(10.04.22 19:56)harerod schrieb: There are pronunciation dictionaries, but you are encouraged to imitate native speakers as best as you can, rather than trying to fabricate the pronunciation from written notations.
Das mit "imitate native speakers" ist so eine Sache. Wer sich z.B. nicht mit pitch-accent-patterns beschäftigt, macht es sich selbst unnötig schwer.
Ich bin zwar kein Japaner, aber seltsamer Pitchaccent fällt auch mir mittlerweile auf, wenn ich ihn höre und damit meine ich nicht Dialekte, sondern das, was manche Nicht-Muttersprachler von sich geben. Und es geht eben nicht nur um die extrem-Beispiele, bei denen sich durch unterschiedliche Betonung auch die Bedeutung ändert. Der Pitch hat direkte Auswirkung auf die Melodie - und wenn diese sehr unnatürlich klingt, kann das schon anstrengend/unangenehm sein.
Der Vorteil, wenn man sich auf einen bestimmten Pitchaccent beim Lernen konzentriert - sei es nun Kansai, Tokyo etc. dürfte sein, dass man in sich "stimmig" klingt. Wer ständig pitch und Melodie aus verschiedenen Regionen mischt, dürfte vermutlich ähnlich seltsam klingen, wie jemand der Hamburgerisch, Berlinerisch und Bayrisch mischt...
Tokyoter picht-accent hat den riesigen Vorteil, dass es dafür +- unbegrenzt Hörmaterial und leicht verfügbare Wörterbücher gibt. Wenn man schon ein neues Wort lernt, dann kann man es auch gleich mit dem richtigen Pitch lernen - mit Yomichan etc. ist der Mehraufwand dafür ziemlich gering.
dass manche Japaner so tun, als wäre der Pitch nicht wichtig, erstaunt mich schon alleine deshalb, weil z.B. in einigen Serien und Filmen mit missverständlichem / falschem Pitchaccent "gespielt" wird, und Patzer etc. in der Handlung eine Rolle spielen.
Da fällt mir z.B. eine Folge der Serie トリック ein, bei der ein Betrüger (ein vermeintlicher Hellseher) deshalb überführt werden kann, weil ihm seine (chinesische) Assistentin 橋 mit falschen Pitch als 箸 über Funk ins Ohr flüstert... - zwar ein extrem Beispiel, aber hier eben ein für die Handlung sehr wichtiges.
Klar wird man vermutlich auch mit falschem/nicht stimmigem Pitch verstanden, aber je nachdem wie sehr man daneben liegt, dürfte das schon eher unangenehm/seltsam klingen.
Wichtiger als der Pitch sind aber ziemlich sicher die Tonlängen und die saubere Trennung der Laute (stimmhaft/stimmlos) - also z.B. ちょ vs. ちょう bzw. ず vs す etc. Ich höre gerade ab und zu Harry Potter 4 und der japanische Sprecher verunstaltet das Japanische (durch absichtliches in die Länge ziehen und komischen pitch), wenn er die Parts der Französinnen in der Geschichte liest, derart, dass es mich förmlich zusammenzucken lässt. Aber so wird zumindest klar, dass es sich nicht um "Muttersprachler" im "japanischsprachigen England" handelt.