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Alte Postkarte übersetzen
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nuedus


Beiträge: 2
Beitrag #1
Alte Postkarte übersetzen
Hallo,

wir haben in einem Nachlass eine japanische Postkarte gefunden und da wir null Ahnung von japanisch haben wollte
ich nachfragen ob sich das jemand mal ansehen unds übersetzen kann. Die Karte ist wohl schon älter, wurde in einem
Paket alter Briefmarken gefunden. Kann man evtl. feststellen aus welcher Zeit sie stammt?
Ich danke schon mal. Gruß nuedus
       
02.05.20 02:25
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frostschutz
Technik

Beiträge: 1.783
Beitrag #2
RE: Alte Postkarte übersetzen
Das sieht erstmal nach einer Neujahrsgruß-Postkarte aus.

謹賀新禧 - Frohes Neues

明治廿 - Meiji 26 ( = 1893 ) 一月一日 1. Januar

Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.
02.05.20 07:41
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cat


Beiträge: 1.411
Beitrag #3
RE: Alte Postkarte übersetzen
Ich finde es witzig, dass das Datum bis auf die Jahreszahl vorgedruckt war und dann nur 六 händlisch eingefügt wurde.

Die Adresse in Kanda ist wohl der Empfänger, oder?
02.05.20 09:16
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Kikunosuke


Beiträge: 434
Beitrag #4
RE: Alte Postkarte übersetzen
Absender: Kurazawa Masami, Präfektur Nagano (Shinano-kuni), Landkreis Chiisagata, Bessho-Onsen

Empfänger: Kakuda Naohira (?), Tokio, Kanda, Sarugaku-chô

乱世の怒りが俺を呼ぶ。
02.05.20 18:41
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #5
RE: Alte Postkarte übersetzen
(02.05.20 18:41)Kikunosuke schrieb:  Empfänger: Kakuda Naohira (?), Tokio, Kanda, Sarugaku-chô
Ist ja Kanda-ku, den gibt es nicht mehr, der Nachfolger heißt Bunkyo-ku. Ich hatte das zunächst als Goraku-cho gelesen, Das wäre das Quartier, wo zwischen Ochanomizu und Toranomon das voll überdachte, regensichere (Baseballspieler sind regenempfindlich) Baseballstadion seit wohl 40 Jahren steht.
Ich habe da in der Nähe jahrelang gewohnt und bin auch im Besitz eines Stadtplanes dieser Gegend aus der Edozeit. Den habe ich für satte 4 Man in, genau, Kanda, gekauft: Kudanshita, wo die vollgestopften Antiquariate in so Holzhütten standen oder heute noch stehen.
Das ist ein großes Stück Papier, das klein gefaltet ist. Es ist kaum gealtert. Auffällig daran ist, daß die Beschriftung rotiert, d.h. du breitest es auf einem Tisch aus, um den Tisch herum stehen die Leute, und für jeden davon stehen die Ortsnamen richtigherum da aber nur da, wo er halt gerade steht, für den Gegenüber ist es eben kopfüber beschriftet.
Es hat damals ganz viele Brücken gegeben in Edo und überhaupt glaube ich, daß es da vor 200 Jahren sehr griabig war.
02.05.20 21:42
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Kikunosuke


Beiträge: 434
Beitrag #6
RE: Alte Postkarte übersetzen
Wahrscheinlich hast du dich immer noch über die 4 Man aufgeregt, denn: Kanda-Ku und Kojimachi-Ku wurden 1947 zum Chiyoda-Ku vereinigt hoho
Die Viertel in Kanda haben dabei übrigens Kanda im Namen behalten. Jimbochô heißt korrekt z.B. Kandajimbochô. Im Zuge der Adressreform 1967 wurden Viertel zusammengefasst und teilweise umbenannt, Sarugakuchô verlor sein Kanda, bekam es aber 2018 zurück. Nicht dass jemand durcheinanderkommt, in Ebisu gibt's noch ein Sarugakuchô.
In der Ochanomizu-Grundschule in Sarugakucho gab es mit Natsume Sôseki übrigens einen damals noch nicht so ganz berühmten Schüler.

乱世の怒りが俺を呼ぶ。
03.05.20 08:55
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #7
RE: Alte Postkarte übersetzen
(03.05.20 08:55)Kikunosuke schrieb:  In der Ochanomizu-Grundschule in Sarugakucho gab es mit Natsume Sôseki übrigens einen damals noch nicht so ganz berühmten Schüler.
Sehr interessant, was Du sagst. Wenn man sich den Kaiserhof als Zifferblatt denkt, ist Kanda so bei 1, 2 bis 3 Uhr und Kojimachi bei 9 Uhr...
Ich selber war auch 1967 noch nie in Japan gewesen, weiß aber schon, daß die Behörden dort gerne die Adresse der Leute umbenennen.
Die Grundschule Ochanomizu ist wagahai zwar nicht bekannt, aber es gibt eine Universität Ochanomizu (nur für Mädchen), die nicht in Ochanomizu (aber nicht weit davon entfernt) ist und das Studentenheim Oyama betreibt, welches nicht in Oyama (aber nicht weit davon entfernt) ist. Die Quelle mit dem weichen Wasser, nach der Ochanomizu benannt ist, gibt es noch, habe ich mal im Ferseh gesehen.
03.05.20 15:27
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Kikunosuke


Beiträge: 434
Beitrag #8
RE: Alte Postkarte übersetzen
Komischerweise heiß die Ochanomizu-Mädchenuniversität (mit Schulen für beide Geschlechter, da drückt auch seine kaiserliche Hoheit die Schulbank) erst seit 1949 so, zog aber bereits 1932 nach Otsuka um, am alten Standort in Yushima wurde die zahnmedizinische Universität erweitert. Zum Ende der Bubble hat der Quadratmeter Land in Ochanomizu 220 Millionen Yen gekostet und war damit der teuerste Fleck Japans. Ich habe da mal das Museum der Tokioter Wasserversorgung besucht (was schon zu Hongô gehört), war recht dürfig, als Fachmann fast unbefriedigend. Ein paar alte Holzleitungen gab's, die Ausstellung scheint eher für Kinder gemacht zu sein.

乱世の怒りが俺を呼ぶ。
03.05.20 16:08
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Yano


Beiträge: 2.920
Beitrag #9
RE: Alte Postkarte übersetzen
(03.05.20 16:08)Kikunosuke schrieb:  Komischerweise heiß die Ochanomizu-Mädchenuniversität (mit Schulen für beide Geschlechter, da drückt auch seine kaiserliche Hoheit die Schulbank) erst seit 1949 so, zog aber bereits 1932 nach Otsuka um, am alten Standort in Yushima wurde die zahnmedizinische Universität erweitert. Zum Ende der Bubble hat der Quadratmeter Land in Ochanomizu 220 Millionen Yen gekostet und war damit der teuerste Fleck Japans. Ich habe da mal das Museum der Tokioter Wasserversorgung besucht (was schon zu Hongô gehört), war recht dürfig, als Fachmann fast unbefriedigend. Ein paar alte Holzleitungen gab's, die Ausstellung scheint eher für Kinder gemacht zu sein.
Super, Du weißt Sachen, die mir ganz unbekannt sind.
Ich glaube, die haben auch Kindergartenkinder betreut, bespielt oder so, und da waren irgendwie auch männliche Studenten dabei, das war in den frühen 80ern. Das war wohl Jugendarbeit der kommunistischen Partei.
Die schönste und beste der damals künftigen Kindergartentanten aus der Ochadai ist jetzt in Ebersberg bei mir.
Es gibt wohl in Tokyo viele kleine, versteckte Ausstellungen oder Museen ohne feste Öffnungszeit (nach Vereinbarung), weil: in Tokyo gibt´s eh alles.
Kurz vor dem Ende der Bubble war ich drauf und dran gewesen, ein Haus auf Kredit zu kaufen. Ich habe es letztlich nicht getan, das aber nicht, weil ich klug war (war ich nicht), sondern wegen eines Todesfalles in meiner Familie.
03.05.20 18:12
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Kikunosuke


Beiträge: 434
Beitrag #10
RE: Alte Postkarte übersetzen
Ach, das findet man alles mit ein bisschen herumlesen in der japanischen Wikipedia. Wüsste ich das auswendig, da würde ich schon lange überteuerte Touren in "geheime" Ecken für europäische Touristen anbieten. Meine Japanerfahrungen gehen nur 15 Jahre zurück, als ich im Sommer nach einem Besuch beim NTT-Museum in Musashino mit der Inokashirabahn nach Shibuya zurück bin (und da war ich schon mindestens fünf Jahre nicht mehr gewesen) ist mir die Veränderung deutlich aufgefallen. Viele liefen da etwas hilf- und planlos herum, denen könnte man schon eine Tour verkaufen.

Um die Ochadai herum gibt's ja noch andere Universitäten, Waseda und Todai sind nicht weit weg. Ein Bekannter von mir soll im Herbst sein Auslandssemester bei der Kokushikan-Universität antreten, zu deiner Zeit fanden da noch Studentenappelle statt, die gibt's mittlerweile anscheinend nicht mehr hoho

乱世の怒りが俺を呼ぶ。
03.05.20 20:58
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