@SiltCrawler: Also, für dich ist Japanisch, bitte! sicherlich nicht mehr so gut. Halt, nichts falsches denken: Du bist schon viel zu weit dafür. Ich denke, mit deiner Auswahl an Ergänzungen zu JfS (vor allem die jap. Freundin. Das ist natürlich das Allerbeste) bist du schon weit über Japanisch, bitte! hinaus. Meiner Ansicht nach ist es ein ausgezeichnetes Anfängerbuch, eben "für den absoluten Anfang" des Threadtitels geeignet. Ich weiß, dass hier viele im Forum nicht sonderlich begeistert davon sind, aber das einzige wirklich Negative des Buches ist für mich der Preis. Der ist einfach zu hoch. Man sollte sehen, dass man es irgendwie günstiger bekommt. Naja, und die Gruppenübungen sollten Autodidakten einfach weglassen. (Habe ich jedenfalls gemacht). Meine Empfehlung richtet sich an Anfänger, die nicht dazu fähig sind, alle Kana auf einmal, in 3 Stunden oder an einem Tag zu lernen, sondern die sich langsam mit der Sprache anfreunden wollen, wie es bei mir der Fall war. Hätte ich mit JfS angefangen, wäre ich vielleicht nie ins Netzwerk gelangt und würde heute nicht soviel Zeit im Forum verbringen. Hm, wär vielleicht für meine knapp bemessene Zeit besser gewesen.
Also, die Gründe für meine Empfehlung:
1. Jede Lektion führt immer nur ein paar Hiragana ein, später auch die Katakana, von Anfang an auch immer wieder Kanji (Kanji gibt es aber insgesamt nur etwa um die 30). Die gesamte Kana-Tabelle auf einmal lernen zu müssen, hätte mich jedenfalls abgeschreckt.
2. Für Japanisch ziemlich wichtige Dinge werden ziemlich gut, wenn auch knapp, erklärt, z. B. Partikel. Das hat für mich gleich mit は den ersten Aha-Effekt gegeben, und mir wurde plötzlich klar, dass ich es nicht mit nur einer anderen Fremdsprache zu tun hatte, sondern einem ganz anderen Sprachkonzept.
3. Im Arbeitsbuch gibt es große Kästchen, die man mit seinen gelernten Zeichen ausfüllen kann, deren Schreibweise vorher mit Pfeilen und Zahlen genau aufgemalt ist. (Bei JfS z. B. finde ich das schon manchmal schlampig gezeichnet).
4. Die Stimmen auf der Kassette sind gut verständlich, nicht zu langsam, aber auch nicht zu schnell, sodass man einen guten Anfangseindruck der Sprache bekommt (obwohl das hin und wieder einsetzende Vogelgezwitscher etwas nervt).
Japanisch, bitte! hat nicht allzuviel Vokabeln, nicht allzu viel Kanji und nicht allzu viel Grammatik, aber ich finde einfach, es bietet einen grandiosen Einstieg für alle, die sich am Anfang mit Japanisch etwas überfordert fühlen und ich weiß, dass das nicht für wenige gilt. Gerade, weil alles ein bisschen langsamer und mit weniger 'Füllung' abgehandelt wird, stellen sich ziemlich früh Erfolge ein. Ich habe jedenfalls bei jeder Lektion ein bisschen Tempo gewonnen, und würden mich nicht momentan meine Prüfungen (in einer ganz anderen Sprache) bremsen, wäre ich längst durch. Als ich JfS angefangen habe, konnte ich jedenfalls schon Dinge erkennen, vor denen ich sonst etwas verwirrt gestanden hätte.
So, jetzt habe ich mich wieder völlig versabbelt, aber ich wollte noch was zu deinen Plänen nach JfS sagen: Ich weiß aus anderen Fremdsprachen, dass mit Standardlehrwerken ab einem bestimmten Level einfach Schluss ist und man sozusagen der Sprache auf eigenen Füßen begegnen muss. Ich meine hier Lehrwerke, die mit Lektion und Übung usw. Sprachkenntnisse immer weiter aufbauen. Ich schätze mal, wenn du alle 17 (!) Lektionen von JfS mit deinen ganzen Hilfsergänzungen (mit Hilfe deiner jap. Freundin. Neid!) durchhast, wirst du einen guten Überblick haben über das, was du weiter machen willst und kannst dann entscheiden. Bis dahin durchforste weiterhin die unendlichen Weiten des Forums, die ja immer wieder weiterhelfen. Ich persönlich möchte auf jeden Fall im Herbst noch einen Sprachkurs Japanisch machen, aber ich will nicht Denkbär heißen, wenn die mich dann noch in einen Anfängerkurs stecken!!!!!