(17.08.08 02:24)Soemurai schrieb:Da du ja explizit einräumst, es habe andere Alternativen gegeben, stimmst du also folgender Aussage zu:
"Die Japaner waren die Aggressoren, somit ist auf der Gegenseite jedes Gegenmittel für den Sieg "gerechtfertigt", auch die Massentötung. Auch wenn es Alternativen gab.
Das ist aber eine seltsame Art eine Unterhaltung zu fuehren. Nein, ich stimme dem natuerlich nicht zu - nicht alles ist gerechtfertigt, wohl aber der Abwurf der Bombe.
Soweit ich weiss, sind in Deutschland durch alliierte Bombardements doppelt so viele Menschen gestorben wie in Japan (Langzeitfolgen miteinberechnet). Dennoch wird die Bombardierung Deutschlands im Gegensatz zu den Atombomben wie oben schon beschrieben - zum Glueck - nur von rechten Spinnern in Frage gestellt.
Tut mir leid wenn ich das unlogisch finde, aber mir waere es egal, ob ich von einer Atombombe oder einer normalen Bombe getoetet werde.
(17.08.08 02:28)Zelli schrieb:Wenn es danach gegangen wäre hätte man schon Monate vorher die Kapitulationsbedingungen ausgehandelt. Insbesondere wenn man sich die amerikanische Politik gegenüber Japan nach dem 2.WK anschaut gibt es für mich nur einen Grund, warum man unbedingt auf einer bedingungslosen Kapitulation beharrt hat ...
Schon in seiner Rede vor dem Congress nach Pearl Harbor, machte Roosevelt deutlich, dass man dafuer sorgen werde, dass sich in Japan nie wieder ein solches Aggressionspotential bildet. Alles andere als bedingungslose Kapitulation haette den japanischen Rechten nur Munition geliefert und das Errichten einer Demokratie zumindest behindert.
But always will our whole nation remember the character of the onslaught against us. No matter how long it may take us to overcome this premeditated invasion, the American people in their righteous might will win through to absolute victory.
I believe that I interpret the will of the Congress and of the people when I assert that we will not only defend ourselves to the uttermost but will make it very certain that this form of treachery shall never again endanger us.
Zitat:Verbrecher müssen bestraft werden. Da gibts natürlich kein Vertun. Für Vergangenheitsbewältigung entscheidend ist aber, wie solche Gerichtsverhandlungen durchgeführt werden. Wenn sie, wie in Tokyo, bei den Besiegten (und sogar einem gewissen indischen Richter) den Eindruck von willkürlicher Siegerjustiz hinterlassen sind sie für die Vergangenheitsbewältigung sogar hinderlich.
Dieser gewisse Inder hat doch sowieso alles und jeden freigesprochen, weil ihm die Rechtsgrundlage fehlte. Des weiteren war er vielleicht dadurch voreingenommen, dass Japan Indien ins seinem Unabhaengigkeitskampf unterstuetzt hatte.
Wie dem auch sei, ich finde die Prozesse in Nuernberg und Tokio waren beide leider viel zu oberflaechlich und haben so die Moeglichkeit verpasst, faschistischem Gedankengut entschieden entgegenzutreten.
Was uebrigens auch Baende ueber die Qualitaet der Vergangenheitsbewaeltigung in Deutschland spricht, ist das Wiedererstarken von Neo-Nazis wie NPD und Konsorten und auch, dass die meisten Deutschen, wenn auf das Thema angesprochen in etwa so reagieren: "Ach, nicht schon wieder, es muss langsam mal reichen."
Ich finde das einfach nur zum verzweifeln.