(10.02.21 18:26)Dorrit schrieb: 着膨れ (きぶくれ) - wenn man (wegen der Kälte) dicke Kleidung anzieht, mehrere Lagen Kleidung übereinander schichtet, und dadurch ein leicht voluminöses Aussehen bekommt.
Gibts auch als Verb: 着膨れる
Man kann sich das ja so karrikaturartig vorstellen, kurz- und O-beinig und dazu eine kurze, dick wattierte Jacke, letztlich wie die Pirelli-Figur. Die Leute in Tokyo ziehen sich gerne sehr dick an, weil sie unter Kälte leiden.
Als ich jung war, waren bei den elitären Studenten lange, schwarze Mäntel beliebt, damit sah man weniger unvorteilhaft, eher elegant aus, es war aber bißchen unpraktisch auf dem Moped oder im Auto. Ich hatte mir sowas zum Geburtstag gewünscht aber nie bekommen. Aber morgen werde ich meinen in Deutschland erstandenen, langen Mantel aus dem Kleiderschrank im Keller holen, denn wir haben ein paar Tage strengen Frost hier in Ebersberg.
In Tokyo wird es jetzt wärmer, der vorhergesagte Schneefall ist ausgeblieben. Zumeist ist in Tokyo im Winter Sonnenschein mit kaltem Nordwind. Wenn der mal weggeht, kann es schon jetzt, Mitte Februar, ganz gemütlich werden. Das ist aber nicht die Regel. Eine Jahreszeit persistiert, die ich aus eigener Wortschöpfung den "Nichtwinter" nenne. Es ist wohl derzeit immer noch kalt und doch oft auch trübe, und die Tsubaki blühen schon. Meine Rosen haben auch schon Knospen entwickelt, bei -20°C Nachtfrost wird das aber wohl nix.
Ich habe früher Kältegrade immer als 零下 reika bezeichnet, ist nicht falsch, aber auf Neujapanisch sagt man マイナス.