(10.08.15 17:38)Nia schrieb: Mag sein, dass es wenn man es nicht anders gewohnt ist, gar nicht so schlimm ist. Aber sonst...
Interessant mit den Schildern. Danke.
Ja, es ist wohl eine Sache der Gewöhnung. Das ist ebenso, als wenn jemand an einer Grenze zu einem anderssprachigen Land wohnt, z.b. die Bewohner von Frankfurt an der Oder. Man braucht bloss ein paar hundert Meter über eine Brücke zu laufen, und schon sprechen alle Menschen eine völlig andere Sprache.
Zu der Aufgabe
Die Sache ist eigentlich ganz einfach. Die Datumsgrenze ist nur für denjenigen relevant, der seine Uhr nach der geographischen Ortszeit ausrichtet, auf dem er sich befindet. Wenn er die Datumsgrenze überschreitet und seine Uhr auf die neue Zeitzone einstellt, muss er auch die Sache mit dem Datum beachten. Wenn jemand aber die Datumsgrenze überschreitet und seine Zeitzone dabei aus irgendwelchen Gründen nicht umstellt sondern beibehält, muss er natürlich auch nichts am Datum verändern.
Ebenso mit dem Polreisenden. Wenn jemand um den Pol läuft, überschreitet er tatsächlich dabei die Datumslinie. Aber nicht nur das. Er überschreitet dabei auch alle 24 Zeitzonen. Vermutlich wird aber niemand der um den Pol läuft, dabei laufend seine Uhr umstellen auf die Zeitzone auf die er sich gerade befindet. Er wird einfach seine Zeitzone die er halt auf seiner Uhr benutzt, weiterhin benutzen und muss sich auch deshalb auch keine Gedanken machen wenn er die Datumslinie passiert.
Was wäre wenn unser Polreisender nun die gleiche Rundfahrt macht, unter Beachtung der Zeitzonen? Nehmen wir an er beginnt seine Fahrt um 15.00 Uhr in der ersten Zeitzone hinter der Datumsgrenze und fährt von Westen nach Osten. Als Reisedauer nehmen wir mal 24 Minuten an. Dann müsste er jede Minute seine Uhr um eine Stunde vorstellen, um sie auf die aktuell durchlaufene Zeitzone einzustellen. Wenn er wieder den Ausgangspunkt erreicht, wäre es 15.24 Uhr, aber da er seine Uhr nun um insgesamt 24 h vorgestellt hat, wäre er ja der Ortszeit um einen Tag voraus! Um dies zu vermeiden, muss er nun natürlich die Datumslinie beachten und seine Uhr beim überschreiten um einen Tag zurück stellen, um wieder mit der Ortszeit seines Ausgangspunktes synchron zu sein.
Genau das gleiche gilt für einen Kosmonauten der die Erde umkreist. Es wäre äusserst unpraktisch, wenn er seine Borduhr jedesmal nach dem geographischen Ort ausrichten würde, den er gerade überfliegt. Da wäre er ja ständig am Uhrenschalten! Folglich benutzt er sinnvollerweise eine andere Zeit, z.b. die Zeit des Kontrollzentrums. Da er seine Zeit nicht dem gerade überflogenen Ort anpasst, braucht er dann natürlich auch nichts am Datum zu verändern, wenn er die Datumslinie überfliegt.
Ebenso bei einem Schiff das als Schiffszeit die Zeit des Ausgangshafens benutzt. Auch hier muss beim Überschreiten der Datumslinie kein Datum verändert werden. Der Autor merkt nur an, das man nicht vergessen darf jedes mal um 0.00 Uhr ein Kalenderblatt abzureissen. Dieser Hinweis dürfte aber heutzutage überflüssig sein, da heute kaum noch jemand das Datum durch Kalenderblattabreissen ermittelt, sondern Digitaluhren normalerweise automatisch um 0.00 Uhr auf den nächsten Tag umspringen.