RE: JLPT 2012
@Naruto: Vielen Dank für den Schlaumeier, ich nehm's als Kompliment ;-)
@Frostschutz: Vielen, vielen Dank für Deinen Beitrag, ich stimme Dir voll und ganz zu.
Dass es ein wenig problematisch ist, auf den N3 zu lernen, da man kaum etwas hat, woran man sich festhalten kann, gebe ich gern zu. Ich hätte da auch meine Probleme damit.
Übrigens behaupte ich auch nicht, dass ich richtig Japanisch konnte, als ich 2004 das erste Mal den 1kyû gemacht habe - trotz eines Ergebnisses von 374 von 400 Punkten. Da fiel ich ziemlich gut in das von Naruto beschriebene Schema mit einem Überschuss an Wissen (wobei ich persönlich der Meinung bin, dass man nicht zu viel wissen kann), aber einem Mangel an Können.
Das Können ist mittlerweile hinzugekommen - ob ich das ohne das vorher angehäufte Wissen auch geschafft hätte? Ich weiß es nicht, und es wird sich nie überprüfen lassen.
Was die Vorbereitungsbücher angeht, glaube ich, dass das jeder für sich selbst entscheiden muss, ob sie (und wie viele davon) für ihn nützlich sind. Mir haben sie einiges gebracht, ohne sie hätte ich mich an den Test nicht rangetraut. Für den 2kyû hatte ich nur mit Vokabelliste und einem einzigen Buch gelernt und mich total unsicher gefühlt.
Meine Lernstrategie für den (alten) 2kyû und 1kyû bestand aus dem Auswendiglernen der Vokabeln (jedes Wort aus der einsprachigen Liste im Wörterbuch nachgeschlagen, auf Karteikarten notiert und stur auswendig gelernt - jeweils zwei Monate zwei bis drei Stunden jeden Tag ohne Ausnahme Vokabelnbüffeln) und dem Durcharbeiten von Grammatikbüchern. Sicher nicht die effektivste Lernmethode, und die effizienteste schon gar nicht.
Als ich dann 2011 den N1 gemacht habe, habe ich mich gar nicht mehr groß vorbereitet. Im Sommer hatte ich noch voll die Ambitionen, hab auch ein Buch durchgearbeitet - und dann hatte ich wegen meiner Abschlussprüfungen erst keine Zeit und dann keine große Lust mehr.
Ich bin weit davon entfernt, den JLPT als das Nonplusultra anzupreisen. Ich empfinde es als großes Manko, dass er fast nur passive Kenntnisse abfragt (die richtige Lösung steht ja immer dabei, man muss sie nur finden), und der Nutzwert, den man davon hat, wenn man sich nicht irgendwelche Vorteile bei Bewerbungen, egal ob Uni oder Job, davon versprechen kann, ist wohl eher gering.
Von meinen Schülern verlange ich auch nicht, dass sie ihn machen. Ich stelle ihn vor, und dann muss es jeder selbst wissen. Für manche, wie mich, hat es Vorteile. Andere können, wenn sie das wollen, natürlich gern darauf verzichten und ich werde sie nicht schräg anschauen deswegen.
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