(19.06.18 08:32)nigoroshi schrieb: Natürlich will ich niemanden Vorwürfe machen, weil er nach kurzer Zeit aufgegeben hat (100 Kanji zu lernen ist in meinen Augen besser verbrachte Zeit als vor der Konsole zu sitzen), denn Japanisch ist was das Aufwand-Nutzen-Verhältnis angeht leider absolut undankbar, aber das wäre jetzt meine Erklärung, warum sich viele (ich eingeschlossen) hier nicht aktiver einbringen.
Ja, das mit dem Aufwand-Nutzen Verhältnis stimmt leider, aber das kann man ja über viele andere Freizeitaktivitäten auch sagen. Ein Kollege erzählte neulich von seinem Hobby. Er geht in seiner Freizeit zum Bogenschießen. Das ist sicher auch sehr interessant, aber auch hier könnte man sich die Frage stellen, wie groß wohl die mathematische Wahrscheinlichkeit sein mag, das er in seinem Leben jemals in eine Situation gerät, in der es für ihn von praktischem Nutzen ist, mittels eines Bogens einen Pfeil in ein unbewegtes kreisförmiges Ziel zu schiessen.
Ich halte Japanisch (besonders das Lesen) mittlerweile für ein sehr gutes Training für das Gehirn. Ich könnte mir auch gut vorstellen das es vorbeugend gegen Alzheimer wirkt.
Das ich noch dabei bin, liegt wohl daran das ich eine umgekehrte Heransgehensweise an die Sache hatte. Ich wollte nicht in möglichst kurzer Zeit fliessend japanisch lernen, sondern mein Ziel war ursprünglich, mir lediglich mir einige solide Grundkenntnisse dieser Sprache anzueignen. Nur, ab wann kann man eigentlich von "soliden Grundkenntnissen" sprechen? Das wusste ich auch nicht. Sind die Kana, etwa 200 wichtige Vokabeln und ein paar Grammatikkenntnisse schon solide Grundkenntnisse? Hm, also die wichtigsten 100 Kanji sollte ich schon kennen, dachte ich mir nachdem ich die Kana kannte. Danach dachte ich mir: na ja, den nächsten Kanji Block könnte ich auch noch mitmachen, na ja gut, dann noch einen. Na ja, und den nächsten noch, die Kanji sehen da ja ganz interessant aus. Dann stellte ich fest das ich ja schon bald die Hälfte der jouyou Kanji kannte und dann dachte ich, dann ziehe ich die andere hälfte auch noch durch.... so legte ich jedesmal noch ein bissel zu, steckte die Meßlatte für meine "soliden Grundkenntnisse" immer noch etwas höher bis ich merkte das die Sache irgendwie zu einem regelmässigen und beständigem Hobby geworden war.
Heute gehe ich die Sache bedächtig, aber kontinuierlich an. wichtig ist mir, das ich mich langsam aber beständig verbessere.