Zitat:Aber dem alltäglichen Sprachgebrauch entspricht es dann nicht mehr unbedingt und der Anfänger bleibt lieber beim Einfachen.
Ich meinte eher deinen dt. Satz, der nur darauf ausgelegt war, so Sachen wie die "Umkehrung der Aussagenlogik" oder halt jenes "es" anzuprangern. Dabei könnte man den selben Inhalt in anderer Form ebenfalls ausdrücken - ohne daß der Satz dabei seine Natürlichkeit verlieren muß. Dann wäre aber natürlich deine Argumentationsgrundlage plötzlich weg... ^_~
Zitat:Damit sind wir doch wieder bei der (relativ) freien Worstellung die due vorher so schön herunter spielst.
Ok, dann nenn mir mal einen dt. Satz, bei dem du willkürlich die Wortreihenfolge ändern kannst, ohne dabei den Sinn bzw. die Nuancen der Aussage zu verfälschen. Allein schon der Unterschied hinsichtlich der Wortreihenfolge bei Aussage- vs Fragesätzen sollte einem schon zeigen, daß diese Freiheit im Dt. arg eingeschränkt ist.
Sicher können Parallelen helfen, aber ob man fit auf dem Gebiet des Programmierens oder der formalen Logik oder der Linguistik oder sonstwas sein muß, macht keinen Unterschied. Der Durchschnittsbürger kann vielleicht weder was mit stack noch mit Rektum (oha... vielleicht aber in seiner Bedeutung als lat. Nomen ^^) anfangen, in beiden Fällen bestünde also Klärungsbedarf. Aber ein kurzes "Bestimmtes vor Bestimmenden" sollte eigtl. jedem zugänglich sein.
Zitat:1) Kaum ein Lehrbuch erwähnt das "Rektum vor Regens" Prinzip ohne das man komplexe Sätze kaum versteht. Auch ist es gerade am Anfang ja durchaus sinnvoll sich an diesem Prinzip festzuhalten, denn die so gebildeten Sätze sind verständlich.
Auch Sätze, die diesem Prinzip wiedersprechen, sind im Allgemeinen ohne weiteres verständlich. Wie man an den beiden kurzen Bspsätzen aus meinem letzten Post sehen kann. Und wer behauptet will, daß derartige Sätze unnatürlich wären oder die Ausnahme darstellen, der sollte sich vielleicht mal von seinen Büchern lösen und ins kalte Wasser Japans springen.
Zitat:2) Ich habe noch kein Lehrbuch gesehen das darlegt, das die japanische Verb Morphologie einem anderen Zweck dient als die Deutsche. Die Deutsche Konjugation bildet den zeitlichen Ablauf der Handlung und stellt den Bezug zur handelden Person her (nicht mehr so schön wie im alten Latein zwar ...) Die japanische Verb Morphologie beinhaltet ein ganzes Spektrum von semantischen Modifikatoren, man hört nie auf die Nuance zu lernen.
Bin mir nicht sicher, ob ich da an die selben Sachen denke wie du... könntest du das etwas konkretisieren, vielleicht ein Beispiel oder so angeben? Danke.
Worauf ich auch eigtl. nur hinauswollte: 1) Das mit der Umkehrung der Auslogenlogik ist konstruiert, in beiden Sprachen kann man beide Möglichkeiten realisieren. Auch ohne dabei in einen unnatürlichen Sprachgebrauch abzurutschen. 2) Die Reihenfolge "Attribute - Operator" bzw "Argumente - Prädikat" wird man in vielen Sätzen zwar als parallel zur Wortreihenfolge vorfinden, aber das ist nur
eine Variante. Diese Parallelität existiert genauso oft wie sie nicht vorzufinden ist. Siehe das Bsp. am Ende meines letzten Postings oder einem Großteil adnominaler Phrasen (als Bsp. die Phrase 昨日飲んだビール, biiru ist semantischlogisches Komplement zu nonda, welches
vor ihm steht... also "nom-(___,biiru)" nur für den Teil des Prädikats) etc.