(14.07.18 21:01)Nia schrieb:
Das ist nicht schön..., Yano. Sowas kann ja ganze Existenzen kosten, auch wenn man heile davon kommt.
Um die wirtschaftliche Existenz geht es zumindest beim Friseursalon "Calm" (für "Kawamura") nicht. Ich wage die Vermutung, daß der Salon auch als Immobilie im Besitz von Kawamura ist. Die Chefin ist 80 Jahre alt und könnte sich längst zur Ruhe setzen. Seit etwa 25 Jahren verwitwet, betreut sie lieber ihre alten Stammkunden weiter. Torquato kennt das Geschäft wohl von außen, Leute seiner Generation gehen da nicht rein.
Vermutlich gibt es viele derartige Läden im ganzen Land. Aufhören ist da oft gar nicht so einfach.
Yano Saketen hat inzwischen aufgehört, doch ist das nicht leicht gewesen. Vor etlichen Jahren sind die Vorschriften so kompliziert geworden, daß es zur Geschäftsaufgabe und Gewerbeabmeldung kam. Allein die Stammkunden, die haben sich Sake, Bier, Zigaretten nun halt ein Stückchen die Straße runter beim 7/11 gekauft und sind damit zum ehemaligen Yano Saketen gegangen, denn den Geschäftsraum gibt es ja noch, man kann sich da hinsetzen. Oma Yano begrüßt jeden Gast, und man plaudert und tauscht Klatschnachrichten aus.
Das ist allmählich weniger geworden und inzwischen im wahrsten Sinne des Wortes ausgestorben. Oma Yano ist jetzt zwar nicht einsam, aber ihr ist oft langweilig, und sie guckt viel TV. Die Stammkunden der Frau Kawamura haben eine höhere Lebenserwartung als die netten Alkoholiker der etwa gleichaltrigen Oma Yano.