Pakal
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RE: Frühgeschichte Japans / Jomon Periode
(18.05.13 12:43)Firithfenion schrieb: (17.05.13 13:04)Pakal schrieb: Außerdem identifiziere ich mich nur mit meinem eigenen Volk. Sich mit "allen menschen" zu identifizieren soll nur Globalisierung, Ausbeutung und grenzenlosen Kapitalismus sowie Entwurzelung und Vereinsamung erzeugen da somit die Menschen getrennt und ihrer sozialen Strukturen beraubt werden.
Das ist ja mal eine ganz originelle These! Normalerweise wird die Behauptung, es gäbe gar keine Völker, fast ausschliesslich von Linken und Linksextremen vertreten. Jüngstes Beispiel dazu wäre eine Werbekampagne der Migrationslobby, die in Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur den Slogan kreierte: "Es gibt nur Menschen, keine Völker".
Ich finde die Idee witzig, den Spiess mal umzudrehen und ausgerechnet den Befürwortern dieser neomarxistischen Gleichmacherideologie "Ausbeutung und grenzenlosen Kapitalismus" als Motivator für ihre Anschauungen zu unterstellen. Obwohl ich diesen Gedankengang für absurd halte, werde ich dieses Argument in politischen Diskussionforen testweise mal zu Trollzwecken verwenden. Über die Reaktionen freue ich mich schon jetzt.
Das ist bei uns in Guatemala Standard. ^^ Die EZLN oder Zapatistas sind eine linke Gruppe aus Mexico vor allem Yucatan, aber sehen nur die Belange der Maya von Belang. Ein Volk ist die derzeit größtmögliche Einheit mit der sich ein Mensch identifizieren kann. In Guatemala gibt es zum Beispiel eher ein Zusammengehörigkeitsgefühl mit den 40% der Maya Bevölkerung als mit dem Staat an sich. Wenn es dir nicht gut geht gehst du immer zu denen um Schutz zu suchen die dir am ähnlichsten sind. Aber lateinamerikanische Linke sind ja traditionell eher "rechts" eingestellt als europäische Linke. Ich lebe eigentlich schon seit ich Denken kann in Europa und trotzdem identifiziere ich mich nicht mit Europa. Ich mag Europa und es ist wunderschön aber ich sehe es nicht als Heimat und freue mich immer sehr wenn ich wieder in Guatemala sein kann
(18.05.13 13:22)okoko schrieb: (17.05.13 10:42)Pakal schrieb: Hallo,
mein Name ist Ammon und ich bin neu hier im Forum. Ich interessiere mich nicht so direkt mit Japan heute und der heutigen Kultur aber für die Frühgeschichte der Jomon Periode die vor etwa 14.000 Jahren begann und bis etwa 700 vor Christus gerechnet wird. Grund dafür ist das ich Guatemalteke bin und meine Eltern (und somit auch ich ha ha) zum Volk der Cakchiquel gehören, also Maya sind. Ich interessiere mich sehr für die Geschichte meines Volkes und unsere Herkunft. Was das mit Japan zu tun hat?
Es gibt die Theorie das Amerika von den Ureinwohnern Koreas und Japans vor etwa 17.000 Jahren besiedelt wurde. Beweisen lässt sich das schwer. Es gibt eine gewissen optische Ähnlichkeit zwischen uns und den Ainu. Ich bin schon manchmal gefragt worden ob ich Japaner bin.
Viel mehr interessieren mich aber Gemeinsamkeiten in der Kultur. Es gibt ein paar Grundlagen in unserer Maya Religion und im Shinto die sich sehr ähnlich sind. Bei beiden steht die Sonne im Mittelpunkt. Unser Sonnengott Q'uq'umatz und die japanische Sonnengöttin Amaterasu werden bei beiden Kulturen als höchster Gott verehrt sind aber nicht Erschaffer des Universums. Erschaffer des Universums sind in der japanischen Mythologie Izanagi und Izanami bei uns Maya ist es der Gott Izamna. Da verblüfft vor allem neben der ähnlichen Ideologie der fast gleiche Name der Götter.
Das sind Ähnlichkeiten zwischen den beiden Kulturen heute und ich denke es gibt noch viel mehr wenn man die Jomon Periode vergleichend anschaut. Ich weiß das das vielleicht sehr spezielles Thema ist aber ich hoffe das sich dafür hier vielleicht auch ein paar Leute interessieren und ich ein wenig lernen kann.
Hallo Ammon,
ich bin hier ein mehr oder weniger stiller Mitleser im Forum, da meine Ehefrau - Okoko - hier Mitglied geworden ist.
Zum Thema kann ich aber etwas beitragen.
Zum Ende der letzten Eiszeit lag der Meeresspiegel weltweit ca. 160m unter dem heutigen Niveau. Viele flache Randmeere lagen daher trocken. In Ostasien gilt dies für das Gelbe Meer, das Ostchinesische Meer, die Verbindung zwischen Japan um der Koreanischen Halbinsel und viele Flachbereiche des Kontinentalsockels. Daher dürfte auch im Norden Japans über die Insel Hokkaido eine Verbindung zum asiatischen Festland bestanden haben. Auch Nordamerika war über die trockengefallene Beringstrasse mit Asien verbunden.
Eine Besiedlung dieser weiten flachen Ebenen darf als wahrscheinlich gelten, ebenso, wie dies in Europa nachweislich der Fall war. Hier fiel die Nordsee trocken und bildete zwischen GB, Dänemark und kontinental Europa das Doggerland was besiedelt war, wie neuere Untersuchungen zeigen.
War dies in Asien auch der Fall, so scheint es logisch, dass die Menschen vor dem steigenden Meeresspiegel ausweichen mussten, als die eiszeitlichen Eiskappen schmolzen.
Schöne Grüße
Rolf
Ja, das die Besiedelung aus der Gegend im Sachalin und Kamschatka und über die Bering Straße erfolgte ist ja ziemlich bekannt. Ich finde diesen ganzen Zeitraum sehr spannend. Soviel ich weis war der Meeresspiegel so niedrig, dass Australien mit Papua Neuguinea verbunden war?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.05.13 14:16 von Pakal.)
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18.05.13 14:14 |
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Horuslv6
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RE: Frühgeschichte Japans / Jomon Periode
Tu mir einen gefallen und zittier bitte nicht so große einheiten. Man kann auch einfach @Nickname schrieben, dann weiß jeder, auf wen du gerade antwortest.
@Thread:
"Ein Volk ist die derzeit größtmögliche Einheit mit der sich ein Mensch identifizieren kann.!"
Wie kommst du zu soetwas? Ich kann mich wunderbar mit den meisten Menschen in Westeuropa, von Spanien bis Island relativ gut identifizieren, ebenso mit vielen 'moderneren' und jugendlichen Japanern, vielen in der USA, Kanada, Australien etc. und ich habe viele Freunde in Südmerika, die ich mir als sehr ähnlich und von daher identifizierbar empfinde. Ich bin halt auch von meiner eigenen Familiären Geschichte her nicht nur einem Land, einer Nation deutlich zuteilbar, aber das nehme ich eher als flexibel machenden Vorteil, als als "ich bin halt deutscher und ich denk nur an deutsche und über deutsche"-mäßiger Nachteil.
Deine Aussagen klingen schon alle ein wenig heftig...ôo
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18.05.13 15:03 |
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Pakal
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RE: Frühgeschichte Japans / Jomon Periode
(18.05.13 15:03)Horuslv6 schrieb: Tu mir einen gefallen und zittier bitte nicht so große einheiten. Man kann auch einfach @Nickname schrieben, dann weiß jeder, auf wen du gerade antwortest.
@Thread:
"Ein Volk ist die derzeit größtmögliche Einheit mit der sich ein Mensch identifizieren kann.!"
Wie kommst du zu soetwas? Ich kann mich wunderbar mit den meisten Menschen in Westeuropa, von Spanien bis Island relativ gut identifizieren, ebenso mit vielen 'moderneren' und jugendlichen Japanern, vielen in der USA, Kanada, Australien etc. und ich habe viele Freunde in Südmerika, die ich mir als sehr ähnlich und von daher identifizierbar empfinde. Ich bin halt auch von meiner eigenen Familiären Geschichte her nicht nur einem Land, einer Nation deutlich zuteilbar, aber das nehme ich eher als flexibel machenden Vorteil, als als "ich bin halt deutscher und ich denk nur an deutsche und über deutsche"-mäßiger Nachteil.
Deine Aussagen klingen schon alle ein wenig heftig...ôo
Wie viele Lateinamerikaner mit indigener Ethnie kennst du denn?
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18.05.13 15:44 |
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Horuslv6
Beiträge: 1.829
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RE: Frühgeschichte Japans / Jomon Periode
Ich glaube niemand von meinen freunden, oder vielleicht eine identifiziert sich persönlich mit den Indigenen, dennoch fühlen sie sich deutlich als Südamerikaner. Meh... Und Zittiert hast du mich trotzdem xD
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18.05.13 16:11 |
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Pakal
Beiträge: 14
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RE: Frühgeschichte Japans / Jomon Periode
sorry xD weiß nicht wie das anders geht xD
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18.05.13 17:26 |
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okoko
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RE: Frühgeschichte Japans / Jomon Periode
Hallo Ammon,
Papua Neu Guinea liegt auf dem gleichen Kontinentalsockel wie Australien. Die dazwischen liegende Arafurasee ist im Mittel nur um die 50m tief und war daher auch mit einiger Sicherheit am Ende der letzten Eiszeit Festland. Tektonische Veränderungen während der letzten 20.000 Jahre dürften weltweit relativ wenig ins Gewicht fallen, mit Ausnahme der Gebiete, die in der Eiszeit mächtige Eisschilde trugen. Diese Gebiete heben sich nach der Entlastung vom Eis um bis zu 10mm pro Jahr (Skandinavien, Grönland)
Ich muss aber leider eingestehen, dass ich zwar außerordentlich geographisch/ klimatologisch interessiert bin, mein Interesse sich aber auf den nordatlantischen Raum fokussiert. Vor Europas Haustür sozusagen.
Allerdings möchte ich den möglichen Vorwurf von Lokalkolorit schon mal vorsorglich zurückweisen. Die Nordatlantische Zirkulation ist ein wesentlicher Bestandteil der meridionalen globalen Umwälzzirkulation, die einen Energieaustausch zwischen den Tropen und polaren Breiten sicherstellt. Der mächtigste lokale Strom auf Erden ist nicht der Amazonas. Der Färöer Bank Channel (ein wenige km breiter Canyon in rund 850m Tiefe zwischen dem europäischen Nordmeer und dem Ostatlantik) transportiert locker die 10fache Wassermenge. Ein Verschluss oder eine deutliche Einengung dieses Systems, was wohl während der letzten Eiszeit (Eisbarrieren) der Fall war, dürfte deutliche globale klimatische Konsequenzen gehabt haben.
Viele Grüsse aus dem deutschen Südwesten
Rolf
Das Universum ist unendlich. Da es offenbar von einer endlichen Anzahl Individuen bewohnt wird, ergibt sich deren Verteilung zu Null.
Alle Individuen, denen man von Zeit zu Zeit begegnet, sind daher nur das Produkt einer gestörten Phantasie
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18.05.13 22:47 |
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Pakal
Beiträge: 14
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RE: Frühgeschichte Japans / Jomon Periode
Kann es auch sein dass durch das Absinken des Meeresspiegels Antarctis mit Südamerika verbunden wurde über Feuerland oder zumindest sehr verengt? Das dürfte auch extreme Ausiwkrungen gehabt haben?
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18.05.13 23:11 |
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Horuslv6
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RE: Frühgeschichte Japans / Jomon Periode
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19.05.13 00:02 |
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okoko
Beiträge: 70
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RE: Frühgeschichte Japans / Jomon Periode
(18.05.13 23:11)Pakal schrieb: Kann es auch sein dass durch das Absinken des Meeresspiegels Antarctis mit Südamerika verbunden wurde über Feuerland oder zumindest sehr verengt? Das dürfte auch extreme Ausiwkrungen gehabt haben?
Hallo Pakal,
eine Verbindung zwischen Feuerland und der Antarktis in erdgeschichtlich jüngerer Zeit kann ausgeschlossen werden, da der ozeanische Boden mit rund 3.500 m einfach zu tief liegt.
Für eigene Studien zu diesem Thema empfehle ich Google Earth, was sehr detailreiche Reliefkarten mit brauchbaren Tiefenangaben für alle Weltmeere liefert und zudem kostenlos zu haben ist.
Rolf
Das Universum ist unendlich. Da es offenbar von einer endlichen Anzahl Individuen bewohnt wird, ergibt sich deren Verteilung zu Null.
Alle Individuen, denen man von Zeit zu Zeit begegnet, sind daher nur das Produkt einer gestörten Phantasie
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19.05.13 10:06 |
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Pakal
Beiträge: 14
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RE: Frühgeschichte Japans / Jomon Periode
(19.05.13 10:06)okoko schrieb: (18.05.13 23:11)Pakal schrieb: Kann es auch sein dass durch das Absinken des Meeresspiegels Antarctis mit Südamerika verbunden wurde über Feuerland oder zumindest sehr verengt? Das dürfte auch extreme Ausiwkrungen gehabt haben?
Hallo Pakal,
eine Verbindung zwischen Feuerland und der Antarktis in erdgeschichtlich jüngerer Zeit kann ausgeschlossen werden, da der ozeanische Boden mit rund 3.500 m einfach zu tief liegt.
Für eigene Studien zu diesem Thema empfehle ich Google Earth, was sehr detailreiche Reliefkarten mit brauchbaren Tiefenangaben für alle Weltmeere liefert und zudem kostenlos zu haben ist.
Rolf
Es geht dabei nicht nur um den Meeresboden. Feuerland und die Antarktis sind sich sehr nahe. Wenn der Meeresspiegel sinkt, liegen beide Kontinente noch näher. Nur noch wenige hundert Meilen getrennt. Wenn man dann noch die starke Vereisung dazu nimmt, kann es doch durchaus sein, dass Feuerland und die Antarktis verbunden waren? Immerhin gilt die antarktische Halbinsel als Fortsetzung der Anden.
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19.05.13 12:00 |
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