Hallo liebe Forummitglieder,
bin neu hier und habe mich eben mal ein bisschen durch die Threads hier durchgelesen und habe bemerkt, dass es Themen, wie dieses zwar gibt, aber mein Problem ist so speziell, dass es doch ein eigenes Thema braucht.
Das Problem ist folgendes. Ich will diesen Juli in Düsseldorf den JLPT N3 machen, habe aber einige Hindernisse dafür, die ich überwinden muss.
Mein Hör- und Redeverstehen ist im Japanischen im oberen C1 bereich. Ich bin Mehrsprachig (Deutsch, Rumänisch und ein bisschen Englisch) großgezogen worden, sodass ich neue Sprachen sehr schnell lerne, jedoch ist meine Herangehensweise, wie für Personen mit Mehrsprachigkeit üblich, komplett anders. Ich habe Japanisch, so, wie jede andere Sprache, die ich kann, einfach durch Konversationen gelernt. Mit nem Vokabular von 100 Wörtern und ganz einfacher Gramatikkenntnis, bin ich vor drei Jahren zu japanischen Freunden gefahren und habe mit denen einfach Monate lang geredet. Nach ca. zwei Monaten konnte ich mich mit fremden Japanern auf der Straße relativ Problemlos über alles unterhalten und momentan, nach drei Jahren, ist das natürlich gefestigt. Ich spreche Japanisch fließend und verstehe gesprochen alles. Nur ist da das Problem, dass ich nie irgendein Lehrbuch dafür benutzt hatte und ich somit Japanisch auch nicht lesen kann. Ledeglich die Hiragana und die Katakana erschließen sich mir, aber Kanji behersche ich gerade einmal um die 100 Stück und aktiv besitze ich auch kein sonderlich großes Vokabular. Bei Mehrsprachigkeit ist das schwierig zu erklären. Man spricht die Sprache praktisch intuitiv und nicht aktiv. Also wenn man etwas sagen will, kann man das grammatikalisch ohne Probleme, ohne großartig nachzudenken und das gleiche gilt für die Wortwahl. Wenn ich rede, weiß ich, was die Wörter sind, sie ich brauche und was der Sprechpartner mir sagen will, aber das alles ohne es zu übersetzen. Dadurch kann ich bei sehr vielen Worten nicht die Übersetzung sagen, wenn sie einbisschen Abstrakt sind und das obwohl ich weiß, was es bedeutet.
Das, wobei ich euren Ratschlag brauche, ist folgendes. Im Grunde ist es mir ein bisschen peinlich, dass ich den JLPT in N3 machen muss, da das eigentlich sehr weit unter meinem Sprachniveau ist, aber da ich innerhalb von sechs Monaten wohl kaum 1500 Kanji lernen kann, kann ich die JLPT N2 leider nicht machen. (Ich brauche N2 zwar für mein Studium in Japan, aber das mache ich in Tokyo im Dezember).
Welche Lehrbücher sollte ich in meinem Fall benutzen? Ich lerne momentan die Kanji mit Heisig, da es ja viel gelobt wird. Soll ich damit aufhören und direkt die 650 Kanji, mitsamt Lesungen und Komposita lernen, die ich fürs JLPT N3 brauche oder soll ich zunächst systematisch mit Heisig "fertig" lernen und dann die Karteikarten mit den Schriftzeichen, die ich für die JLPT N3 brauche raus nehmen, schnell die Komposita lernen und den ganzen Rest erstmal vernachlässigen ODER soll ich noch etwas ganz anderes machen? Außerdem hätte ich gerne ein Grammatiklehrbuch, in dem ich mal nachlesen kann, wieso Sätze so sind, wie sie sind, da ich da ja Aktiv keine Erklärungen für habe. Also ein Grammatikbuch, dass mich auf die JLPT N3 ein bisschen vorbereitet. Welches wäre in meinem Fall am empfehlenswertesten? Die ganze Vokabelliste ist kein Problem. Die 3500 Wörter, die ich brauche, habe ich in einer Woche spätestens verinnerlicht. Da bleibt nurnoch die Frage, wann ich die Kanjischreibweise für die ganzen Wörter lerne. Wenn ich mit Heisig durch bin? Insgesamt brauche ich überhaupt das Wissen jeder On- und Kunlesung für die JLPT? Also wird das abgefragt, oder reicht es, wenn ich weiß, wie Komposita gelesen werden und wie sie geschrieben werden? Denn dann würde ich mir die ganze On- und Kunlesungsgeschichte auf ein anderes mal aufheben.
Das wichtigste ist jetzt, dass ich mich irgendwie auf diese N3 Geschichte vorbereiten kann und dass ich im Dezember die N2 auch schnell hinterherschieben kann.
Ich hoffe, ich habe meine Situation verständlich geäußert und ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt.
MFG,
名前ない