Zitat:Na, zumindest ist die Kombi "V+Ta+n(o)+desu/da" üblich.
Sicher, siehe bikkuris Erklärung. Die Partikel =no bewirkt hier eine Nominalisierung, womit auch problemlos =da/=des.u folgen darf. Es liegt also - anders als bei den beiden Bsp., die ich gestern genannt habe -, etwas anderes vor: kein Verb im Perfekt oder so, sondern ein Nomen bzw. ein Konstrukt, welches wie ein Nomen behandelt wird.
Zitat:Wenn es zum lebendigen Sprachgebrauch wechselt, ist an einer Sprache desöfteren irgendetwas nicht logisch. Lebendige Sprachen sind eben kein Esperanto.
Aber auch lebendige Sprachen erfahren öfter mal Eingriffe von außen, fürs Japanische sei hier nur das Stichwort 言文一致 genannt.
Anderes Beispiel: Der Gebrauch von =da vs =na. Guckt man sich mal Formen des Japanischen an, die keine "Kurskorrektur" erfahren haben, so wird man Dialekte finden, bei denen =da oder auch =na alleine beide Funktionen erfüllt. (Ob es auch welche gibt, bei denen beide verwendet werden, aber mit zur Standardsprache umgekehrter Funktion, weiß ich grad nicht, müßte ich mal Dialektwörterbücher wälzen.) Warum beim Festlegen einer neuen Standardsprache nicht eines von beiden rausgekickt wurde (drücken eh das gleiche aus und gehen etymologisch auf fast exakt den selben Ursprung zurück), will mir nicht richtig einleuchten. Die natürliche Entwicklung innerhalb vieler Dialekte hat genau das getan: eines von beiden aus dem System rausgekickt.
Noch ein anderes Beispiel für einen künstlichen Eingriff: die neue post-WW2-Orthographie. In den Erklärungen der Regeln, die ich dazu bisher gelesen habe, wird immer irgendwas festgelegt und dann im Anschluß daran eine unbegründete Ausnahme für を / は / へ eingeräumt. Auch das ist inkonsequent (& unökonomisch: ein Zeichen, welches ausschließlich (!) zur Wiedergabe von einer einzigen Partikel benötigt wird, soll sinnvoll sein?) und mit natürlichem Sprachwandel hat das alles nichts zu tun.
Allerdings auch nichts mehr mit dem eigtl. Thema hier, also belasse ich es mal dabei. Doch wenn man vom Standardjapanischen redet, geht die Esperanto-Tour jedenfalls nicht so einfach auf. Wie der Name ja auch schon sagt, das ist keine völlig natürliche Sprache.
Blubb