Hallo allerseits,
die Abnahme der Fingerabdrücke ist sicher nicht grundlos ein diskussionswürdiges und kontroverses Thema.
Ich hoffe, ma-kun ist mir nicht böse, wenn ich ihn einmal vorschiebe:
(11.03.06 18:44)Ma-kun schrieb:Ich habe kein Vebrechen verübt und werde auch keines verdächtigt. Dennoch soll ich sehr persönliche Daten abgeben. Fingerabdrücke nimmt man Verdächtigen ab, sie sind eine Ermittlungshilfe. Fingerabdrücke von überführten Verbrechern bleiben gespeichert.
Ich meine, dass es einfach eine Frage der alltäglichen Erfahrung ist, die da zu großen Teilen mit reinspielt, a la: "Weil man (hir in Deutschland) nur Verbrechern und Verdächtigen zum Nachweis deren Tat die Abdrücke ihrer Fingerkuppen nimmt, fühle ich mich bei der Einreise zum Verbrecher abgestempelt." Diese Wahrnehmung ist rein subjektiver Natur, und ich geben zu bedenken, dass die nicht von jedem Kulturkreis in diesem Maße unbedingt so geteilt werden muss.
Darüberhinaus bekommt man mittlerweile in Deutschland auch behördlich die Fingerabdrücke abgenommen und als biometrisches Merkmal in seinen Reisepass gespeichert. Diese Daten können die japanischen Behörden also so oder so nun abrufen.
Mit der Abnahme der Fingerabdrücke am Flughafen könnten also in der Tat Straftaten vorgebeugt werden, in dem eine zusätzliche Möglichkeit zur Überprüfung, ob der Pass tatsächlich seinem Träger gehört, überprüft wird.
Bliebe die Frage der Diskriminierung. Wieso werden für Ausländer andere Einreiseformalitäten eingeführt als für Japaner? Die Frage ist berechtigt, eine Antwort würde aber nur das Diskriminierungs-Argument stützen können, wenn daraus unmittelbar oder mittelbar ein Nachteil erwachsen würde. Außer evtl. längere Wartezeiten sehe ich für meinen Teil da nichts dergleichen.
Zugegebenermaßen ist die Maßnahme in ihrer Effektivität zur vorgeschobenen Verbrechensbekämpfung her fragwürdig- aber gleich von Diskriminierung zu sprechen? Menschen lassen sich nicht allein an Hand ihres Fingerabdruckes überwachen oder diskriminieren.
Anders sähe es aus, wenn man bei jeden Geschäftsabschluss und Behördenbesuch erst einmal seinen Finger aufs Gerätle legen müsste, weil einem partout wegen seiner Haarfarbe nicht geglaubt wird.
Mein Fazit: keep cool. Es wird in dem Falle nicht so heiß gegessen wie es gekocht worden zu sein scheint.
@shinobi:
Die Einreise
bestimmungen haben sich nicht verändert oder verschärft. Geändert haben sich lediglich die Formalitäten der Einreise.
Zu deinem Nachteil können dir diese nur werden, wenn du dich offen nicht mit den Formalitäten einverstanden erklärst und die Kooperation verweigerst- aber das ist ja nichts Neues.
Technische Fehlfunktionen des Systems wären noch denkbar. Und natürlich, wenn du bereits mit dem Vorsatz ins Land einreist, Dummheiten zu begehen.