(13.11.22 22:19)Haruto schrieb: “When in Rome, do as the Romans do”
dieses Sprichwort wird in dem oben verlinkten Japan Today - Artikel genannt.
Auf japanisch lautet es
郷に入っては郷に従え
Ich frage mich nur, ob diese Sprichwörter tatsächlich auf das gemünzt waren, was wir in diesem Fall (Masken auch im Freien etc. - für Menschen ohne jegliche Krankheitssymptome/Heuschnupfen etc.) erleben.
Vielmehr denke ich, dass es sich um Sitten und Bräuche handelte, die aus Kultur, Religion und Tradition stammen und über die man sich deshalb als Gast nicht hinwegsetzen sollte - allein der Höflichkeit und des Respekts wegen.
Davon kann bei der aktuellen Maskerade meines Erachtens keine Rede sein. Es handelt sich eher um irrationales Verhalten, verursacht durch Panikmache verantwortungsloser Regierungen und einiger ihr nahstehender Wissenschaftler, unter tatkräftiger Mithilfe unkritischer Medien.
Die Problematik besteht weniger darin, sich als unmaskierter Tourist über Traditionen und Verhaltensweisen mit einem tieferen kulturellen/religiösen Hintergrund hinwegzusetzen, sondern vielmehr darin, dass man als potentielle Gefahrenquelle wahrgenommen wird, wenn man nachweislich unsinnige Handlungen nicht vollzieht.
Da diese aber nicht nur das eigene Wohlbefinden, sondern zudem auch den Kontakt zu Einheimischen und Eindrücke, die man als Tourist sammeln möchte negativ beeinflussen (möglicherweise gibt es Leute, die das überhaupt nicht stört), handelt es sich auch nicht um eine Kleinigkeit, bei der man eben ein (oder gleich zwei) Auge zudrücken kann.
Zumindest im Video zwischen der Shogi-Spielerin und dem Anwalt sprach die Spielerin davon, dass wohl der Großteil der professionellen Spieler es begrüßen würde, wenn man die Masken, zumindest während der Partien, nicht mehr tragen müsste. Bei Gesprächen danach könnte man sie ja wieder aufsetzen.
Ungeachtet der Frage nach der Sinnhaftigkeit des Tragens von Masken im Gespräch, wenn alle am Gespräch beteiligten gesund sind, scheint es sich also nicht um Maßnahmen zu handeln, die irgendeinen tieferen kulturellen/religiösen Hintergrund haben.
Von daher kann ich sehr wohl nachvollziehen, dass Besucher in Japan so ihre Schwierigkeiten mit den Masken haben (vor allem wenn erwartet wird, dass man sie auch als kerngesunder Mensch trägt). Für mich bedeutet das lediglich, dass ich solange von einer Reise nach Japan absehe, bis man dort nicht mehr als Gefahrenquelle wahrgenommen wird und auch der Mehrheit der Japaner ins unmaskierte Gesicht blicken kann.
Da die Regierung Japans versucht die Menschen wieder zu beruhigen und Menschen in Japan davon berichten, dass immer mehr (wenn auch immer noch vergleichsweise wenige) Japaner zumindest im Freien und im privaten Bereich auf die Masken verzichten, wird es hoffentlich nicht mehr allzu lange dauern, bis wieder so etwas wie Normalität und angemessener/unaufgeregter Umgang mit gewöhnlichen Atemwegserkrankungen** einkehrt.
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Age-stratified infection fatality rate of COVID-19 in the non-elderly informed from pre-vaccination national seroprevalence studies