(09.05.13 10:00)Oosh schrieb: Man kann zum Beispiel die Polizei rufen. Soviel ich weis ist solcher Rassismus und Diskriminierung auch in Japan verboten. Das da am Ende nichts bei raus kommt ist eine Sache aber wenigstens kann man solchen Typen zeigen was man von sowas haelt. Einfach Klappe zu halten und zu gehen bestaerkt die doch noch. Bei uns in USA werden solche Laeden von Medien kaputt gemacht wenn sowas raus kommt.
Mit deinem Ruf und Wunsch nach Polizeistaatmethoden und "Läden kaputt machen" wirst du es aber nicht erzwingen können, das Leute die dich nicht mögen, dich plötzlich mögen können. So unsensibel wie du argumentierst, kann ich mich des Eindrucks nicht ganz verschliessen, das es für deine unangenehmen Erlebnisse in Japan auch andere Gründe geben könnte als allein deine Herkunft aus den USA. Viele meiner Onlinefreunde aus den USA die Japan kennen gelernt haben, haben nämlich genau gegenteilige Erlebnisse zu berichten und sind regelrechte Japan Fans geworden.
Wenn ein Geschäftsbesitzer mich aus irgendeinem Grunde nicht bedienen will, dann such ich mir ein anderes, besseres Geschäft. Die Idee das eines Tages niemand mehr in Japan einem Ausländer die Haare schneiden will, ist absurd. Die freie Marktwirtschaft ist hier wie so häufig das beste Gegenmittel und wirkt viel besser als Polizeistaatmethoden und Vorschriften. Es gibt viele Ausländer in Tokyo und wenn viele Friseure plötzlich beschliessen würden, keine Ausländer mehr zu bedienen, dann würden garantiert andere Friseure deren Laden schlecht läuft diese Marktlücke erkennen und explizit damit werben das sie Ausländer bedienen und sich damit eine Kundschaft sichern die ihnen niemand streitig macht. Der freie Markt regelt sowas ganz ohne die Notwendigkeit einer Orwellschen Verbotspolitik.
Dazu fällt mir ein guter jüdischer Witz ein, der mir vor einigen Jahren von einer jüdischen Onlinefreundin aus New Jersey zugeschickt wurde. Was ich besonders am jüdischen Humor mag, ist die einzigartige Fähigkeit, auch über sich selbst lachen zu können.
Der Witz: (aus dem Gedächtnis und auf deutsch übersetzt)
Moishe eröffnet in Tel Aviv ein jüdisches Restaurant. Am Tag der Eröffnung hängt er über dem Restaurant ein großes Schild: "Araber werden hier nicht bedient". Am Tag der Eröffnung kommt nun ein Araber und bestellt etwas. Die Kellner sind ratlos: "Moishe, was sollen wir tun?". Moishe sagt: "Berechnet ihm den doppelten Preis! Das wird ihm eine Lehre sein!". Gesagt, getan. Der Araber bezahlt anstandslos, gibt ein gutes Trinkgeld und geht.
Am nächsten Tag kommt der Araber mit zwei Freunden wieder. Wieder fragen die Kellner: "Moishe was sollen wir tun?". Moishe: "Berechnet ihnen den dreifachen Preis!" Gesagt getan, die Araber bezahlen wieder ohne mit der Wimper zu zucken.
Am dritten Tag kommt der Araber mit einer ganze Gruppe arabischer Geschäftsleute. Moishe: "Jetzt reicht es endglültig! Ihr berechnet ihnen den zehnfachen Preis!". Die Araber bezahlen und geben auch noch ein gutes Trinkgeld.
Als sie weg sind, geht Moishe schweigend aus seinem Restaurant, und hängt ein neues Schild über das Restaurant: "Juden werden hier nicht bedient".