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Japan und die Griechen
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Firithfenion


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Beitrag #31
RE: Japan und die Griechen
(19.07.15 15:01)Hachiko schrieb:  Historisch begründet könnte diese Aussage ums griechische Drama der gerne verdrängten Wahrheit am nächsten kommen:

Der listenreiche Odysseus ist die große mythische Figur der Griechen, weil er die Trojaner mit einem gigantischen Betrugspferd ruiniert
hat. Ein paar 100 Jahre später, zu Beginn unserer Zeitrechnung, wurde die Zahlungsmoral der Griechen von höchter Stelle in Rom verspottet.
Wenn Kaiser Augustus sich über säumige Schuldner erboste, pflegte er zu sagen, sie zahlen wohl "ad calendas graecas", an den
griechischen Kalenden. Das bedeute so viel wie am Sankt-Nimmerleins-Tag.
Und was damals galt, hält in Hellas auch heute noch.
Und da unsere Politiker allesamt nicht mehr humanistisch gebildet sind, sind sie mit solchen Weisheiten auch nicht vertraut.


Der Unterschied zu damals besteht darin, das die germanischen Stämme damals nicht von Volksverrätern angeführt wurden, sondern von Persönlichkeiten, die ihre Aufgabe darin sahen, Schaden und die Probleme fremder Völker von ihrem eigenen Volk fernzuhalten. Mit anderen Worten, unsere Vorfahren brauchten sich über die Probleme der Griechen keine Gedanken zu machen.

Wenn man also damals den Germanen etwas über die finanziellen Probleme der Griechen erzählt hätte, dann hätten sie sich angeschaut und achselzuckend gesagt: "Ja, das ist aber sehr bedauerlich.... für die Griechen." Ehrlose Volksverräter die ihr eigenes Volk an fremde Völker verraten und sich dann noch katzbuckelnd beschimpfen und verhöhnen lassen weil die Tributzahlungen nicht ausreichend sind, hätte man an der nächsten Eiche aufgehängt.

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20.07.15 08:07
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Beitrag #32
RE: Japan und die Griechen
(20.07.15 08:07)Firithfenion schrieb:  Der Unterschied zu damals besteht darin, das die germanischen Stämme damals nicht von Volksverrätern angeführt wurden, sondern von Persönlichkeiten, die ihre Aufgabe darin sahen, Schaden und die Probleme fremder Völker von ihrem eigenen Volk fernzuhalten. Mit anderen Worten, unsere Vorfahren brauchten sich über die Probleme der Griechen keine Gedanken zu machen.
Das sehe ich naturgemäß ein bissili anders - denn das Gleichnis ist ein bischen realitätsverzerrend. "Probleme fernhalten" macht den Eindruck, als ob halb Europa nichts anderes im Kopf hätte als Griechenland zu zerfleischen. Dann könnte man tatsächlich von "Problemen fernhalten" und "Volksverrätern" sprechen.

Für mich ist die Bewertung der Griechenlandkrise aus einem anderen Grund extrem schwierig.

Allein, wenn ich mir den IWF anschaue, der einer der Gläubiger Griechenlands ist, dann frage ich mich, was Griechenland dort zu suchen hat. Griechenland ist bei weitem kein Entwicklungsland. Ich möchte wissen, für was der IWF diesem Land Geld geliehen hat. Sicher Japan hat dank des IWFs seinen Shinkansen überhaupt erst bauen können. Aber in Griechenland sehe ich nichts Vergleichbares. Wenn sich jedoch Griechenland (als nicht Entwicklungsland) nun hinstellt und das Händchen hebt, was sollen dann die ganzen Entwicklungsländer denken, die sich auch Geld vom IWF geliehen haben und weitaus weniger flüssig sind als Griechenland? "Händchen heben" reicht, und alles ist gut? Soziales miteinander kann meines Erachtens nach so nicht funktionieren.

Andererseits teile ich aber auch die Ansichten von Torqato voll und ganz. Es ist für mich extrem schwierig, mir hier eine abschließende Meinung zu bilden.
20.07.15 08:32
Hachiko
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Beitrag #33
RE: Japan und die Griechen
(19.07.15 23:38)torquato schrieb:  Hachiko, mit Verlaub, aber das ist Deiner doch nicht würdig. Das ist eine vollkommen ahistorische und verquerte Argumentation. Nein, das ist keine Argumentation, weil schlichtweg die logische verbindung fehlt.

Danke für die Anerkennung, aber weshalb sollte es meiner nicht würdig sein, wenn ich das wiedergebe was im alten Rom die Spatzen vom Dache
pfiffen. Im Mittelmeerraum gilt ein anderer Spruch, die Griechen betreffend, den ich hier allerdings nicht niederschreiben möchte um nicht
des manifesten Antisemitismus bezichtigt zu werden und wenigstens diesem Thread die Schliessung ersparen möchte.
20.07.15 09:41
Firithfenion


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Beitrag #34
RE: Japan und die Griechen
(20.07.15 08:32)客人 schrieb:  Allein, wenn ich mir den IWF anschaue, der einer der Gläubiger Griechenlands ist, dann frage ich mich, was Griechenland dort zu suchen hat. Griechenland ist bei weitem kein Entwicklungsland. Ich möchte wissen, für was der IWF diesem Land Geld geliehen hat.


Tja das sind berechtigte Fragen. Die Griechenlandkrise hat gezeigt, das wir weniger über die wirtschaftlichen Vorgänge in anderen EU Staaten wissen als über die Marsoberfläche. Unter solchen Voraussetzung kann eine gemeinsame Wirtschaftsunion selbstverständlich nicht funktionieren. Ein Grexit wäre die einzige logische Konsequenz wenn die EU sich nicht vollends als Hampelmann vorführen lassen will.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Völkern Europas und ihren Mentalitäten, Lebens- und Arbeitsgewohnheiten sind viel gravierender als uns die roten Gleichmacher mit Hilfe ihrer Lügenjournaille jahrelang einzutrichtern versucht haben.

Joachim Steinhöfel hat das schon vor 3 Jahren sehr treffend auf den Punkt gebracht. Seine Aussagen zur Griechenlandkrise sind unverändert zutreffend, nur mit dem Unterschied das die Schulden inzwischen noch wesentlich höher sind als zu dem Zeitpunkt als er dieses Video entstand:



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20.07.15 10:05
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Hachiko
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Beitrag #35
RE: Japan und die Griechen
(20.07.15 10:05)Firithfenion schrieb:  Die Unterschiede zwischen den einzelnen Völkern Europas und ihren Mentalitäten, Lebens- und Arbeitsgewohnheiten sind viel gravierender als uns die roten Gleichmacher mit Hilfe ihrer Lügenjournaille jahrelang einzutrichtern versucht haben.

Volle Zustimmung, ein geinigtes Europa hätte nur dann Bestand, wenn jedes einzelne Mitglied Respekt vor dem anderen hätte und
auf nationale Egoismen verzichten würde. Reine Utopie.
Und wie Angela Merkel, die dies immer noch nicht gemerkt haben will eine Rote sein mag, dafür bedürfte es einer plausiblen
Erklärung.
20.07.15 10:32
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Beitrag #36
RE: Japan und die Griechen
(20.07.15 10:32)Hachiko schrieb:  ... ein geinigtes Europa hätte nur dann Bestand, wenn jedes einzelne Mitglied Respekt vor dem anderen hätte und auf nationale Egoismen verzichten würde. Reine Utopie. ...
Bei der Ansicht wärst Du aber noch eine Erklärung schuldig, warum sich gerade Deutschland so respektvoll verhalten soll.

Das Gleichnis mit der zertrümmerten Wohnung von Torquato ist sehr gut. Radikale Aussagen wie "roter Gleichmacherei" benennen vielleicht das Problem, sie steuern uns aber auch zurück, direkt in die Weimarer Zeit. Ich weiss nicht, ob wir das nochmal brauchen.
20.07.15 10:55
Hachiko
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Beitrag #37
RE: Japan und die Griechen
(20.07.15 10:55)客人 schrieb:  
(20.07.15 10:32)Hachiko schrieb:  ... ein geinigtes Europa hätte nur dann Bestand, wenn jedes einzelne Mitglied Respekt vor dem anderen hätte und auf nationale Egoismen verzichten würde. Reine Utopie. ...
Bei der Ansicht wärst Du aber noch eine Erklärung schuldig, warum sich gerade Deutschland so respektvoll verhalten soll.

Deutschland soll und muss überhaupt nichts, bedauerlicherweise lassen sich seine Repräsentanten immer aufs Neue von einer
manischen Culpathie leiten, was wiederum schamlos ausgenutzt wird, siehe die griechische Forderung nach Reparationszahlungen.
Kein anderer Regierungschef/in Europas duckmäusert so wie Angela Merkel, das mache ihr einmal einer nach.rot
20.07.15 12:31
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Beitrag #38
RE: Japan und die Griechen
(20.07.15 12:31)Hachiko schrieb:  Deutschland soll und muss überhaupt nichts, bedauerlicherweise lassen sich seine Repräsentanten immer aufs Neue von einer manischen Culpathie leiten, was wiederum schamlos ausgenutzt wird, siehe die griechische Forderung nach Reparationszahlungen.
Sorry, aber jetzt gleitet die eigentlich interessante Diskussion wieder ab.

Unabhängig vom schon öfter angeführten Unterschied zwischen "Reparationszahlungen" und "Rückzahlungen von Zwangskrediten" hast Du folgendes selbst gesagt:
"Ein geinigtes Europa hätte nur dann Bestand, wenn jedes einzelne Mitglied Respekt vor dem anderen hätte und auf nationale Egoismen verzichten würde. Reine Utopie."

Jetzt sagst Du "Deutschland soll und muss überhaupt nichts ...". Verstehe ich das richtig, das ist "Respekt vor dem anderen"?

Was die Sache so schwierig macht ist doch Folgendes: Wäre ich ein reicher Grieche, würde ich es mir auch nicht bieten lassen, wenn mir der Staat die Kohle wegnimmt. Wäre ich ein armer Grieche würde ich mich auch an jeden Strohhalm klammern, um meine Kinder durchzubringen. Mir ist schon klar, warum es da unten drunter und drüber geht.

Sozialkritische deutsche Filme aus den 20-iger Jahren des letzten Jahrhunderts sehen nicht anders aus -> Beispiel Kuhle Wampe. Aber sieh Dir den Film bis zum Schluss an, wenn alle mit Fahnen aufmaschieren und ihre Vorstellung von "Solidarität" darbieten.

Wenn Du unsere nächste Generation wieder in braunen oder blauen Hemden rumrennen sehen willst, dann bleib bei den Plattitüden.
20.07.15 15:51
Hachiko
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Beitrag #39
RE: Japan und die Griechen
(20.07.15 15:51)客人 schrieb:  Jetzt sagst Du "Deutschland soll und muss überhaupt nichts ...". Verstehe ich das richtig, das ist "Respekt vor dem anderen"?
Was die Sache so schwierig macht ist doch Folgendes: Wäre ich ein reicher Grieche, würde ich es mir auch nicht bieten lassen, wenn mir der Staat die Kohle wegnimmt. Wäre ich ein armer Grieche würde ich mich auch an jeden Strohhalm klammern, um meine Kinder durchzubringen. Mir ist schon klar, warum es da unten drunter und drüber geht.

Wenn Du unsere nächste Generation wieder in braunen oder blauen Hemden rumrennen sehen willst, dann bleib bei den Plattitüden.

Und was ich jetzt nicht verstehe ist, wie und was sollte respektlos sein, wenn ich mich zu nichts zwingen lasse, so nach dem Motto,
wenn du mir nicht gibst was ich haben will, dann kann ich dich auch nicht mögen.
Wenn es jetzt da unten drunter und drüber geht so ist das einzig und alleine dem Unvermögen sämtlicher griechischer Regierungen,
die jetzige miteinbezogen, anzulasten.
Und frag du mal einen Griechen ob ihn das Schicksal eines verarmten Slowaken, Litauers, Iren, Spaniers oder gar Deutschen berührt, er wird verständnislos mit der Schulter zucken und dich mit Nachdruck daran erinnern, dass in erster Linie das seinige Vorrang hat.

Da auch diese Diskussion jetzt Gefahr läuft auszuufern, ziehe ich mich lieber zurück, was nichts an meiner Einstellung ändert.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.07.15 18:12 von Hellstorm.)
20.07.15 16:32
Firithfenion


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Beitrag #40
RE: Japan und die Griechen
(20.07.15 15:51)客人 schrieb:  Jetzt sagst Du "Deutschland soll und muss überhaupt nichts ...". Verstehe ich das richtig, das ist "Respekt vor dem anderen"?

Respekt gibt es nur gegen Respekt. Wenn jemand so schamlos schwindelt, wie es die Griechen gegenüber den anderen EU Mitgliedstaaten beim Euro Eintritt getan haben, dann hat das natürlich einen Respekt- und Vertrauensverlust zur Folge. "Wer einmal lügt dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht" sagt ein altes Sprichwort. Wobei es auch noch dahingestellt sei, ob sie wenigstens jetzt die Wahrheit sagen oder nicht schon wieder schwindeln.

Die EU ist wie eine überdrehte Schraube. "Zuerst kommt fest, dann kommt ganz fest und dann kommt gaaanz lose" sagt man, wenn ein Schlosserlehrling eine Schraube mit Gewalt zu fest anziehen will. Das bedeutet: Wenn man etwas übertreibt, erreicht man manchmal das Gegenteil von dem was man wollte. Wenn man eine Schraube zu fest anzieht und überdreht, zerstört man sie und die Teile die man zusammen halten wollte, fallen auseinander. Das haben wir jetzt in der EU.

Die EU muss auf das Maß zurückgeführt werden, als sie noch gesund für alle Mitgliedstaaten war. Das ist ungefähr das Maß, das sie gegen Ende der 80er Jahre hatte. Wiedereinführung von Grenzkontrollen und Rückkehr zu nationalen Währungen und damit zur Eigenverantwortlichkeit für selbstgemachte Fehler. Nur so kann die Katastrophe und die Zerstörung Europas noch verhindert werden.

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20.07.15 16:58
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