Osti3100
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RE: Heisig
(27.02.17 02:20)RedSunFX schrieb: Ich gehöre zur Heisig Fraktion
Der erste Band dient dazu, dir dabei zu helfen, so schnell wie möglich mit jedem (Jouyou-) Kanji eine Bedeutung in Verbindung zu bringen. Ich habe den ersten Band mit einem entspannten Lerntempo innerhalb von einem Jahr während meines Abiturjahres abgeschlossen. Wenn man sich zusammenreißt, geht es auch in 3 bis 4 Monaten (bei 25 bis 18 Karten pro Tag). Ich habe sogar mal gelesen, dass eine Person innerhalb von 40 Tagen den ersten Band abgeschlossen habe, indem sie das Schreiben vernachlässigt hat.
Du kannst es natürlich auch entspannter angehen lassen, jedoch geht es bei der Heisig Methode darum, möglichst schnell einen Gesamtüberlick über die Kanji zu erlangen. Daher halte ich es eher für Kontraproduktiv, den ersten und den zweiten Band gleichzeitig durchzuarbeiten. Der Geschwindigkeitsvorteil der Heisig Methode ergibt sich schließlich dadurch, dass du Lesungen und multiple Bedeutungen ignorierst. Diesen Vorteil gibst mit deiner Vorgehensweise auf (Du hast das Vorwort gelsen, oder?).
Und um ehrlich zu sein, habe ich den zweiten Band nie angerührt. Ich sehe keinen Sinn darin, einfach irgendwelche Lesungen ohne Kontext auswendig zu lernen. 生 zum Beispiel hat dutzende Lesungen. Und was bringt es dir, wenn du sie auf Kommando aufzählen kannst?
Nichts, außer du lernst speziell für einen Kanji Test. Für deine Lesefähigkeit ist es viel wichtiger zu wissen, wie du ein Kanji in einer bestimmten Vokabel lesen musst. Es gibt zwar Faustregeln, die dir helfen zu entscheiden, ob du die Kun- oder On-Lesung verwendest, jedoch kommst bei Kanji wie 生 nicht daran vorbei, für jede Vokabel zu lernen, wie man bei ihr die Kanji ausspricht.
Ein Problem der Heisig Methode ist, dass du die Kanji nicht in beliebiger Reihenfolge durcharbeiten kannst. Das Buch stellt dir ein neues Primitiv vor und zeigt dir danach alle Kanji, die du aus allen bereits bekannten Primitiven zusammensetzen kannst. Dabei wird vernachlässigt, wie gebrauchlich ein Kanji ist. Es passiert also, dass du zu Beginn einige Kanji lernst, die eher selten gebraucht werden und häufig gebrauchte Kanji tief im Buch vergraben sind. Dies erschwert es Heisig mit anderen Lehrnmethoden zu verknüpfen, da diese stets mit alltäglichen Wörtern anfangen, die natürlich auch eher gebrauchlichere Kanji verwenden.
Das heißt: Heisig so schnell wie möglich durcharbeiten und danach "richtiges" Japanisch lernen.
bisher die ersten 20 kanji gelernt bei dem buch ich hab kein stress lieber nach einem jahr nur 100 kanji die ich blind schreiben kann als 400 wo ich die hälfte wieder vergesse gibt noch ein anderes buch Basic Kanji Book kann ich auch jeden empfehlen nur is das in englisch ^^
(27.02.17 09:43)the_luggage schrieb: Osti3100, darf ich dich fragen, warum du dir dann ausgerechnet die Heisig-Bücher gekauft hast? Wenn ich dich richtig verstanden habe, benutzt du sie nur, um beim Lernen eine Reihenfolge vorgegeben zu bekommen und alles andere machst du nach einem eigenen System. Aber gerade die Reihenfolge ist der Nachteil an der Heisig-Reihe, weil man so viele ultra-seltene Kanji am Anfang lernt, wie RedSunFX geschrieben hat. Deswegen ist mir nicht klar, warum du dir kein "klassisches" Kanji-Buch mit Lesungen gekauft hast, bei dem man die wichtigen Kanji früh lernt...
welches buch benutzt du? gibt sicher davon ne leseprobe
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.02.17 10:37 von Osti3100.)
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27.02.17 10:33 |
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RedSunFX
Beiträge: 87
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RE: Heisig
Ich denke Kanji und Kana von Hadamitzky dürfte das beste deutschsprachige Buch für klassisches Kanji Lernen sein. Hier ist die Reihenfolge durch "Häufigkeit und Komplexität" vorgegeben. Du bekommst neben den wichtigsten Bedeutung und den Lesungen auch bis zu 5 Beispielwörter, in denen das Kanji verwendet wird. Des Weiteren enthält es alle Jouyou Kanji.
Hier ein Auszug:
Und hier eine Rezension von Hellstorm
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.02.17 16:37 von RedSunFX.)
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27.02.17 15:16 |
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the_luggage
Beiträge: 106
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RE: Heisig
(27.02.17 10:33)Osti3100 schrieb: (27.02.17 09:43)the_luggage schrieb: Osti3100, darf ich dich fragen, warum du dir dann ausgerechnet die Heisig-Bücher gekauft hast? Wenn ich dich richtig verstanden habe, benutzt du sie nur, um beim Lernen eine Reihenfolge vorgegeben zu bekommen und alles andere machst du nach einem eigenen System. Aber gerade die Reihenfolge ist der Nachteil an der Heisig-Reihe, weil man so viele ultra-seltene Kanji am Anfang lernt, wie RedSunFX geschrieben hat. Deswegen ist mir nicht klar, warum du dir kein "klassisches" Kanji-Buch mit Lesungen gekauft hast, bei dem man die wichtigen Kanji früh lernt...
welches buch benutzt du? gibt sicher davon ne leseprobe
Ich habe auch erst Heisig Band 1 durchgearbeitet (Band 2 steht ungelesen im Regal) und lerne Lesungen vor allem, indem ich neue Vokabeln immer direkt in Kanji lerne. Zusätzlich bringt mein Lehrbuch (Grundkenntnisse Japanisch von Shinichi Okamoto) einem noch zu ca. 550 Kanji die wichtigsten Lesungen bei, die lerne ich dann auch, wenn ich in der jeweiligen Lektion bin.
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01.03.17 12:27 |
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Neverman
Gast
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RE: Heisig
Ich habe KLB1 ebenfalls abgearbeitet und eines ist mir eine gesonderte Erwähnung wert. Bereits im Vorwort weist Heisig darauf hin, dass es in dem Buch weniger um die Kanji, als die Mnemotechnik geht. Deswegen muss die Reihenfolge abweichen, da sie sich dem Ziel unterordnet, Kanji aus bereits bekannten Bausteinen zusammensetzen zu wollen. Deswegen wird der Leser auch zunehmend in die Selbständigkeit entlassen, weil er lernt, die Methode bewusst anzuwenden. Da man mit dem Buch weder Japanisch sprechen noch lesen lernt, spielt die Reihenfolge auch überhaupt keine Rolle. Alle weiteren Kanji, die über diese 2200 hinausgehen, oder die 3000, die bis KLB3 abgehandelt werden, kann man sich problemlos dank dieser Methode erschließen. Aber weil ich ebenfalls in diese Falle getappt bin, hier ganz kurz, was die Heisigmethode NICHT vermittelt:
-Lesen
-Sprechen
-Vokabelschatz
-Grammatik
-Ausdrücke
Das Buch ersetzt nicht den Grammatikkurs und macht das Vokabeln lernen zwar einfacher aber nicht obsolet. Ich betrachte die Heisigmethode daher lieber als nützlichen Wegbereiter, das "Kanji-ABC" zu meistern. Es sollte der allererste Schritt auf dem Weg des Lernenden sein und noch vor den Hiragana und Katakana stehen. Und der Schritt ist trotz der ungeheuren Anzahl von mind. 2200 Kanji erstaunlich klein, verglichen mit der Ausdrucksvielfalt des gesprochenen und geschriebenen Japanisch. Das ist durchaus in kurzer Zeit zu schaffen. Die Herausforderung besteht darin, schnell auf dem bereits erworbenen Wissen aufzubauen und geschickt seine Kenntnisse zu verbessern. Das ist schwer, weil die Fülle an Wegen und Methoden schier überwältigend ist und an jeder Ecke ein neues Versprechen wartet. Am Ende hilft da nur Geduld und ein dickes Fell, die Frustrationen die diese Sprache für dich bereit hält, zu überwinden.
PS: Ich schreibe das auch, um mich selbst zu motivieren. Ich bin mittendrin im Lernprozess und schätze mich noch ziemlich weit unten auf der Leiter ein.
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07.05.17 15:21 |
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