"Ich kenne solche Rufe eben auch hauptsaechlich aus der rechten Szene und aus braunen Stammtischgelagen." (Bitfresser). Es stimmt, daß die Todesstrafe von der Mehrheit der Rechtsradikalen befürwortet wird. Aber das allein macht die Befürworter der Todesstrafe noch nicht rechtsradikal. Argumentiert man so, müßte man schließlich auch z. B. die Ablehnung eines EU-Beitritts der Türkei als rechtsradikal bezeichnen.
Gemein ist den Befürwortern der Todesstrafe ihre Radikalität, nicht ihre politische Einstellung. Um dies einzusehen, genügt ein Vergleich der Länder, in denen die Todesstrafe noch immer verhängt wird (z. B. China, Indien, siehe
http://www.auswandern-aktuell.de/nachric...fe2.html).
Das Wort "rechtsradikal" verliert an Bedeutung, wenn es so oft fälschlich verwendet wird, um Personen anderer Meinung zu diskreditieren. Vor allem aber wird sich kein Befürworter der Todesstrafe auf eine Diskussion einlassen, wenn er bei jeder Meinungsäußerung sofort (zu Unrecht) als rechtsradikal beschimpft wird. Wodurch aber kann man jemanden von einer entgegengesetzten Meinung überzeugen, wenn nicht durch sachliche, nüchtern vorgebrachte Argumente?