Hier ein kurzer Vergleich der beiden Varianten, die ich besitze und
ausprobiert habe: Seiko SR-T7010 und Sharp Zaurus mit WaDokuJT
(letzteres ist, wie vermutlich alle Leser dieses Beitrages wissen, ein
frei verfuegbares Japanisch-Deutsches Woerterbuch).
- Handschriftliche Kanji-Erkennung per Stylus. Zaurus (japanisches
Originalsystem): fast 100%, wenn ein Japaner schreibt. Nichtjapaner,
die Kanji fluessig (!) schreiben koennen, haben fast die gleiche
Erkennungsrate. Seiko: nicht vorhanden.
- Woerterbuecher. Mir scheint WaDoku deutlich besser als das
J<->D Woerterbuch auf dem Seiko (bin aber kein Profi). Viele
Ausdruecke, die ich im Seiko nachschlage, werden von Japanern
dann als "verwendet man aber nicht" verworfen, umgekehrt finden
sich viele Japanische Worte, die mir im taeglichen Leben begegnen,
nicht. WaDoku enthaelt deutlich mehr. Kombiniert man es zusaetzlich
mit dem EDict, so erhaelt man nicht nur gleichzeitig ein
Englisch-Japanisches Woerterbuch, sondern auch noch die "Priority
Entry" Markierung, also ein grobe Unterteilung in "gebraeuchliche" -
"weniger gebraeuchliche" Woerter/Ausdruecke.
- Woerterbuchsoftware. Das Seiko ist, wie die meisten (alle
besseren?) elektronischen Woerterbuecher, fuer Japaner entwickelt
und enthaelt daher Funktionen, die fuer Nichtjapaner nicht unbedingt
nuetzlich sind, dagegen fehlen andere wichtige Funktionen (schlaegt
man z.B. ein deutsches Wort nach, so wird die japanische
Uebersetzung erst mal in Kanji und ohne Aussprache angezeigt). Ich
verwende auf dem Zaurus eine selbstgeschriebene Software
(Achtung: das folgende ist Werbung!), die ich inzwischen frei
verfuegbar gemacht habe. Neben einem "einfachen" Woerterbuch ist
der Hauptvorteil das "Kanji-Browsing": klickt man auf ein Kanji, so
werden Standardinformationen sowie eine Liste mit Woertern, die
dieses Kanji enthalten, angezeigt. Ausserdem kann man der Software
mitteilen, welche Woerter man schon kennt, die kommen dann in der
Liste ganz oben. Auf diese Weise wird es erleichtert, fuer
unbekannte Woerter Verbindungen zu bereits bekannten
Woertern/Kanji herzustellen (ohne das kommt man nicht aus, wie
jeder weiss, der sich gruendlich mit der Japanischen Sprache
beschaeftigt hat). Abgesehen von meiner eigenen gibt es auch
andere gute Woerterbuchsoftware fuer den Zaurus, beispielsweise
ZTen.
- Ausserdem: der Zaurus ist ein vollwertiger Linux-PC, mit Internet,
Email, Textverarbeitung, Organizerprogrammen, Spielen (wer's mag),
und (fuer Geeks) wissenschaftlicher Software (LaTeX, Octave, ...),
das allermeiste kostenlos verfuegbar. Insbesondere ist es kein
Problem, mehrere Kanji/Kana einzugeben, per copy&paste
verschieden zu kombinieren und nachzuschlagen, zu speichern, ... ,
was beim Seiko alles nicht geht.
Preis: Der Zaurus SLC-1000 kostet im Moment in Japan 30.000 Yen,
also etwas mehr als ein gutes elektronisches Woerterbuch (in
Deutschland ist er wesentlich teurer).
http://shopping.itmedia.co.jp/PriceList....p;SHOP_ID=
Dazu sollte man noch eine Speicherkarte mit mindestens 128MB
anschaffen, dann kann man loslegen. Die Versionen mit Festplatte
(SLC-3200) sind deutlich teurer, da kommt es ggf. preisguenstiger,
den SLC-1000 und eine grosse Speicherkarte zu kaufen.
Meine erwaehnte Woerterbuchsoftware, die auch die Kombination
aus WaDokuJT und EDict beinhaltet:
http://www-alg.ist.hokudai.ac.jp/~jan/kangoroo.html
showthread.php?tid=4073
Fazit: Der Zaurus schlaegt m.E. die reinen elektronischen
Woerterbuecher (jedenfalls das Seiko), insbesondere wenn es um
Japanisch-Deutsch geht. Das ist in erster Linie das Verdienst des
extrem guten WaDoku Woerterbuches.