Beitrag #11

Ich war Blut spenden, da wurde mir meine Blutgruppe auf Anfrage mitgeteilt - und ich hab noch 20 Euro dafür bekommen.

Beitrag #12

Stimmt. Im Blutspendepaß stehen solche Sachen natürlich drin. Gute Alternative!

Beitrag #13

Zitat:Die Japaner sollten damit aufhören, weil sie sich vor der Welt lächerlich machten.

Wer soll denn besser sein?

Übrigens gibt es im Reuters Newsfeed jeden Montag ein chinesisches Horoskop für die Woche. Gut, die Vorhersage von Börsenkursen ist den klassischen Orakeln auch sehr nahe.

Beitrag #14

Zitat:Übrigens gibt es im Reuters Newsfeed jeden Montag ein chinesisches Horoskop für die Woche. Gut, die Vorhersage von Börsenkursen ist den klassischen Orakeln auch sehr nahe.

Jau, und das Orakel von Delphi war total stoned, soviel also zur Glaubwürdigkeit diverser Vorhersagen. Aber die Geschichte und Herkunft des chinesischen und japanischen Horoskopes interessiert mich nach wie vor.

Beitrag #15

Weil ich gerade darüber stolpere: http://japanvisitor.com/jc/blood-types.html

PS: Und zu den antiken Orakeln (ob nun in Delphi, Cumae oder sonstwo): Stimmt. Die orakelnde Priesterin selber war in Trance. Aber, was sie sagte, war ja auch noch nicht der Orakelspruch! Durch ihren Mund sprach Apollo - und die Worte eines Gottes sind natürlich für normale Sterbliche völlig unverständlich; sie müssen exegiert werden. Und so oblag es den Orakelhütern, aus dem sinnlosen Gestammel des Orakels einen Spruch zu formen, den sie dem Fragesteller als Antwort übergeben konnten. Und diese Sprüche waren durchaus SEHR clever formuliert. Die Orakelstätten waren die Geheimdienstzentren der Antike. Niemand sonst besaß so umfassende und so detaillierte Kunde vom Geschehen in der Welt. Die Orakelhüter wußten sehr genau, was sie wem wie sagten. Wenn die Sprüche nur Humbug gewesen wären, hätten die Orakelstätten niemals so viel Macht besessen. (Aber das nur am Rande... ich möchte nicht wieder wegen OT ausgeschimpft werden...)

Beitrag #16

Zitat:Weil ich gerade darüber stolpere: http://japanvisitor.com/jc/blood-types.html

Und ich dachte, mich schockiert nichts mehr. Hier ein Zitat aus der Website, über die Botchan gestolpert ist, und deren Lektüre mich eines Besseren belehrt hat:

An industry has grown around the humble foundation laid down by Furukawa, so that you can now buy blood type chewing gum, soft drinks, calendars and even blood type condoms! The condoms are all the same, but contain different instructions for each blood group on how to approach the sexual encounter!

Beitrag #17

Zitat:Und ich dachte, mich schockiert nichts mehr.

Echt? Puh... na, dann mußt Du wohl aufhören, Dich mit Japan zu befassen. Meine Wenigkeit wird dabei jedenfalls fast wöchentlich neu schockiert.

(Nebenbei: Der Kaugummi und die Kondome sind mir ziemlich wurscht - das ist Privatvergnügen... zwar komisch, aber letztlich belanglos -, ich finde die Sache mit den Anstellungen und Team-Bildungs-Kriterien viel spannender... )

Beitrag #18

Zitat: (Nebenbei: Der Kaugummi und die Kondome sind mir ziemlich wurscht - das ist Privatvergnügen... zwar komisch, aber letztlich belanglos -, ich finde die Sache mit den Anstellungen und Team-Bildungs-Kriterien viel spannender...)

Da hast du schon Recht, ich finde den zitierten Absatz auch eher lächerlich als beängstigend.

Ganz anders die Blutgruppe als Einstellungskriterium im Job... Andererseits wurde ich schon mehrfach gefragt, ob ich alleine lebe, eine Frage, die ich im Vorstellungsgespräch auch nicht unbedingt begrüße. Fragt sich, was die japanische Gesetzgebung sagt, wenn man bei solchen Fragen lügt. Bei uns darf man das bekanntlich bei bestimmten Fragen...

Die Blutgruppe als Einstellungskriterium gibt natürlich wieder demjenigen eine Chance, der dem Leistungsdruck in Japan nicht ganz gewachsen ist. Das bedeutet allerdings nicht, daß ich dies begrüße, das tue ich nämlich definitiv nicht!

chiisai hakuchoo, die sich gerade fragt, welche Verwendung(en) die Angabe des Geburtsdatums in deutschen Personalbüros wohl findet

Beitrag #19

Zitat:welche Verwendungen in deutschen Personalbüros die Angabe des Geburtsdatums findet

Ganz sicher deutlich weniger als die Blutgruppe in Japan.

Natürlich gibt es das Persönlichkeitsbeurteilungskriterium "Blutgruppe" offiziell nicht mehr, aber inwieweit gibt es das außerhalb des Offiziellen? Schließlich sind vier Typen ja durchaus noch überschaubar... Da kann man sich schon noch die Charakteristika der einzelnen Typen merken - und, wie meine Fragen an Japaner ergeben, hat die praktisch jeder tatsächlich im Gedächtnis! (Was z. B. ICH bei den 12 Sternzeichen nicht schaffe.)

Und wenn dann wirklich jeder seine Blutgruppe weiß und Fragen nach Blutgruppen "normal" sind... dann frage ich mich schon, inwieweit jemand dann bewußt oder unbewußt in bestimmte Schubladen gesteckt wird...

Und wenn wirklich fast alle davon ÜBERZEUGT wären, daß das nur Humbug und keinesfalls ernstzunehmen ist - warum gibt es dann auch heute noch immer wieder wissenschaftliche Forschung dazu? In Europa forscht doch auch kein ernstzunehmender Wissenschaftler mehr über einen Zusammenhang zwischen Sternzeichen und Charakter...

Und auch wenn die Forschung in Japan sich normalerweise zu belegen bemüht, daß es KEINEN Zusammenhang zwischen Blutgruppe und Charakter gibt, so halte ich doch die bloße Tatsache, daß man es offenbar für nötig hält, sich nach wie vor wissenschaftlich mit dieser These auseinandersetzen zu müssen, für ein deutliches Indiz dafür, daß es wohl immer noch genügend Leute gibt, die bisher noch nicht von der Haltlosigkeit des Blutgruppen-Zaubers überzeugt sind. Sonst wäre doch dieser ganze Aufwand absolut unnötig, und jeder Wissenschaftler, der sich ernsthaft mit so etwas beschäftigt, würde doch um seine Reputation fürchten müssen... Spannung ohne Ende!

Beitrag #20

In Europa ist das vielleicht nicht populär. Auf der anderen Seite des Atlantik ist das schon wieder anders. Siehe D'Adamo und seine Geschäftemacherei mit Diäten anhand von Blutgruppen - natürlich gibt es da auch eine Rubrik, die Persönlichkeiten und Blutgruppen zuordnet.

Die Firmen wollen immer das Geburtsdatum, weil es zu den persönlichen Daten gehört - die Arbeitsgerichte würden die zerfetzen, welche Horoskope zur Einstellung verwenden.