Hi,
obwohl ich wegen Chôkai eher ein schlechtes Gefühl hatte, habe ich doch 3kyû bestanden!
Aber Listening war wie erwartet eher schlecht (57 von 100), das habe ich aber zum Glück über die restlichen Abschnitte, vor allem Grammatik, wieder rausgeholt. War doch gut, dass ich mir vorher noch das Buch zur 3kyû-Grammatik aus der Complete Masters-Serie reingezogen hatte, ohne das ich doch recht alt ausgesehen hätte.
@Sae
Wegen der Langsamkeit mach dir mal keine Sorgen, ich lerne auch schon seit einigen Jahren und habe "erst" den 3kyû geschafft. Zwar lerne ich im Selbststudium und just4fun, aber ähnlich wie bei dir neben meiner Arbeit und anderen Tätigkeiten. Also, du kannst ruhig stolz auf die bestandene 4. Stufe sein, finde ich.
Aber mein Tipp: Lass´ dich nicht durch das vorgegebene Lerntempo der Uninteressierten und des Lehrers bremsen - wenn es dich interessiert, lerne einfach mehr...das wird dir sicher später in deinen Zensuren angerechnet, denke ich.
@Hellstorm
Zitat: Übrigens sagt jeder, daß der 4er und 3er im Grunde Geldverschwendung ist und absolut nichts aussagt.
Na ja, "absolut nichts" klingt etwas radikal, finde ich. Es sagt zumindest aus, dass man unter einer Prüfungssituation Aufgaben zu dem Thema Japanisch erfolgreich beantworten und somit unter Stress einiges von seinem Wissen abfragen konnte, also verinnerlicht hat. Es gibt einem das Gefühl, etwas vorangekommen zu sein und mit dem Bestehen der Prüfung einen Status quo festgestellt zu haben. Auch wenn man sich mit der 4. und 3. Stufe nirgends bewerben kann (oder?) ist es doch ein Zeichen dafür, dass man sich mit dem Thema bis zu diesem Punkt beschäftigt hat und nun einen Teil abhaken und weitermachen kann. Aber dazu gibt es schon einen anderen Thread, wenn ich mich recht erinnere.
Zitat: Außerdem kannst du nach dem 3er auch nicht wirklich sprechen oder Texte verstehen
Ich glaube, hier irgendwo im Forum schrieb mal jemand sinngemäß, dass auch das Bestehen des 1kyû kein Garant für fließend freies Sprechen sei. Das liegt in der Natur der Prüfung (Multiple Choice, vornehmlich Lesen und Hören). Beim freien Sprechen werden einfach noch ganz andere Fähigkeiten abverlangt (möglichst großes aktives Vokabular, schnelles Auffassen und Einordnen von Gehörtem und ebenso schnelles Reagieren darauf, Beherrschung der wichtigsten grammatikalischen Formen, Sprachgefühl, Einfühlungsvermögen in die jeweilige Situation, Kreativität, Flexibilität etc. pp). Somit könnte man meiner Meinung nach auch gleich komplett den Sinn eines solchen Prüfungssytemes in Frage stellen.
Eine andere Möglichkeit wäre es z. B., wenn man u. a. die Kanji nicht "serviert" bekäme, sondern diese selbst schreiben müsste, wenn man kleine Aufsätze verfassen, während eines mündlichen Tests in einem Gespräch auf Japanisch Fragen beantworten und vielleicht noch innerhalb einer gegebenen Zeit einen kurzen Aufsatz zu einem kurzfristig vorgegebenen Thema verfassen und diesen dann möglichst frei vortragen müsste (Vergleichbar mit einer Abschlussprüfung eines Musikstudiums). Dies ist sicher in dem gegebenen Rahmen kaum zu bewerkstelligen. Aber ich denke, es geht in den Prüfungen, neben der Grammatik, eben genau um den Part der Sprache, der hauptsächlich Probleme bereitet: Nämlich das Lesen und Erkennen der Schriftzeichen. Und so gesehen sind auch die 4. und die 3. Stufe jeweils ein Schritt auf dem Weg zum 1kyû und somit auch zum Meistern der japanischen Sprache.
Übrigens: Ich kann durchaus etwas Japanisch sprechen (was sagen
) sowie Texte lesen und verstehen - es gibt ja unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Man muss sich ja nicht gleich an einem japanischen Arno Schmidt versuchen. Leichtere Kurzgeschichten von z. B. Murakami tun´s auch erstmal. Sicherlich bleibt mir hin- und wieder der tiefere Sinn verschlossen, aber das kommt noch. Schwierig ist es allerdings noch, Gefühle oder Wünsche auszudrücken und kompliziertere Sachverhalte zu erklären (längere Satzgefüge zu bilden). Aber auch das wird hoffentlich mit der Zeit kommen.
Na ja, bin gespannt, wie´s mit dem 2kyû aussehen wird, ich mache ihn nächstes Jahr einfach mal testweise, nur um zu sehen, wo es noch hapert.
Shino