Ich denke, dass in dieser Diskussion schon alles gesagt wurde.
Es wurden eine Reihe von gängigen Ausdrucksweisen vorgestellt, wobei die Varianten mit "gakkari" umgangssprachlicher sind als die mit "shitsubou". Weiterhin wurde von bikkuri festgestellt, dass der Passiv (shitsubou sareru) sowie der Passiv des Leidens (shitubou saserareta) in der japanischen Übersetzung oft komisch klingen.
Zitat: PS: Merksatz: Passiv im Deutschen mit Passiv im Japanischen zu übersetzen, klingt mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr seltsam und sollte vermieden werden.
Auch in meinem Kokugujiten findet sich unter shitubou
「結果にーする」, also von einem Ergebnis entäuscht sein/werden.
Genauso lässt sich das auch auf Menschen anwenden, wie sich mit Google - wenn auch nicht das idealste Mittel - einigermaßen gut belegen lässt. Da findet man unter "にがっかりした" sehr viele Hits. Wenn man die Suche auf Namen (z.B. ちゃん・くん・君・さん・氏・彼・彼女 にがっかりした - jeweils eins mit gakkarishita kombinieren und in Anführungsstriche setzen) einschränkt, findet man schon weniger Hits, aber es lassen sich fast bei allen Treffer im zweistelligen Bereich finden.
Nun gibt es die "umstrittene" umgs. Variante "nokoto gakkari", die, wie von AU angemerkt grammatikalisch falsch ist, allerdings nach Aussage von bikkuri tatsächlich verwendet wird. Micha führt jetzt seine Kollegen an, die diesen Ausdruck für falsch erklären. Darauf kontert bikkuri mit seinem Argument der "Varietät" (ling.), d.h. das es sog. Einzelsprachen wie Deutsch, Englisch, Japanisch usw. in der Form gar nicht gibt. Dazu zitiere ich aus einem Buch von Beate Männel, Ökonomie und Sprache 2002:
Zitat: Betrachtet man diese Einzelsprachen näher, stellt man allerdings fest, daß eine solche natürliche Sprache nicht gesprochen wird. Das heißt, es gibt nicht einen klar abgegrenzten Zeichenvorrat, den alle Sprecher einer natürlichen Sprache in ein und derselben Weise verwenden
Der Soziolinguistik zufolge besteht die Sprache aus einzelnen Varietätsräumen, in denen eine Einzelsprache jeweils in dem soziologischen, kulturellen, religiösen usw. Hintergrund ihrer Sprecher verwendet wird (z.B. Jungendsprache oder Dialekte).
D.h. es ist durchaus denkbar, dass die Kollegen von Micha den Ausdruck nicht kennen, obwohl sie Japaner sind. Das Argument muss aber relativiert werden, wenn man unterstellt, dass Micha nicht auf der Suche nach irgendeiner Übersetzung war, sondern nach einer verständlichen und oft verwendeten Ausdruckweise gesucht hat. In dem Fall scheint der Vorschlag mit "nokoto gakkari" vielleicht nicht der treffenste - obwohl bestimmt einige der Nutzer hier (inkl. mir) den Ausdruck gerne aufnehmen und in ihre Vokabelheft schreiben.
Es ist irgendwie eine Zusammenfassung dieses Threads geworden, aber ich denke jeder weiss jetzt, wie es mit der Übersetzung zu "Ich bin von ihr entäuscht" steht. Das Problem war nur, wie von den einzelnen Usern Kritik angebracht wurde und auch, wie auf diese dann reagiert wurde, wobei die anfängliche Kritik vielleicht auch auf die Art der Erklärung zurückzuführen ist. Aber das sollte vielleicht in einem anderen Thread diskutiert werden, da hier meilenweit off topic ...
EDIT: Rechtschreibung