(18.11.06 20:54)Shirubia schrieb:Also mein Tipp: Eine Grundbasis von Kanji lernen und dann dazu übergehen stattdessen viel zu lesen und Vokabel zu lernen
Sil
Ich schließe mich der Empfehlung von Shirubia an und kann alle Aussagen im vorstehenden Beitrag unterschreiben. Auch wenn ich, wie hier im Thread beschrieben, z.T. andere Erfahrungen gemacht habe. Im Nachhinein muss ich jedoch zugeben, dass meine hier erläuterte Methode sehr umständlich, und im Hinblick auf das Ziel "Lesefähigkeit von zusammenhängenden Texten", ineffektiv ist. Meine Gründlichkeit steht mir hier mal wieder im Weg. Mich hat es einfach irgendwann extrem genervt, dass mir die einzelnen Kanji (genauer gesagt: die Lesungen!) immer wieder entglitten sind, und dass ich ein und dasselbe Kanji dann zum x-ten Male nachschlagen musste. Da habe ich mit dieser Tour de Force angefangen.
Inzwischen bin ich so weit, dass ich ziemlich zuverlässig, und zwar besser als die meisten Japaner (sic!), alle Standartlesungen der Jouyou-Kanji (und noch von ein paar Kanji mehr) herunterbeten kann.
Ich bin Anfang diesen Jahres von den Print-Karteikarten zu Pocket-Stackz auf einem PDA umgestiegen. Damit habe ich es zunächst geschafft, in diesen 11 Monaten sämtliche zuvor nur passiv gelernten Kanji auch aktiv zu beherrschen. Das heißt, ich kann alle Jouyou-Kanji und ca. 150 zusätzliche jetzt auch schreiben. Gleichzeitig habe ich angefangen, mit diesem Programm Vokabeln zu lernen und zu wiederholen, wobei ich jetzt versuche, mir die Kanji/Kana-Schreibweise der Worte genau einzuprägen.
In Zukunft will ich sehr viel mehr auch einfach nur lesen. Text fressen, ohne irgendwas nachzuschlagen, auch wenn ich nicht alles im Detail verstehe. Da bin ich nämlich nach wie vor viel zu langsam. Ich kann hiermit definitiv feststellen, dass die Beherrschung sämtlicher Jouyou-Kanji allein nicht ausreicht, um den JLPT Stufe 1 zu bestehen. Ich mache mir da auch für dieses Jahr gar keine Illusionen.
Abschließend möchte ich sagen, dass meine Methode, für mich jedenfalls, auch gute Seiten hatte. Es war ein System, an dem ich mich auch unter großem Zeitmangel tagtäglich über Jahre entlang hangeln konnte. Und ich habe
mein Ziel, nämlich sämtliche Lesungen einigermaßen sicher im Kopf zu haben, tatsächlich erreicht, auch wenn es lange gedauert hat. Ich bin nicht mehr der Jüngste und habe sowieso kein gutes Gedächtnis, hätte ich vor 20 Jahren begonnen, wäre das sicherlich viel schneller gegangen.
FAZIT: Die in diesem Thread von mir beschriebene Methode eignet sich nur für Sturköppe und führt ohne Ergänzung nicht zum flüssigen Lesen von Texten.
Jeder muss halt eine Methode finden, die zu ihm passt. Hauptsache man hat
irgendeine Methode.