Zitat: Nora z.B. die beides studiert hat da sicher viele Erfahrungen in beiden Bereichen
Was habt ihr denn eigentlich alle?
In dem Satz fehlen zwei Kommata, das war's aber auch schon - mit der Verbform ist doch alles in Ordnung, so wie sie ist...
Zitat:
Entschuldigung, ich liege da falsch ...wenn ein Student mehrfach seinen Studiengang wechselt und im 13.Semseter studiert ist die Hochschule Schuld.
Nunja, ich weiß ja nicht woher diese Zahlen stammen sollen, aber zumindest ich habe erst mit 19 1/2 mein Studium anfangen können, wegen Wehrdienst. Das dürfte bei den meisten jungen Männern nicht anders sein.
Ich habe dann auch zugegebenermaßen einmal das Fach gewechselt, nämlich nach dem ersten Semester. Das macht aber so gut wie keinen Unterschied, weil man sich in unseren Studiengang ohnehin nur zum Wintersemester immatrikulieren konnte, und ich ohne Vorkenntnisse bestenfalls ein oder zwei LV schon im Sommersemester hätte belegen können.
Also konnte ich frühestens mit 20 (mein Geburtstag fällt ziemlich genau mit dem Beginn des Wintersemesters zusammen) anfangen meine jetzige Fachrichtung zu studieren. Dass Studiengänge nur im Wintersemester Anfänger aufnehmen ist keine Seltenheit, also kann man davon ausgehen, dass außer mir viele andere auch erst mit 20 anfangen zu studieren. Frühestens mit 19 und ein paar Monaten, jenachdem wie ihr Geburtstag genau liegt. Aber gehen wir der Einfachheit halber mal weiterhin von meinem Fall aus.
Nun liegt die Regelstudienzeit der meisten Studiengänge bei 9 Semestern, also viereinhalb Jahren. Damit kommen wir dann auf 24,5, was relativ nah bei den angesprochenen 25 Jahren liegt (in meinem Fall - bei jemandem, der lediglich ein halbes Jahr älter ist, wären es genau 25)) *ohne* dass man gleich ein Langzeitstudent sein muss.
Ich will nun nicht abstreiten, dass man ein Studium in weniger als der Regelstudienzeit absolvieren kann, ohne gleich in Genieverdacht geraten zu müssen.
Aber: Abgesehen davon, dass es meines Erachtens nichts verwerfliches (wenn ich eine Bewertung abgeben müsste, dann eher etwas lobenswertes) ist, auch mal fachfremde Angebote der Uni (z.B. Fremdsprachen, Vorlesungen aus anderen Fachbereichen etc.) wahrzunehmen (was den Abschluss etwas hinauszögern kann), werden jemandem der zielgerichtet sein Studium in weniger als der Regelstudienzeit (oder oft sogar überhaupt nur *in* der Regelstudienzeit) abschließen will, Stolpersteine von Seiten der Uni in den weg gelegt - Kurse, die überfüllt sind, so dass man keinen Platz bekommt, Pflichtkurse, die sich überschneiden, und manchmal sogar völlig sinnlose Teilnahmebeschränkungen, die sich nicht nach Interesse und Begabung, sondern nach bestimmten (mitunter de facto völlig irrelevanten) Prüfungsleistungen richten, fallen mir hier ganz spontan ein.
Um das ganze zu rekapitulieren liegt der späte Berufseinstieg also an:
-spätem Abi (System; nicht, dass das unbedingt nur schlecht wäre - immerhin muss so die Oberstufe nicht effektiv an der Uni nachgeholt werden, wie in den USA)
-verpflichtendem Wehr/-Ersatzdienst für Männer (System)
-Studiengänge, die (bis jetzt, s. BA) etwas mehr Zeit erfordern als in den meisten anderen Ländern, bevor man einen ersten berufsbefähigenden Abschluss bekommt (System)
-Überschneidungen, mangelnde Kapazitäten etc. (nicht direkt das "System" an sich, aber in gewissem Sinne Schwächen desselben)
Man sieht also, dass das System alleine schon völlig ausreicht um einem durchschnittlichen, männlichen Studierenden, ohne dass er dafür die Regelstudienzeit nennenswert/überhaupt überschreiten müsste, den Berufseinstieg vor 25 zu verwehren.
Ich möchte betonen, dass auch ich oft den Eindruck habe, dass vielen Studenten die zum Studieren notwendige Einstellung mehr oder weniger abgeht. Aber ich denke, ich konnte in diesem Post recht überzeugend darlegen, weshalb der Berufseinstieg ab 25 Jahren eben nicht auf Faulheit seitens der Studenten zurückzuführen ist. Wenn wir von einem Berufseinstieg ab 27 oder älter sprechen, dann verhält sich die Sache schon etwas anders, aber selbst dann spielt beispielweise ein nicht zu bestreitender Mangel an freien Seminarplätzen in vielen Fachrichtungen durchaus noch mit rein. Davon, dass durch Überbelegung (für die der einzelne Student nun auch nichts kann) auch das Niveau des Unterrichts sinkt, was den Erwerb von Fertigkeiten und Wissen, die für den Abschluss notwendig sind, verlangsamt, gar nicht zu sprechen.
Valkhyr
P.S. War kurz davor den Post loszuschicken, da fiel mir auf, dass ich eine Sache vergessen habe: Gewisse Studiengänge setzen Auslandsaufenthalte offiziell oder inoffiziell praktisch zwingend voraus, und da man nicht immer alles, was man im Ausland macht, voll angerechnet bekommt (in der Tat dürfte das eher die Ausnahme sein), verzögert sich dadurch der Abschluss noch weiter. Davon, dass Unternehmen, die in diesem Sinne auch zum System zu zählen wären, auch gerne Auslandserfahrung bei Bewerbern sehen, sei hier nur ganz am Rande die Rede.
[Editiert auf Rechtschreibung und Inhalt des vorletzten Absatzes ergänzt]