Hm. Ich bin zwar etwas verwundert, wieso ich offenbar nicht verstanden werde, aber ich starte noch einmal einen letzten Versuch
Also:
1. Es stimmt nicht, daß Japaner "für die friedliche Nutzung der Kernernergie" sind! Sie sind auch nicht dagegen. Es interessiert sie einfach nicht. Ihre Kenntnisse über diese Thematik sind mit "gering" geradezu schmeichelhaft tituliert.
2. Sie sind aber dennoch aus voller Brust gegen Atomwaffen - jedes Kind kann Dir darüber sein "Glaubensbekenntnis" darbieten (zwar ohne Fakten- und Hintergrundkenntnis, aber mit feierlicher Stimme).
Und wenn Du meinst, die Japaner würden nicht gegen die AKWs mit ihren Folgen wettern, weil sie sie brauchen (also quasi eh nichts daran ändern können, daß es sie gibt), so sei zu Bedenken gegeben, daß die Japaner auch nichts daran ändern können, daß einige Staaten auf ihren Atomwaffen sitzen - aber DAGEGEN zu wettern, wird das gesamte japanische Volk trotzdem nicht müde.
Das Problem mit Kohle/Öl/Gas/Wasser stellt sich doch in Deutschland genauso. Und dennoch gibt es hier eine so starke AKW-Bewegung, daß sie sich sogar in der realen Politik niederschlägt. Wieso ist das hier so und in Japan völlig anders? Wieso gibt es dort nicht einmal eine nennenswerte öffentliche Debatte zu dem Thema, die dann - von mir aus - auch gern zu dem fatalistischen Ergebnis kommen kann: "Wir brauchen die AKWs, also meckern wir nicht darüber". Aber so eine Debatte gab es und gibt es nicht! Sind die Japaner alle von Natur aus so "weise", daß sie sich über so etwas wortlos klar und einig sind? Oder ist es doch eher so, daß sie nicht darüber debattieren, weil sie der Sache völllig gleichgültig gegenüberstehen? Aber falls ja: Warum rütteln sie dann auch Skandale um AKW-Unfälle nicht wenigstens ein bißchen aus ihrem Desinteresse?
Ist es wirklich so schwer zu verstehen, was mich wundert? Falls ja, bin ich auch mit meinem Latein am Ende und ziehe mich in meine Wunder-Ecke zurück.
PS: Reißende Flüsse für Wassekraftwerke gibt es im Quasi-nur-Gebirgsland Japan wie Sand am Meer. Viele dieser Flüsse haben etliche Staustufen, die auch fleißig zur Energiegewinnung genutzt werden.