Also für ganz so sinnlos wie hier beschrieben, halte ich den JLPT dann doch nicht. Die Kanji prüft er recht zuverlässig ab und heutzutage ist vor allem die Lesefähigkeit wichtig, denn das reicht, so lange man mit dem Computer schreibt.
Den passiven Wortschatz und das Grammatikverständnis prüft er ebenfalls recht zuverlässig und die Hörverstehensübungen finde ich so schlecht nicht... Wenn man die entsprechenden Dinge nicht gelernt hat, kann man den JLPT nicht bestehen. In sofern sagt er schon etwas aus.
Es fehlt lediglich ein Teil zum aktiven Sprechen/Schreiben, damit der Test aussagekräftig ist aber speziell zur Selbsteinschätzung finde ich den Test gut, auch wenn er, da er nur passives Verständnis abprüft, wohl ein bestimmter Level eher eine obere Schranke dessen bedeutet, was man wirklich kann. Es gibt vor allem unter den Nicht-in-Japan-Lernern vermutlich relativ wenige Leute (die nicht einseitig gelernt, also z.B. Kanji außen vor gelassen haben), die besser sind, als ihr JLPT-Ergebnis aussagt, aber viele, die in der Realität was die praktische Anwendung ihrer Kenntnisse angeht, schlechter sind.
@Zongoku
Zitat:Hallo alle miteinander.
Was fuer mich wichtig ist:
Japanisch zu sprechen und zu verstehen. Auch die Kanji sind unwichtig. (Denn gesprochener Text besteht auch nicht aus Kanji).
Und bei besonderen Problemen im Strassenverkehr oder sonstwo, gibt es immer Japaner die um einen rumstehen, die man hoeflich ansprechen kann und nach diesem oder jenem Kanji fragen kann. Ich denke schon dass einjeder einem damit helfen kann.
Welch ein Plädoyer für den Analphabetismus! Nichts anderes ist es, wenn man in Japan ist und keine Kanji lesen kann aber ich glaube, dieses Gefühl lernt man erst vor Ort kennen. Ich für meinen Teil fand Kanji vorher auch ziemlich unnütz, aber da ich mich als Analphabet nicht wirklich wohl fühle, bemühe ich mich mittlerweile recht intensiv um das Erlernen der Kanji.
Zitat:Das will aber nicht heissen, dass ich in Japanisch Analphabet bin. Man kann zusaetzlich zum gesprochenen etwas Kanji lesen. Schaden kanns nie.
Im Deutschen ist man auch dann noch Analphabet, wenn man ein paar einfache Wörter lesen kann...
Zitat:und auch im Japonikum.
http://www.lsi-nrw.de/japanisch/index.html
Ich auch... Allerdings konnte ich auch nach einem recht problemlos absolvierten Aufbaukurs am LSI in Japan noch (quasi) nichts... Aber es ist gut, um vor einem Japanaufenthalt beruhigt zu sein und das Gefühl zu haben, daß man Japanisch kann. Die Realität kommt noch früh genug.
)
Mag natürlich sein, daß der Oberkurs besser ist. Man hat mir damals gesagt, der Sprung zwischen Aufbaukurs und Oberkurs sei sehr deutlich.
Zitat:Wenn man dann mit einem Japaner 20 Minuten sprechen kann, und dann noch sein Anliegen versteht, ist das ein Hochgefuehl und ein Beweis dass man diesen Test bestanden hat. JLPT hin oder her.
Also da ist mir der JLPT dann doch lieber. Japaner sind von Natur aus ziemlich geduldig und bemühen sich nach Kräften auch noch so merkwürdiges Japanisch (z.B. meins) zu verstehen... Das Hochgefühl, daß man verstanden wurde, weicht relativ schnell der Ernüchterung mit der Erkenntnis, daß man trotzdem ein paar 100 Fehler gemacht hat, in den 20 Minuten...
Zitat:Also Leute, wenn ihr diesen Test machen wollt, muesst ihr schon bueffeln. Der eine mehr der andere weniger.
Das kommt drauf an, welchen... Level 3 und 4 kann man auf jeden Fall ohne viel Büffeln aus dem Alltagsjapanisch mitnehmen... danach ist allerdings tatsächlich Büffeln angesagt... zumindest was die Kanji, den Wortschatz und einen Teil der nicht ganz so alltäglichen Grammatik angeht.
Zitat:Waere nur die Frage, kann man einen JLPT 4 ueberspringen, und sofort zu JLPT 2 oder JLPT 1 vorpreschen?
Natürlich kann man. Alles andere wäre ja auch Unsinn, denn es wird sich wohl kaum jemand, der ein bißchen ernsthafter lernt, ein ganzes Jahr mit dem Stoff für den JLPT 4 rumschlagen wollen. Und Level 3 ist nach einem Jahr wirklich für jeden (egal, ob in Japan oder nicht) drin, der ein bißchen motiviert lernt.
Zitat:12 Monate im Ceran (Spa) und ihr habt JLPT 1 in der Tasche.
Aber Mann oh Mann, das wird heftig werden.
Für das Geld kann man sich allerdings auch locker 12 Monate Sprachschulenaufenthalt in Japan leisten, die garantiert effektiver sind und wo es in der Regel mehr Mitlerner gibt, so daß die Gruppen besser differenziert werden können.
Tschüssi,
Anja