch, halb europäisch) und die Sprache der europäischen Mutter als Kleinkind fließend konnte, sie aber später komplett abgelehnt hat, weil ihr anderes Aussehen sowieso schon genug Stress verursacht hat. Das kann natürlich auch ein Grund sein, die Sprache zu verschweigen.
Oder aber Perfektionismus: Jemand ist sich bewusst, die Sprache nicht perfekt, sondern "nur" auf umgangssprachlichem / familiärem Niveau zu sprechen, und bei etwas technischerem Vokabular wird es schwieriger. Aber das ist kein Grund, die Sprachkenntnisse zu verschweigen - je nachdem, wie technisch es wird, muss auch ein absoluter Muttersprachler dazulernen. Machmal haben sogar verschiedene Betriebe eines Fachbereiches unterschiedliches technisches Spezialvokabular für dieselben Sachen.
^^;~;^^
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12.05.14 08:40 |
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Hellstorm
Beiträge: 3.925
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RE: Japanisch fürs Studieren lernen
(12.05.14 07:38)Kasu schrieb: Für manche Kinder mag der Anreiz mit Oma/Opa/Tante/Onkel/Cousin/Cousine etc. reden zu können vielleicht ganz toll sein und ausreichen, für manche aber vielleicht auch nicht.
Das kann ich mir vorstellen. Freiwillig wäre ich wahrscheinlich nie zu meiner Verwandtschaft gefahren um mit denen zu reden Wenn man natürlich irgendwo in der Nähe wohnt, dann wird man da natürlich noch mal zu Besuchen hingeschleppt, aber wenn man 9000 Kilometer weit entfernt ist, ist glaube ich die Motivation geringer. Wenn man wahrscheinlich nicht von vornerein schon Interesse daran hat, ist die Kommunikation wahrscheinlich nicht so groß.
やられてなくてもやり返す!八つ当たりだ!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.05.14 08:55 von Hellstorm.)
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12.05.14 08:55 |
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Hoan
Beiträge: 3
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RE: Japanisch fürs Studieren lernen
4000-5000 Euro sind schon ganz schön viel . Gibt es auch Stiftungen, wie ich sie in anderen Ländern gesehen habe, die einen Großteil der Kosten stemmen?
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23.05.14 21:37 |
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