(14.07.13 12:13)Hellstorm schrieb: Wobei ich so eine ähnliche Diskussion in einem anderen Forum schon mal hatte. Dort meinte ich auch, dass man doch lieber etwas „sinnvolles“ studieren sollte, wurde da allerdings sehr niedergemacht, in dem Sinne dass Uni eben nicht nur ein Ausbildungsbetrieb ist (Da sollte man dann vielleicht eher einfach eine berufliche Ausbildung machen).
Ja, bringt auch nicht viel, in Japanforen über so etwas zu reden. Ist ja auch doof, wenn man selber so ein Fach studiert und dann kommt da einer und sagt, es bringe berufstechnisch nicht viel. Ich kann verstehen, dass da einige beleidigt sind oder es nicht hören wollen. Einige haben ja trotzdem Erfolg und bekommen einen guten Job. Aber es gibt eben sehr viele, die große Probleme haben.
Zitat:Auch einige Gespräche mit meinen Japanologie-Kumpeln haben mir gezeigt, dass die Leute (die teilweise sogar schon lange arbeitslos sind – super Studium kann ich da nur sagen ) teilweise gar nicht unglücklich damit sind. Die wollen halt oft nicht unbedingt so viel Geld verdienen, sondern sind eher am Fach interessiert, bzw. es macht ihnen Spaß, etwas beizubringen o.ä., was sie dann mit einigen unregelmäßigen Nebenjobs in der VHS oder Museen aufbessern.
Das Problem ist halt nur, dass das vielleicht als Alleinstehender ohne großartigen Anspruch ans Leben funktioniert (Nichts gegen so eine Lebensführung), aber an z.B. eine Familie ist da wohl kaum zu denken.
Richtig. Das ist das große Problem. Man ist nicht immer 19-25, es kommt vor, dass man sich bindet und vielleicht auch eine Familie gründet. Vielleicht mag man irgendwann auch keine Manga mehr und möchte auch gar nicht mehr in Japan leben. Das alles kann passieren. Ich mag auch nicht das gleiche, was ich als Teenie gut fand. Man muss auch an die Altersversorgung denken und so. (An so etwas denkt man in dem Alter, wo man ein Studium beginnt, einfach nicht!) Ich muss auch nicht reich werden, aber ein Leben in Armut ist einfach sch***!!!
Zitat:Ich glaube, bei Geisteswissenschaften ist oft das Problem, dass sich die Leute nicht abseits dieser Sachen weiterbilden, und das auch nicht von der Uni gefördert/erzwungen wird.
Na ja, das ist so eine Sache. Viel Zeit hat man bei dem heutigen System (Bachelor/Master) eigentlich auch gar nicht, sich weiterzubilden. Das wäre wichtig, aber geht einfach nicht. Das Studium ist echt vollgstopft, bei Sprachen kommt halt noch hinzu, dass man sich auch darin permament nebenher weiterbilden muss.
Zitat:Oder dass man auch im Studium als Wahlpflichtbereich einige methodischere Fächer als kleinerer Nebenschwerpunkt wählen müssen sollte: Ein wenig BWL, etwas Informatik, irgendetwas mathematisches... Wobei da wahrscheinlich sehr viele Japanologiestudenten gnadenlos versagen würden
Das denke ich auch. Ich finde z.B. die meisten BWL-Fächer viel härter als die meisten Philologie-Fächer. Da wird wirklich einiges verlangt und man muss wirklich viel dafür tun. Andererseits hat man im Bachelor doch so einen Wahlbereich (leider), da muss man doch auch allen möglichen Schwachsinn belegen.
Ich mag es irgendwie nicht, wenn das alles so vorgeschrieben wird. Ist ja wie in China fast.
Zitat:Umgekehrt wünschte ich mir bei Maschinenbauern z.B. auch, dass mal einige geisteswissenschaftliche Sachen zur Pflicht würden.
Ich denke, die würden da nicht so versagen wie umgekehrt.
(14.07.13 10:12)dieLegende schrieb: Aber es ist echt blöd, dass die meisten Leute so unglaublich faul sind. Wenn man nicht wirklich einen sehr starken Eigenwillen hat, dann passt man sich leider dem übrigen Niveau an. Man wird ja wesentlich stärker mitgezogen, wenn die Umgebung auch gut Japanisch kann. Wenn die alle allerdings total schlecht sind, dann denkt man sich, dass das eigene mittelmäßige Niveau eventuell ausreicht.
Ist in jedem Studiengang so, vor allem in Geisteswissenschaften und in allen Sprachen. Die meisten denken halt, es reicht, ein paar mal in der Woche kurz was zu lernen, ein bisschen zu lesen und das Ganze mit mehreren Erasmus-Aufenthalten zu unterfüttern.