(06.07.15 10:24)客人 schrieb: Der optimale Japaner ist ein Mann, der stets genaustens instruiert werden muss, auf Freizeit und Familie verzichtet und Frauen als minderwertig betrachtet.
Was soll denn als Ergebnis aus der Studie rauskommen? Dass die Klischees stimmen?
Hey,
sorry, dass das bei dir so ankommt. Auch wenn es teilweise so rüberkommen mag, hat die Erhebung nichts mit Klischees zu tun.
Länderkultur kann auf verschiedenen Arten erhoben werden. Wenn es dich interessiert google mal nach GLOBE-Projekt und Hofstede-Dimensionen. Die Skala ist sehr etabliert und zielt darauf ab, dass sich Kulturräume in fünf verschiedenen Dimensionen unterscheiden, nämlich hinsichtlich der akzeptierten Hierarchieunterschiede (
Machtdistanz, Japan > Deutschland), der Präferenz für eindeutige und klare Strukturen (
Unsicherheitsvermeidung, Japan > Deutschland), dem Ausmaß an
Kollektivismus (ggü. Individualismus, Japan > (<) Deutschland), der
Maskulinität (zugegeben, dass klingt sehr nach Klischee, aber daraus resultieren auch Themen wie Leistungsorientierung ("Maskulinität") und Harmoniebedürfnis ("feminin")) und der zeitlichen Ausrichtung (
langfristig (jp) vs. kurzfristig (de)).
Die Skala ist von mir übernommen und wissenschaftlich mehrfach belegt.
Der spannende Teil ist hierbei die zweite Fragekategorie. Die Qualität von Dienstleistungen kann u.a. über den SERVQUAL-Ansatz erhoben werden. Auch hier gibt es wieder verschiedene Dimensionen (Reliability, Tangibles, Empathy, Assurance und Responsiveness).
Während der erste Teil umfangreich untersucht wurde, ist der zweite Teil im Kontext kultureller Unterschiede noch relativ selten erforscht worden. Ich möchte jetzt prüfen ob bspw. die Unterschiede in der Individualismusdimension (Kultur), Unterschiede in der Tangiblesdimension erklären.
Hoffe, du hast den Hintergrund verstanden.
Sorry, falls das nicht ganz klar war.
VG
EDIT: Vielen Dank Firithfenion