Nachdem eine Kommilitonin sich heute die JLPT-Statistiken vom Sommer letzten Jahres angesehen hatte und meinte, die Ergebnisse seien ziemlich schlecht ausgefallen, habe ich das mal zum Anlass genommen, mir die Entwicklung der Bestehensquote der letzten 9 Jahre anzusehen. Dabei sind mir einige interessante Dinge aufgefallen, weshalb ich meine Ergebnisse auch hier im Forum posten möchte.
Zunächst mal zu meinen Daten: Ich habe mir die Gesamt-Bestehensrate der einzelnen Stufen (also nicht geteilt nach "in Japan" und "im Ausland") von der offiziellen JLPT-Seite geholt. Das Ganze habe ich dann geplottet
(Die Grafik ist etwas groß geraten, aber ich bin zu faul, sie jetzt noch kleiner zu machen und wieder hochzuladen
)
Der Test ganz links ist der im Sommer '11. Sommer-Tests haben immer natürliche Zahlen (auf der X-Achse); die dazwischen sind Winter-Tests.
Beobachtungen:
1. Es gibt einen klar erkennbaren Unterschied zwischen den Sommer- und Wintertests. Die Wintertests fallen dabei schlechter aus. Da ich selber nur im Winter am JLPT teilgenommen habe, ist mir das nie aufgefallen. Ich kann aufgrund der Daten allerdings jedem empfehlen, den JLPT im Sommer zu machen
Der einzige Faktor, der mir einfällt, ist dass im Winter (zumindest hier in Deutschland) mehr Testzentren geöffnet haben. Aber ob das als Erklärung reicht?
2. Der N5 liegt weit oberhalb vom Rest. Das ist als Anfänger ja auch ganz motivierend, wenn man nicht sofort durch den ersten Test fliegt...
Der N1 liegt etwas unterhalb vom Rest, ist also entweder schwieriger oder die Teilnehmer bereiten sich nicht genügend darauf vor.
Der Rest liegt ziemlich nah zusammen.
3. Die Bestehensquote von N5 und N4 hat mit der Zeit erkennbar abgenommen. Gerade beim N4 ist das interessant, da er seit 2014 / 2015 unter dem N2 und N3 liegt und im Sommer 2018 sogar unter dem N1 lag. Das bestätigt meine persönliche Wahrnehmung, dass der N4 zwischen 2012 (wo ich ihn gemacht habe) und 2018 (wo Kommilitonen ihn gemacht haben) anspruchsvoller geworden ist.
4. Irgendwas war da im Winter 2012 los. Im Nachhinein bin ich froh, damals meinen N4 bestanden zu haben