(26.08.08 14:45)Daifuku schrieb:I learned Japanese in 18 months by having fun. Aha. Und ich dachte immer, eine Sprache zu lernen, wäre nicht nur Spaß, sondern auch harte Arbeit.
öhm...ich habe auch Spaß dabei, sonst würde ich es gar nicht tun. Und überhaupt: Mir macht Lernen allgemein Spaß...ganz unabhängig davon, ob das harte Arbeit ist. Ich finde, dass sich Lernen und harte Arbeit keineswegs einander ausschließen - eher im Gegenteil: Hat man etwas durch harte Arbeit erreicht (allein der Prozess macht schon Spaß), dann ist es eine Freude, wenn man die Früchte ernten kann...ist wohl eine Typenfrage
Genauso, wie diese Methode. Zwar hatte ich auch meine Zweifel, aber ich glaube das einfach mal (kann man, muss man aber auch nicht
). Ich bin allerdings der Meinung, dass es eben keine Lehr- und Lernmethode gibt, die für jeden Menschen, für jeden Lerntyp gleichermaßen geeignet ist. Der Autor der Website mag mit seinen Ansätzen äußerst erfolgreich gewesen sein - andere werden möglicherweise versagen, weil so viel Eigeninitiative, gepaart mit Durchhaltewillen, Begeisterung und Talent nur wenige aufbringen.
Es läuft doch immer auf die gleichen Fragen hinaus: Wieviel bist du bereit, in eine Sache zu investieren? An welche Stelle in deinem Leben stellst du das Ziel? Was bist du bereit, dafür zu opfern? Was nicht? Ich verweise hier mal auf den Beitrag zurück, durch den du wohl auf diesen aufmerksam geworden bist
Lernmethoden an der Qinghua-Universität
Hier wird auch kurz der Unterschied zwischen asiatischen und europäischen Studenten beleuchtet...passt irgendwie zu den vorher erwähnten Fragen, finde ich.
Dergleichen Fragen gibt es noch mehr. Diese Fragen muss und kann sich nur jeder selbst beantworten. Und unter Anderem davon hängt auch ab, in welcher Geschwindigkeit man Dinge lernt. Das betrifft übrigens nicht nur Sprachen, sondern eigentlich alles, was man sich an Fähigkeiten aneignen kann. Jeder, der mit einem Ziel vor Augen kontinuierlich und diszipliniert an einer Aufgabe arbeitet, wird Fortschritte machen. Übrigens: Freude am Lernen bzw. an harter Arbeit trägt meines Erachtens nicht unmaßgeblich zu einem schnellen Lernerfolg bei. Deshalb finde ich den von dir zitierten Satz des Autors sogar eher weise, denn lachhaft.
Ein weiterer Aspekt ist Talent. Was genau das ist, darüber gehen die Meinungen nach wie vor auseinander. Ich denke, dass jemand mit weniger Talent, dafür aber mit Fleiß und Disziplin mehr erreichen kann, als jemand, der sich nur auf sein Talent verlässt. Andererseits, wenn jemand ein Händchen (oder Köpfchen) für etwas hat und dieses mit Disziplin, Konsequenz und Freude verbinden kann, wird er sehr schnell vorankommen und möglicherweise auch weiter kommen, als jemand, dem diese Voraussetzungen fehlen.
Und last but not least: Auch Lernen will gelernt sein. Ich denke, man sollte ausprobieren und entdecken, zu welchem Lerntyp man gehört, wie man am Besten lernt, welche Hilfsmittel einen weiterbringen und - ja tatsächlich - was einem dabei Freude macht und wie man sich diese Freude erhält (hm, klingt irgendwie fast wie ein Rezept für eine erfolgreiche Beziehung
). Denn ich glaube tatsächlich, dass dies, neben klar formulierten Zielen, ein starker Motor - wenn nicht gar der stärkste - ist, der ein langes, erfolgreiches Lernen ermöglicht.