(17.12.18 10:55)torquato schrieb: Wohlwissend, daß Leute wie Ich jetzt natürlich erst recht neugierig geworden sind, was es denn damit auf sich hat.
OK, aber ganz schnell
Movement: Die Theorie der generativen Grammatik geht davon aus, dass quasi alle Sprachen die gleiche Struktur haben. Alle Argumente des Verbs stehen zum Beispiel direkt dort und werden dann durch Movement im Syntax-Baum nach oben bewegt
Das Verb "sprechen" wandert hier von V' (neben "Deutsch") nach C (ganz vorne im Baum).
ERP-Studien: Wie EEG, nur dass man die Hirnaktivitäten an einem ganz bestimmten Zeitpunkt innerhalt eines Experimentes misst. Macht man das mehrfach, kann man das "Noise" der Hirnaktivität rausrechnen und es bleibt nur noch das sog. Event Related Potential übrig, das man dann analysieren kann. Es gibt bestimmte Komponenten, die mit Sprachverarbeitung in Zusammenhang gebracht werden.
P600: Die P600 (Positivierung 600 ms nach dem Stimulus) ist eine solche Komponente. Sie wird mit syntaktischer Re-Analyse (man erwartet eine bestimmte Satzstuktur, während man einen Satz liest, aber bekommt eine andere (→ the horse raced past the barn fell)) und (im Zusammenhang mit Relativsätzen) mit syntaktischer Integration in Verbindung gebracht (Bei 魚を食べた猫 muss 猫, wenn man es liest, mit dem 魚を食べた davon in Verbindung gebracht werden).
Um ausführlicher auf die Themen eingehen zu können, bräuchte man erstmal eine Einführung in Syntax und Psycho-Neurolinguistik, was den Rahmen eines Türchens etwas sprengen würde