Ich hab einen Englischtest von Cambridge gemacht (CAE und CPE), dort lief das folgendermaßen ab:
1. Multiple Choice zu irgendwelchen Themen, weiß nicht mehr welche
2. Auswahlmöglichkeiten zu bestimmten Themen und dann Aufsatz schreiben, 300 Wörter oder so
3. Listening, das war ca. so wie beim JLPT
4. Dann noch Reading, da auch mit Multiple Choice und Lückentexten usw.
Allgemein war das meistens Multiple Choice und Lückentexte. Also ganz gut gemischt.
Und dann gabs noch einen mündlichen Teil, der war an einem seperaten Termin. Dort dann irgendwie 20 Min reden, das war ca. wie in der mündlichen Abiprüfung (wenn auch nicht wirklich der Inhalt relevant war).
Allgemein fand ich das von der Mischung her sehr gut, und würde mir wünschen, dass der JLPT auch so wäre (wenns dann auch viel härter wäre). Das schlägt sich dann natürlich auch im Preis nieder: 120€ bzw. 135€.
Ich denke, das Problem bei einer mündlichen Prüfung ist auch, dass die halt dafür viele Japanischlehrer bräuchten. Das müssten die bestimmt erstmal alle Unis abgrasen... Denn da kann man ja nicht jeden x-beliebigen Japaner hinsetzen. Unser Vorbereitungslehrer beim CPE hat uns erzählt, was da für Vorbereitungen für die passiert. Und dann waren da auch 3 Prüfer oder so im Raum.
In Düsseldorf wäre das vllt kein Problem, genügend Japanischlehrer aufzutreiben, aber dort sind ja auch irgendwie 900 Leute oder so... Vllt wenn man den mündlichen Teil auf 2 und 1 beschränken würde, wäre es besser, aber allgemein wäre der Aufwand grade bei einer mündlichen Prüfung gigantisch und würde den Preis wohl ziemlich in die Höhe schnellen lassen.
Einen Aufsatz zu schreiben fände ich dagegen sehr begrüßenswert. Muss ja nicht viel sein, ich glaube in der Uni müssen wir ein Aufsatzpapier mit 400 Kästchen vollschreiben oder so.
Ich hoffe doch, dass es keinen Aufsatz geben wird... Ausser, jeder bekommt auch noch einen PC zum Schreiben... Dann faende ich einen Aufsatz genauso wie einen Test zur Sprechfaehigkeit und einen ausgiebigeren Listening-Teil sehr begruessenswert.
Das Einzige, was ich mir bislang groesstenteils bewusst gespart habe, ist das handschriftliche Schreiben von Kanji, weil das m.E. die Faehigkeit ist, die man im Alltag am seltensten braucht, die aber extrem viel Lernzeit auffrisst. (Ich vermute, ich kann sehr optimistisch geschaetzt vielleicht 500 Kanji schreiben [die ganz Einfachen und die, die ich mir "einfach so" nicht merken konnte], aber mindestens 3 Mal soviele lesen)
Fuer die Zwecke, wo man ein JLPT-Zertifikat vorlegen muss, ist die Faehigkeit zum handschriftlichen Schreiben in der Regel nicht sonderlich wichtig. Sowohl im Job als auch in der Uni hat man in der Regel einen PC zur Verfuegung. In sofern faende ich es sehr aergerlich, wenn diese Faehigkeit darueber entscheidet, ob man den Test bestehen kann, oder nicht. Abgesehen davon gibt es ja extra den Kanken, der dieses Gebiet ausgiebigst testet.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.03.08 02:44 von GeNeTiX.)
Naja, prinzipiell könnte man den Aufsatz ja auch in Kana schreiben, dann hat man auch die 400 Felder schneller voll... Richtig falsch wäre das ja eigentlich nicht, wenngleich es natürlich nicht gerade guter Stil ist. In jedem Fall ist die Beurteilung eines Aufsatzes äußerst subjektiv. Wenn ich mich da so an den Deutschunterricht in der Schule zurückerinnere ...
Das sind doch alles wüste Spekulationen hier. Wir sollten einfach mal abwarten.
Bei meinem letzten Test 2006 in D'dorf waren über 400 Teilnehmer!
Fakt ist ja wohl, dass sowohl ein sprachlier Teil, als auch ein Aufsatz, unglaublich viel mehr Arbeit für die Prüfer mit sich bringen würde. Meiner Meinung nach überhaupt nicht durchführbar.
Am wahrscheinlichsten scheint mir tatsächlich, dass sie zwischen den jetzigen 2 und 1 noch eine Stufe einschieben werden. So könnte man mit relativ wenig Aufwand noch mehr Geld machen.
接吻万歳
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.03.08 16:24 von shakkuri.)
(18.03.08 00:22)shakkuri schrieb:Das sind doch alles wüste Spekulationen hier. Wir sollten einfach mal abwarten.
Bei meinem letzten Test 2006 in D'dorf waren über 400 Teilnehmer!
Fakt ist ja wohl, dass sowohl ein sprachlier Teil, als auch ein Aufsatz, unglaublich viel mehr Arbeit für die Prüfer mit sich bringen würde. Meiner Meinung nach überhaupt nicht durchführbar.
Am wahrscheinlichsten scheint mir tatsächlich, dass sie zwischen den jetzigen 2 und 1 noch eine Stufe einschieben werden. So könnte man mit relativ wenig Aufwand noch mehr Geld machen.
Naja, wieso sollte man das nicht durchführen können? Das würde halt nur mehr kosten.
In anderen Sprachen gehts doch auch, z.B. bei meinem Englischtest. Ich weiß ja nicht, ob den Englischtest mehr Leute machen, könnte ich mir aber zuminndest vorstellen. Man muss ja keinen Aufsatz für alle Leute machen, aber wenn man 2 und 1 nimmt, kann man die Zahl der Korrekturen schon mal drastisch verkleinern.
(EDIT 11/2011: Die Links waren leider veraltet, die Inhalte konnte ich nicht mehr finden, habe sie - soweit möglich - durch ähnliche Inhalte ersetzt) 4 Key Points
Es gibt den Test seit nunmehr ca. 20 Jahren, in dieser Zeit konnten viele Daten und Ergebnisse gesammelt werden. Auch hat es neue, erweiterte Erkenntnisse in den Bereichen Angewandte Sprachwissenschaft, (Japanisch-) Spracherziehung und Test-Theorie gegeben. Um diesen Erkenntnissen und Entwicklungen gerecht zu werden, hat man sich dazu entschlossen, den Test zu an diese Gegebenheiten anzupassen (First Progress Report, Seite 2 / Seite 4)
Die wichtigsten Änderungen:
Aufgrund von noch anhaltenden Überarbeitung wird der Test nun nicht, wie angekündigt, im Dezember 2009 herauskommen, sondern wurde auf 2010 verschoben. (Second Progress Report, Seite 1) 空
Der Test soll in Zukunft mehrmals im Jahr stattfinden. Bis es soweit ist, können allerdings noch einige Jahre ins Land gehen (First Progress Report).
Ab 2009 wird der Test 2x im Jahr stattfinden, im Juli 2009 für die Stufen 1 und 2 in Japan und einigen asiatischen Ländern, und im Dezember 2009 für alle 4 Level. (Second Progress Report, Seite 2) 空
Der Test soll die kommunikative Kompetenz in der Bewältigung von aktuellen, sozialen Aufgaben messen. Die Aufgaben sollen mehr aktuelle Gegebenheiten des sozialen Lebens in Japan reflektieren. (First Progress Report, Seite 3; Second Progress Report, Seite 2) 空
Es soll auf die Rufe vieler Testabsolventen eingegangen werden, die bemängelten, dass eine so große Lücke zwischen den Leveln 3 und 2 aufgrund des starken Unterschiedes im Schwierigkeitsgrad bestünde, der viele dazu zwänge, eine sehr lange Lernstrecke zwischen diesen beiden Prüfungen einzulegen. Aus diesem Grund hat man sich dazu entschlossen, einen Level zwischen die Stufen 3 und 2 einzufügen.
Somit wird es folgende Stufen geben: (N steht für "New" oder "Nihongo")
N1: Ungefähr derselbe Level, wie die aktuelle Stufe 1, aber entwickelt, um auch etwas fortgeschrittenere Fähigkeiten messen zu können
N2: Ungefähr der gleiche Level, wie die aktuelle Stufe 2.
N3: Dieser Test wurde als Brücke zwischen der aktuellen Stufe 3 und 2 positioniert
N4: Ungefähr der gleiche Level, wie die aktuelle Stufe 3
N5: Ungefähr der gleiche Level, wie die aktuelle Stufe 4
(First Progress Report, Punkt 2; Second Progress Report, Seite 2/3) 空
Aufgrund von Anfragen von Absolventen nach einem höheren Level, der über Level 1 hinausgeht, hat man sich dazu entschlossen, den Schwierigkeitsgrad der 1. Stufe wird etwas anzuheben. (First Progress Report, Seite 4; Second Progress Report, Seite 2/3) 空
Die Angaben zu den benötigten Skills für jeden Level sollen um konkrete Beispiele von aktuellen sozialen Situationen erweitert werden, die von den jeweiligen Leveln bewältigt werden können. (First Progress Report, Seite 3; Second Progress Report, Seite 4) 空
Um den Qualitätsstandard des Tests beizubehalten, werden in Zukunft die vergangenen Tests nicht mehr veröffentlicht werden. Stattdessen werden Level-Profile und Beispielfragen herausgegeben. (Second Progress Report, Seite 5) 空
Man ist überzeugt, dass ein Test der mündlichen und gestalterischen Fähigkeiten sinnvoll wäre und eine größere Dynamik in den Bereichen Lernen und Lehren der Japanischen Sprache bringen würde. Zur Zeit wird geprüft, wie ein solches Unterfangen eingeführt werden könnte. Allerdings ist eine Implementierung in jedem Fall sehr schwierig. Daher hat man sich entschlossen, dass es nicht möglich ist, sofort unter der aktuellen Revision des Tests einen mündlichen Test zu implementieren. Es wird aber weiter geprüft, ob und wie dies möglich kein könnte. (First Progress Report, Seite 4; Second Progress Report, Seite 3)
Ich hoffe, ich hab´s einigermaßen richtig übersetzt und zusammengefasst.
Edit: Fehler in Punkt 4 verbessert (der große Abstand ist natürlich zwischen Stufe 3 und 2)
人生に迷うときもあるけど笑っていれば大丈夫
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.11.11 11:25 von Shino.)
(04.10.08 15:55)Shino schrieb:4. Es soll auf die Rufe vieler Testabsolventen eingegangen werden, die bemängelten, dass eine so große Lücke zwischen den Leveln 3 und 4 aufgrund des starken Unterschiedes im Schwierigkeitsgrad bestünde, der viele dazu zwänge, eine sehr lange Lernstrecke zwischen diesen beiden Prüfungen einzulegen. Aus diesem Grund hat man sich dazu entschlossen, einen Level zwischen die Stufen 3 und 2 einzufügen.
Gibt es wirklich eine so große Lücke zwischen 3. und 4. Kyû, oder meinst du den 3. und 2. Kyû?
"Licht und Dunkel stehen einander gegenüber,
Jedoch hängt das eine vom anderen ab,
Sowie der Schritt des rechten Beines von dem des linken."
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.10.08 09:51 von Tenshi.)
@Tenshi: Da wird er sich vertippt haben, er meinte sicherlich zwischen Leveln 3 und 2. Wobei mir nicht ganz einleuchtet, warum sie dann den Abstand zwischen 2 und 1 noch mehr vergößern wollen. Da hätten sie dann imho auch noch einen Level zwischenschalten können.
@Shino: Vielen Dank für die zusammenfassung und Übersetzung der Infos. Sehr interessant. Hat sich ja doch schon etwas mehr konkretisiert, das Reform-Projekt des Tests.
Zitat: 7. Um den Qualitätsstandard des Tests beizubehalten, werden in Zukunft die vergangenen Tests nicht mehr veröffentlicht werden. Stattdessen werden Level-Profile und Beispielfragen herausgegeben. (Second Progress Report, Seite 5)
Das Veröffentlichen der Originaltests erübrigt sich allerdings allein schon dadurch, dass sie sowieso schon wenige Tage (oder Stunden!) nach dem Test auf irgendwelchen dubiosen chinesischen Internetseiten zu finden sind...
Zitat: 8. Man ist überzeugt, dass ein Test der mündlichen und gestalterischen Fähigkeiten sinnvoll wäre und eine größere Dynamik in den Bereichen Lernen und Lehren der Japanischen Sprache bringen würde. Zur Zeit wird geprüft, wie ein solches Unterfangen eingeführt werden könnte. Allerdings ist eine Implementierung in jedem Fall sehr schwierig. Daher hat man sich entschlossen, dass es nicht möglich ist, sofort unter der aktuellen Revision des Tests einen mündlichen Test zu implementieren. Es wird aber weiter geprüft, ob und wie dies möglich kein könnte.
Na, dann hoffen wir mal weiter, dass es eines Tages einen wirklich sinnvollen Test in dieser Hinsicht geben wird.
正義の味方
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.10.08 16:02 von atomu.)
@Tenshi
Thx für den Hinweis. War natürlich ein Vertipper - hab´s editiert. Ich habe halt immer ein Problem der Reihenfolge der japanischen Testnummerierung
@Atomu
(05.10.08 15:58)atomu schrieb:@Tenshi: Da wird er sich vertippt haben, er meinte sicherlich zwischen Leveln 3 und 2. Wobei mir nicht ganz einleuchtet, warum sie dann den Abstand zwischen 2 und 1 noch mehr vergößern wollen. Da hätten sie dann imho auch noch einen Level zwischenschalten können.
Stimmt, der Abstand zwischen 2 und 1 ist noch größer...eine sechsteilige Testform wäre vielleicht angebrachter gewesen. Aber man kann ja noch Anregungen schicken, steht in den PDFs am Ende.
Übrigens finde ich es schade, dass der zwischengeschobene Test im Juli 2009 nur in Asien stattfinden soll. Ich hätte mich über eine weitere Möglichkeit gefreut. Na ja, mal sehen, ob ich 2009 mal einen Sommerurlaub in Japan mit Testvorbereitung mache