Hier yamaneko, extra für dich
:
<-- Kein Stück japanisch, ich führe diesen Nickname nun aber schon seit mindestens... äh, 12 (?!) Jahren mit mir rum, und jetzt bleibts auch so.
Als ich den Nick genommen hab, war ich noch kein ernsthafter Sozialist, aber schon irgendwie rebellisch, geschichtlich interessiert und in einem Alter, wo man martialisches irgendwie toll findet. Später ist daraus dann was ernsteres geworden, ich hab tatsächlich ein paar Bücher gelesen, und bin einer Organisation beigetreten.
Weil Sozialist sein ja (noch?) nich gerade total "in" ist, muss ich wohl noch ein bisschen erklären, warum ich dieses scheinbar althergebrachte Gesellschaftsmodell anstrebe: Der Kapitalismus ist gerade mal wieder dabei, sich selbst zu disqualifizieren. Die aktuelle Weltwirtschaftskrise ist eine von dutzenden, wie sie immer wieder in diesem System vorkommen, und die in der Produktionsweise (Privatbesitz an Produktionsmitteln -> Profitstreben -> Überproduktionskrise) ursächlich sind. Dazu kommen noch Hunger, Kriege, Entdemokratisierung, Arbeitsbedingungen etc.
Der Sozialismus bietet als Alternative eine demokratisch geplante Wirtschaft, in der nach den Bedürfnissen der Menschen statt für Profite produziert wird. Da nicht mehr blind und gegeneinander produziert wird, können endlich dringende Probleme wie Umweltverschmutzung oder wirtschaftliche Unterentwicklung z.b. in der südlichen Hemisphere angegangen werden. Demokratie auf jeder Ebene der Gesellschaft ist dafür essentiell. Eine abgehobene Bürokratie wie in der DDR oder der Sowjetunion unter und nach Stalin kann keinen Überblick über eine gesamte Wirtschaft bekommen, hierfür ist eben eine demokratische Planung von unten nach oben notwendig.
DDR und Sowjetunion waren nicht sozialistisch, wenn sie auch in der Tradition einer massiven Gesellschaftsumwälzung 1917 standen. Nach der Oktoberrevolution wurde die Sowjetunion durch Bürgerkrieg, Isolation und Hunger ausgeblutet, die Räte (eben die demokratischen Organe auf jeder Ebene) starben ab, und Stalin füllte das Machtvakuum mit ungeahnter Brutalität. Die Revolutionäre der "alten Garde", die den idealen der Revolution treu blieben, wurden verfolgt, in Gulags gesteckt, vertrieben. Trotzki, der die Lage damals sehr gut beschrieben hat und die Opposition organisierte, wurde schliesslich, wie tausende weitere Revolutionäre, ermordet.
Holy Shit is das lang geworden! Naja, jetzt wisst ihr bescheid. Diskussionen sind hier wohl leider Off Topic, bin aber trotzdem für sowas immer zu haben