Wenn ich die neuen "JLPT"-Threads lese, fällt mir wieder ein alter ein, den ich hiermit mal wieder ausgegraben habe, um das eigentliche Problem mal wieder ins Gedächtnis zu rufen:
Ein wichtiges Zitat daraus:
(13.03.06 18:13)Anonymer User schrieb:Mir wundert es nur, dass der Test als ,,Grund-Test der japanischen Sprache" überhaupt so lange durchgehalten hat.
In allen Sprachen sind solche Tests mehr oder weniger verpöhnt (Mal vom TOEFL abgesehen).
Ich denke es liegt daran, dass sich die Meisten lieber hinter 589 Grammatikregeln und 2000 Kanji verstecken als mal ein paar Worte zu sprechen und eine Bewertung dafür zu erhalten oder einen selbst erstellten Aufsatz abzuliefern.
Meine Erfahrung zeigt, dass ,JLPT 1 bestanden` nicht viel heißt. Es heißt auf jeden Fall, dass der jenige fleißig ist. Aber ob er Japanisch kann, weiß ich nicht.
Der JLPT hat mit "Sprache" eigentlich nur perifer zu tun:
- Man muss kein einziges Wort sprechen
- Man muss kein einziges Wort schreiben
Es testet also nicht, was ich AKTIV kann, sondern nur PASSIV und das auch mit kritischem Auge zu sehen (zuviel unwichtiges drin, zu viel wichtiges nicht drin, siehe Thread).
Es ist schon so, dass es absolut kein Hinweis darauf ist, dass jemand, der JLPT 1 hat, auch fließend sprechen kann oder Privat- / Geschäftsleben eine glückliche Figur macht.
Jedoch würde ich jedem meinen Respekt zollen, der ihn erfolgreich absolviert hat. Er hat wirklich eine gute Basis um japanisch Sprechen zu lernen (falls er es evt. nicht kann).
Was die Stufen 3 + 4 betrifft:
Ich glaube, hier kann man sich überhaupt nichts darauf einbilden! Eine Handvoll Vokabeln und Kanji, davon kann man fast die Hälfte falsch machen und doch noch bestehen.
Ich glaube, das bekommt man in jeder Sprache hin, mit der man sich 2 - 3 Monate intensiv befasst. Also wenn das für viele eine Motivation zum Lernen ist ... na dann "Gute Nacht !" ...
Vielleicht sollte man sich dann lieber mit anderen Dingen befassen.
Ich finde "Leistungstest" schon wichtig, für sich selbst und für Unternehmen. Aber, sorry, der JLPT hat nun überhaupt keine Aussagekraft wie gut ich eine Sprache beherrsche.
Der "EJU" ist nach dem gleichen Strickmuster:
http://www.jasso.go.jp/eju/index_e.html
Der "BJT"
http://www.lsi-nrw.de/japanisch/dasangeb...index.html
deckt zumindest noch das Sprechen im 2. Teil ab.
Leider fixiert er sich auf Business-Situationen. Dürfte nicht für jeden interessant sein.
Ich habe 2 Erklärungsansätze, warum "Sprechen" und "Schreiben" nicht im Test ist:
1) "Sprechen" und "Schreiben" zu bewerten bedarf geschultes Personal und Aufwand, dazu haben sie weder die Resourcen (sprich: ausgebildete Prüfer) noch Bock (denke ich mal)!
2) Der Test entspricht der japanischen Ausbildungsmentalität: Man legt eben mehr wert auf Theoretiker, weniger auf Praktiker. Jedes Mal, wenn ich Japaner, die ewig Englisch in der Schule hatten, Englisch sprechen höre, wird mir das bewusst.
Übrigens gibt es auch Japaner, die vorzüglich Englisch und sogar fließend Deutsch ohne Akzent sprechen. Aber nur weil sie die Sprache täglich oral benutzen (müssen) nicht, weil sie ihre Grammatiktest mit "vorzüglich" bestanden haben.