(10.05.20 14:55)Firithfenion schrieb: Technikgeschichte finde ich immer sehr aufschlußreich.
Handelt es sich möglicherweise um diesen Herrn? Johannes Barth 1891 - 1981
http://www.tsingtau.info/index.html?nach...th1968.htm
Sehr richtig!
Das Buch "Als deutscher Kaufmann in Fernost" ist seine Autobiographie. Die hatte er auf Englisch geschrieben, und die OAG, damals unter Dr. Lokowandt, dem ich sehr zu Dank verpflichtet bin, hat sie von einem Studenten ins Deutsche übersetzen lassen, der zwar über ein gutes Abiturenglisch und eher so ausbaufähiges Japanisch gebot, nicht jedoch über ausreichend Geld. Ich habe ein Exemplar nach Deutschland gebracht aber schon Jahre nicht mehr gesehen, ist wohl irgendwie weg. Der von Dir verlinkte Listeneintrag ist ein Exzerpt aus der Autobiographie.
Dieser Mann hat das Germanium für die ganzen Transistoren für Sony et al. aufgetrieben. Es hat danach nicht lange gedauert, bis die Germanium-Transistoren von Silizium-Transistoren abgelöst wurden. Doch Germanium blieb im Bewußtsein der Japaner etwas besonderes, das geht auch so ein bißchen ins Esoterische.
Im Unterschied zu Silizium-Transistoren sind Germanium-Transistoren schwer zu löten, weil sie kaum Hitze vertragen, man muß die Hitze des Lötens mit einer Telefonzange abfangen, was in der Massenproduktion ein schwerwiegender Kostenfaktor ist und im Transistorradio Platz kostet; und sie taugen nicht für UKW-Frequenzen.
Wegen von den Besatzern auferlegten Restriktionen hatte (West)-Deutschland nur ganz wenig Mittelwelle-Frequenzen zur Verfügung, und darum wurden in Deutschland rasch UKW-Stationen gängig. Ultrakurzwelle ist typisch deutsch. In USA, Frankreich und auch Japan ist die UKW lange exotisch geblieben, doch sie hat einige Vorteile, darunter die viel bessere Tonqualität. Das führte dazu, daß sich in Deutschland ein nicht nur technisch viel besseres Radio als in Japan etablierte, und auch heute noch in Deutschland viel mehr Leute radiohören als in Japan.