(24.04.08 16:26)Bitfresser schrieb:Zitat:Viele studieren aber auch einfach nur Japanologie um einen Abschluss zu haben und machen dann etwas, was ueberhaupt nichts mit Japanologie zu tun hat.
Nun vielleicht sind die Anforderungen doch nicht ganz so hoch in der Japanologie.
Wer z.B. in den Ingenieurswissenschaften einfach nur für einen Abschluss studiert, der wird kurzerhand rausgeprüft. Nach den Vorprüfungen stehen i.d.R. nur noch die am Start, die wirklich etwas von der Materie wissen wollen.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das in der Japanologie anders ist, denn immerhin paukt man sich nicht mal einfach so 1500 Kanjis, + Vokabeln + Grammatik + kulturwissenschaftliche Grundlagen ein.
Ja das mit den Kanjis stellt die groesste Huerde da.
Ich schreibe hier mal meine Erfahrungen an drei deutschen Unis dazu:
1) HU Berlin. Da gibt es ein obligatorisches Propaedeutikum, dass man nur Ueberspringen kann wenn man bereits Japanisch in Richtung JLPT2 beherrscht. Bei den meisten ist dies natuerlich nicht der Fall und sie muessen das dann machen. Das Propaedeutikum ist ziemlich hart. 18 Std. Sprachunterricht pro Woche (+2 Landeskunde) + 700 Kanji innerhalb eines Jahres lernen.
Am Ende gibt es eine Pruefung und wer die nicht besteht, wird auch nicht zugelassen. Dieses Aussiebverfahren sorgt dafuer, dass etwa die Haelfte der potentiellen Studenten gar nicht erst anfangen mit dem Japanologie Studium. Das Niveau innerhalb des Studiums ist entsprechend gut.
FU Berlin / Uni Wien
Hier gibt es so eine Vorauswahl nicht und viele (Bachelor) Studenten schleppen sich mit ein paar hundert Kanji bis ins 6te Semester um dann vor der grossen Kanjipruefung ein paar Wochen intensiv Kanji zu lernen, die Pruefung irgendwie zu bestehen und doch keine Ahnung von Japanisch / Japanologie zu haben.
Mein Persoenlicher Eindruck.
Zitat:Zumal war das doch bisher nur die halbe Arbeit, oder Wer's nämlich ganz dick haben wollte, der studierte dann in zweiten Hauptfach irgendwas ganz anderes wie Physik, Psychologie oder so. In dem Falle bezweifle ich die 2 Semester fürs Vorstudium wirklich.
So ein Zweitfach ist hart. Ich habe den Fehler gemacht und nach Magistersystem neben Japanologie 2 Nebenfaecher studiert. Das sollte man tunlichst unterlassen. Japanologie braucht VIEL Zeit.
Zitat:Aber ehrlich, ich habe in meinen Studium einen Mitstudenten kennengelernt, der ist bilingual als Halbjapaner aufgewachsen. Selbst der musste sich für die Kanjies und die ganzen kulturwissenschaftlichen Grundlagen reinknien. Das würde mich jetzt wirklich interessieren: 2 Semester für die Zwischenprüfung wenn man vorher auf dem JLPT4-Level steht. Ist das für den Durchschnittsstudenten möglich?
Jaja die Halfus *Hass* *Neid*
Und das mit dem von JLPT4 aus in 2 Semestern Zwischenpruefung sehe ich auch nicht so recht. Wir hatten zwar auch im Studium ein paar echte Freaks (ich selbst habe mich eigentlich ziemlich reingekniet und wuerde mich als Streber bezeichnen, aber manche Leute *staun*), aber die allermeisten Leute koennen das wohl kaum machen.