Sorry, ist mal wieder etwas lang geworden - aber mir hat´s Spaß gemacht; fast würde ich den Vortrag selbst halten wollen Kurz zusammengefasst: Ich würde mich auf einen Teilaspekt der Sprache beschränken und nur Sätze und Wendungen verwenden, die ich kenne und selbst erklären kann.
Der Wunsch deiner Lehrerin in Ehren, aber ehrlich gesagt, würde ich dir raten, auf eine Anrede auf Japanisch ganz zu verzichten. Das klingt jetzt etwas hart, aber wenn du die Formeln nicht eh kennst und allgemein keine Zeit zum Üben hattest und hast, dann entsprechen möglicherweise deine Sätze nicht den sprachlichen Gepflogenheiten und ebenso wird auch deine Aussprache und Satzmelodie nicht besonders gut sein.
Ich bin sicher, für solche Anreden und Gelegenheiten gibt es auch im Japanischen Floskeln (
Irasshaimase passt hier für mein Gefühl z. B. nicht, ich kenne es eher im Bereich Dienstleistung) und anstatt halb-gare Sätze auf Japanisch an den Mann (bzw. die Mitschüler) bringen zu wollen, würde ich, da es ja eigentlich um Reden auf Englisch geht, nur
über Japanisch referieren - das geht auch ohne ein Wort Japanisch sprechen zu müssen.
Mein Vorschlag: Bei einem so kurzen Vortrag musst du dich eh auf einen Teil konzentrieren. In dieser Zeit ist es nicht möglich bzw. sehr unbefriedigend, einen Abriss über die Japanische Sprache zu liefern. Warum also nicht in einem Vorwort auf genau diesen Umstand hinweisen und damit erklären, weshalb dein kleiner Vortrag sich mit
einem Aspekt der Sprache, z. B. "
Der Verwendung von Lehnwörtern in der japanischen Sprache" beschäftigt. Das hätte gleich mehrere Vorteile:
- Kürzere Vorbereitungszeit durch Begrenzung des Wissensgebietes.
- Du lernst selbst dabei mehr, weil du dich mit einem Thema beschäftigst.
- Durch die Erwähnung von englischen und deutschen Lehnwörtern kannst du einen Bezug zwischen den Zuhörern und Japanisch herstellen, der noch durch die Umsetzung deutscher Namen ins Japanische verstärkt wird
- Die Fragen der Mitschüler müssten sich auf das Thema konzentrieren und du kommst nicht so schnell in Verlegenheit, etwas nicht beantworten zu können.
- In diesem Gebiet kannst du glänzen und auch wenn du in anderen Wissensgebieten bezüglich Japanisch nicht so fit bist, bekommt das keiner mit, da du dich ja auf ein Gebiet konzentrierst ("...beim Thema bleiben.").
- Du kannst zu weiteren Gelegenheiten über andere Spezialthemen mit Bezug zur japanischen Sprache referieren.
Nach deinem einleitenden Vorwort könntest du deinen Vortrag mit einer Erklärung beginnen, was Lehnwörter sind und vielleicht einige Beispiele für deutsche Lehnwörter im Englischen (z. B. "Kindergarten") und umgekehrt (z. B. "City-Call") anbringen. Danach könntest du erwähnen, dass die japanische Sprache auf einem Silbensystem aufbaut, in diesem Zusammenhang kurz ein paar Worte über die Schriftformen Kanji und Hiragana verlieren und die Unterschiede an einigen Beispielen, die du an die Tafel zeichnest, aufzeigen. Du könntest dann einen kurzen Text präsentieren (über einen Beamer oder Diaprojektor oder so) und deine Mitschüler/Zuhörer bitten, die verschiedenen Formen zu unterscheiden. Vielleicht fällt dem einen oder anderen ja auf, dass da noch eine etwas "eckigere" Schrift existiert - wenn nicht, weist du sie darauf hin. Das ist dann dein Aufhänger für die nächste Information, nämlich wie Fremdwörter in die japanische Sprache aufgenommen werden (Veränderung der Aussprache aufgrund der "Silbensprache") und dass für Lehnwörter eine eigene Schriftform verwendet wird (Katakana). Danach bringst du einige Beispiele und Gegenüberstellungen (siehe unten), lässt eventuell deine Zuhörer die Originale von einigen englischen Lehnwörtern, die du ihnen vorsprichst erraten (das macht ihnen bestimmt Spaß) und beendest deinen Vortrag, indem du anbietest, einige Namen deiner Zuhörer in die japanische Aussprache und Schrift (Katakana) zu setzen. Der Vorteil wäre, dass du das gut vorbereiten könntest (die Namen deiner Mitschüler und des Lehrers kennst du ja bereits) und es würde sicher einen vergnüglichen Abschluss bieten. Sollte die Frage kommen, ob du auch einen Namen in chinesische Zeichen umsetzen könntest, wirst du hoffentlich die "richtige" Antwort parat haben
Und wenn es dir nicht zuviel Mühe macht, könntest du quasi als "Erinnerung" an deine Mitschüler und deinen Lehrer (!) einen kleinen Zettel mit seinem jeweiligen Namen auf Japanisch verteilen.
Übrigens: Bei Fragen an dein Publikum lasse nie zu lange Pausen entstehen und bringe niemanden in Verlegenheit. Wenn sich keiner zum Mitmachen meldet, mach´ nach einer kurzen Pause einfach weiter, als wäre nichts gewesen und setze deine Ausführungen fort. Im letzten Abschnitt (Angebot, Namen ins Japanische zu setzen) kannst du ja, falls sich keiner meldet, exemplarisch ein paar gut umzusetzende Namen auswählen und umsetzen (inkl. Erläuterung, warum so und nicht anders) und dann deinen Vortrag mit einem Dank an deine Zuhörer beenden.
Ach ja: Und du solltest natürlich sehr sicher im Zeichnen deiner Beispiele sein. Das macht im günstigen Fall einen sehr guten Eindruck. Kannst du es nicht (oder schaffst es aus Zeitgründen nicht, es einzustudieren), dann beschränke dich auf einige wenige handschriftliche Beispiele und greife auf vorbereitetes Material (Notebook/Beamer, Diaprojektor oder vorbereitete Bereiche an der Tafel) zurück.
Allein dieses Thema könnte locker deine 5-10 Minuten füllen, oder?
Was hälst du davon?
Nachtrag:
Du könntest auf spezielle Wörter hinweisen, die gemeinhin von Deutschen falsch ausgesprochen werden oder zumindest angepasst wurden, um damit auf die Eigenheiten der japanischen Aussprache hinzuweisen - aber auch dafür müsstest du wissen, wie diese Wörter richtig ausgesprochen werden (Tipp: Nutze die Audiodateien des
Breen-Lexikons). Auf jeden Fall würdest du auf diese Art gleich einen Bezug deiner Zuhörer zum Japanischen herstellen (der sonst so ohne Weiteres nicht vorhanden sein dürfte), da jeder diese Worte kennt und es sicherlich interessant findet, dass diese eigentlich anders ausgesprochen werden.
Einige Beispiele:
Japanisch
北海道
富士山
愛子
合気道
寿司
刺身
盆栽
武士道
柔道
柔術
空手
剣道
弓道
味噌
忍者
侍
神風
酒
椎茸
将軍
さようなら
天皇
禅 Aussprache DE
Hoka-i-do (-kürbis)
Fudschiyama
A-i-ko
A-i-kido
Suschi ("Susi-S")
Saschimi ("Susi-S")
Bonsai ("Susi-S")
Buschido
Yudo
Yiu-Yitsu
Karahte
Kendo
Kiudo
Miso ("Susi-S")
Ninya
Samurai ("Susi-S")
Kamikahze (hartes Z)
Sahke ("Susi-S")
Schitahke
Schogun
Sayonara ("Susi-S")
Tenno
(d)Sen (weiches Z, interessant: richtig) Aussprache JA
Hok-kaidoo
Fudschißan
Aiko
Aikidoo
ßuschi (hartes S)
ßaschimi (hartes S)
Bonßai (hartes S)
Buschidoo
Dschuudoo (u in Richtung ü)
Dschu-dschutsu
Kara(-)te (leere Hand)
Kendoo
Kiuudoo (u in Richtung ü)
Mißo (hartes S)
Nindscha (j wie im Englischen)
ßamurai (hartes S)
Kamika(d)se (weiches Z)
ßake (hartes S)
Shiitake (zwei I!)
Schoogun
Sayoonara
Ten'noo
(d)Sen (weiches Z)
(Unterstrichene Silben werden von Deutschen - meist falsch - betont.)
Dann könntest du irgendein japanisches Wort nehmen und es von deinen Zuhörern aussprechen lassen, z. B.
Asakusa (浅草)
und es dann berichtigen:
Aßak'ßa
Du könntest auch umgekehrt auch deutsche Lehnwörter im Japanischen aufzählen, z. B.:
Japanisch
アルバイト
リュックサック
バウムクーヘン
カルテ Transkription
arubaito
ryukkusakku
baumukuuhen
karute Deutsches Original/jap. Bedeutung
Arbeit/Nebenjob
Rucksack
Baumkuchen
Karte/Gesundheits- oder Krankenkarte
und ein paar Worte darüber verlieren, dass z. B. im Falle von
Arubaito und
Karte mit der Aufnahme in die Japanische Sprache gleich auch eine Bedeutungsänderung erfolgte.
Weiters oder ersatzweise könntest du auf die vielen englischen bzw. amerikanischen Lehnwörter eingehen - das hätte auch gleich einen Bezug zum Englisch-Unterricht, beispielsweise:
Japanisch
ビルディング
スターバックス
マクドナルド
パーソナルコンピュータ
コンビニエンスストア
コマーシャルソング
リモートコントロール
ミルク Transkription
birudingu
sutaabakkusu
makudonarudo
paasonarukonpyuuta
konbiniensusutoa
komaashyarusongu
rimootokontorooru
miruku Engl./Amerik. Original
Building
Star Bucks
McDonalds
Personal computer
Convenience store
Commercial song
Remote control
Milk
und auf die Eigenheit der Japaner eingehen, besonders lange oder schwierige Lehnwörter zu verkürzen, so dass sie kaum noch Ähnlichkeit mit dem originalen Wort haben:
Japanisch
ビル
スタバ
マック oder マクド
パソ oder パソコン
コンビニ
コマソン
リモコン Transkription
biru
sutaba
makku / makudo
paso / pasokon
konbini
komason
rimokon Engl./Amerik. Original
Building
Star Bucks
McDonalds
Personal computer
Convenience Store
Commercial song
Remote control
Die Verwendung dieser verkürzten Formen geht so weit, dass die ursprünglichen Lehnwörter allmählich in den Hintergrund treten und teilweise sogar vergessen werden. Beispiele
コマソン
エアコン
リモコン
Wobei die oberen eigentlich auch schon dazu zählen könnten. Diese Eigenheit macht auch nicht vor japanischen Begriffen und Namen halt:
秋葉原 (
Akihabara) wird im täglichen Sprachgebrauch - besonders unter jüngeren Leuten - z. B. einfach zu あきば (Akiba). Dies betrifft vor Allem Namen von beliebten Orten oder sehr häufig verwendete Begriffe - ein ähnliches Phänomen gibt es wahrscheinlich in allen Sprachen.
Außerdem könnte vielleicht ein kleiner Hinweis interessant sein, wie wichtig die richtige Aussprache und Betonung im Japanischen ist (bei uns übrigens eigentlich auch, vgl. z. B.
Polente und
Polente), z. B.
ビル (Building) und ビール (Bier)
Interessanter, kurzer Artikel über das Thema:
http://www.nhk.or.jp/bunken/research/kot...50101.html
Und eine Liste mit verkürzten Lehnwörtern:
http://ja.wikipedia.org/wiki/%E3%82%AB%E...0%E8%A6%A7