Zitat: Sicherlich darf man stolz sein auf das geleistete, wenn man sich flüssig und natürlich im Japanischen artikulieren kann. Aber sicherlich nicht mehr oder minder jenem, der sich tief (richtig tief) ins Englische reingearbeitet hat. Ich wage mal zu behaupten, dass vielleicht 5% aller Deutschen so gut Englisch können, um die ganzen Nuancen in der Sprache sauber differenzieren zu können.
Meist impliziert aber die Haltung "Japanisch ist was soooooo besonderes", dass man sich selbst für was besseres hält. Und von diesen "besseren Japanischlernern" habe ich in Tokyo genug erlebt, die am Tisch mit anderen (deutschen) Einheimischen im Isakaya quer durch den Raum "sumimaseeeeeeen" brüllen nur um auf ihre nicht vorhandenen Japanischkenntnisse aufmerksam zu machen.
Naja, also ganz ehrlich, ich finde es schon ein bisschen beeindruckender, wenn ein Deutscher fließend Chinesisch, Koreanisch, Japanisch oder auch Arabisch etc. spricht, als wenn er die gleichen Fähigkeiten im Englischen hat. An der Uni (jedenfalls hier) können sowieso die meisten fließendes Englisch. Und ich meine so fließend, dass man in selbiger Sprache mit dem Dozenten über das Vorlesungsthema spricht, und ohne Probleme wissenschaftliche Texte in einem der Lesegeschwindigkeit bei deutschen Texten sehr nahe kommendem Tempo ließt. Und das wird wohl für sehr sehr viele Studiengänge gelten, da Englisch halt als meistverbreitetste Sprache der Welt auch Wissenschaftssprache ist. Von Alltagsgesprächen mal ganz zu schweigen. Allerdings hast du recht, ich finde es genauso beeindruckend, wenn ein Japaner Deutsch sehr gut beherrscht. Ich denke da an einen japanischen Kollegen, der sich gerade durch das deutsche Aktiengesetz kämpft, oder an die vielen chinesischen Studenten an unserer Uni die die 5stündigen-Rechtsklausuren im BWL-Grundstudium meistern, und dabei produzierst du - was weiß ich - 20-30 Seiten deutschen Text 偉い
Ob ich sowas jemals auf japanisch hinkriegen würde
...Ähh zurück zum Thema... deine Tokyo-Geschichte ist zwar ganz lustig, aber dieses Phänomen hast du doch so ziemlich bei allen Fremdsprachen. So bald es was zu können gibt, gibts auch welche die drauf stolz sind, und das dann raushängen lassen (außer vielleicht beim Englischen, weils da einfach nix besonderes ist)
Und die Sache mit der hohen Eintrittsbarriere durch die chin. Schriftzeichen in den versch. asiatischen Sprachen, im Vergleich zu den nichtasiatischen Sprachen stimmt denke ich schon. Andere Sprachen habe bestimmt auch ihre Härten, das bestreitet doch niemand, aber bevor man in irgendeiner Sprache was reißen kann, muss man halt Lesen und Schreiben lernen, und das dauert bei diesen Sprachen halt ein bisschen länger. Oder siehst du das anders?
Das Leute die Japanisch können (hohes Level) deswegen Intelligenzbestien sind, sagt doch keiner, und was bessere schon gleich gar nicht. Aber eins kann man denke ich schon sagen, es sind auf jedenfall Leute die sich auf ihren Arsch setzen und Lernen können, und eben nen RIESEN HAUFEN ARBEIT hinter sich haben (und ja, das gilt auch wieder für Leute die andere exotische Sprachen können)
... wobei ich zugeben muss, auch wenn ich sag es ist ein Haufen Arbeit, ist es immer noch ne "Arbeit" die Spaß macht! Kennt ihr dieses Glücksgefühl beim Japanische Texte lesen (egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene) diese Zeichen sehen so schon aus *hach* *ggg*