Sonntag, 16.04.2006 um 18:15 auf ZDF:
'Das Gold der Samurai' (Dokumentation, 45 min.)
Aus der Reihe "Schliemanns Gold"
Zwei übermannshohe goldene Fische locken im Frühjahr 2005 Hunderttausende Besucher nach Nagoya, in eine Ausstellung, in der sich alles um diese goldenen Schutzsymbole für die Burg der Stadt dreht. Die Gesichter der Besucher strahlen mit der glänzenden Oberfläche der Fische um die Wette, und die Begeisterung wird grenzenlos, wenn man nach stundenlangem Warten endlich das magische Metall mit der Hand berühren darf. Für wenige Sekunden nur, die Menschenschlange schiebt sich unaufhörlich weiter. Diese Massenbegeisterung für die goldenen Fische von Nagoya hat zwei Gründe: Die Japaner verehren Gold als Glücksbringer, und die Burg von Nagoya, auf dessen Dach die Fische nach der Restaurierung und der Ausstellung wieder Platz finden werden, steht für die wichtigste Epoche in der Geschichte des Landes.
Japan zu Beginn des 16. Jahrhunderts: Der Kaiser ist machtlos, die Kriegsherren und die Schwerter ihrer Samurai herrschen. Blutige Kämpfe zerreißen das Land. Es geht um Macht, um die Führung unter den Daimyo, den Feudalherren. Und es geht um Gold, um die Schätze und Reichtümer in den Burgen der Daimyo, bewacht von den Samurai.
Die Burg von Osaka. Ein breiter Wassergraben, mächtige Mauern. Im Innern stößt das Kamerateam auf die umkämpfte Pracht. Viele Räume reflektieren die Sonnenstrahlen in herrlichen Goldverzierungen. Höhepunkt ist der berühmte Goldene Teeraum: ein Raum, dessen Wände und Möbel über und über von gleißendem Gold überzogen sind. Gegen diesen Glanz verblasst sogar das Bernsteinzimmer. Toyotomi Hideyoshi war der Herr der Burg von Osaka, gewandet in einen goldenen Mantel hielt er in der rechten Hand einen goldenen Fächer. Seine Sucht nach Gold ist berühmt, ja berüchtigt. Durch brutale Schlachten war der Sohn armer Bauern zum unbestrittenen Herrscher Japans aufgestiegen und hatte gewaltige Schätze angehäuft. Damit ließ er jedoch nicht nur seine Prachtbauten golden verzieren. Mit dem Edelmetall bezahlte er erstmals in der japanischen Geschichte ein stehendes Heer. In 45 packenden Filmminuten wird das Erfolgsgeheimnis des "Goldsüchtigen" ergründet.
Das ZDF-Team durchstreift einen Wald nahe der Burg Takamatsu. Dem deutschen Samurai-Spezialisten Professor Wolfgang Schwentker fällt eine von Sträuchern und Moos überwucherte Wand auf, die Ruinen eines Damms. Damit hatte Hideyoshi einen Fluss umgeleitet, so dass die in einer Ebene liegende Festung geflutet wurde. Nicht die einzige List, mit der er anscheinend uneinnehmbare Burgen eroberte. So gelang ihm bei der Belagerung der Festung Kameyama erstmals in der Geschichte der Samurai ein Sieg durch Unterminierung der Mauern. Schwentker sieht in diesen Techniken erstaunliche Parallelen zur Goldgewinnung. Zufall? Wagemut, Kühnheit, raffinierte Strategien und der kluge Umgang mit dem erbeuteten Gold zeichneten Hideyoshi aus. Ein Beutel des begehrten Stoffes öffnete manches Burgtor ohne Kampf. Bestochene Wachen gehörten ebenfalls zu Hideyoshis Repertoire. Er ließ die größten Goldmünzen der Welt prägen mit einem Durchmesser von 15 Zentimetern.
Doch woher kam das Gold des Hideyoshi? Zusammen mit Professor Hans-Gert Bachmann fahren wir auf eine kleine vorgelagerte Insel an der Westküste Honshus: Sado. Auf dem sturmgepeitschten Eiland wurde vor 400 Jahren eine Goldader entdeckt, die einen Goldrausch auslöste. 100000 Menschen stürmten nach Sado. Wir sind dabei, wenn ihre Spuren wieder entdeckt werden. Die Stirnlampe weist den Weg im Dunkel. Bachmann im Kriechgang: Wie in einem Ameisenhaufen führen die per Hand geschlagenen engen Gänge noch heute durch den Fels der Sado Mine. Für das Kamerateam nicht einfach, ihm hier zu folgen. Wieder an der Oberfläche entdecken wir einen gespaltene Berggipfel. Zeichen eines menschen- und naturverachtenden Tagebaus - und Zeugnis für Tausende menschliche Schicksale. Die Goldinsel war auch eine Todesinsel.
Im Archiv der alten Mine findet Bachmann historische Rollbilder. Sie zeigen, wie in einer Bedienungsanleitung, die Methoden des Bergbaus vor 400 Jahren, ebenso die Weiterverarbeitung des Golderzes. Die Bilder sind so detailreich, dass der Professor zu Hause sogar die einzelnen Arbeitsschritte experimentell nachvollziehen kann. Mit faszinierenden Nahaufnahmen, der hautnahen Beobachtung der Arbeit der Wissenschaftler und spannend inszenierten Schlüsselszenen wird das Geheimnis des Hideyoshi, das "Gold der Samurai", erstmals in Deutschland präsentiert.
Die 45-minütige Zeitreise führt zu einer der einschneidendsten Epochen in der Geschichte Japans.
Sonntag, 16.04.2006 um 19:00 auf Pro Sieben:
'Wunderwelt Wissen' (Wissenschaftsmagazin, 60 min.)
Deutschland 2006; Thema u. a.: Edel-Tee; Moderation: Robert Biegert
Montag, 17.04.2006 um 13:05 auf RTL:
'Mr.Baseball' (Film, 120 min.)
USA / Japan 1992; R: Fred Schepisi, Deutsche Synchronfassung; Wdh.
Der Yankee-Baseballspieler Jack Elliot wechselt wider Willen zum japanischen Team der 'Chinichi Dragons'. Wild entschlossen, den Spielern aus dem 'Land des Lächelns' den echten American Way Of Life beizubringen, tritt Jack von einem Fettnäpfchen ins Nächste.
Yankee-Baseballspieler Jack Elliot kann auf eine ansehnliche Reihe sportlicher Erfolge zurückblicken. Doch während man ihm in den Glanzzeiten seiner Baseball-Karriere den Hof gemacht und alle Eigenwilligkeiten nachgesehen hatte, wird der rebellische Jack nun, da er in die Jahre gekommen ist, ohne viel Federlesens von seinem Sportverband 'verkauft'. Und noch weit schlimmer für den vergnügungssüchtigen Ur-Amerikaner Jack ist der Ort seines neuen Wirkens: Es ist nicht Montreal, Seattle oder wenigstens Cleveland. Nein, man hat Jack nach Nagoya verkauft. Nach Japan, in die Heimat des Teams der 'Chinichi Dragons'. Kaum im 'Land des Lächelns' gelandet, muss Jack feststellen, dass ihm hier gar nichts passt: Weder sein Apartment ist 'amerikanischer Größe' angemessen, noch entsprechen die Regeln auf dem Spielfeld Jacks Vorstellungen von einem männlichen Kampf. Baseball-Spiele, deren erklärtes Ziel es ist, in einem harmonischen Unentschieden zu enden, und Fans, die rohe Tintenfisch-Spieße einem echten Hot Dog vorziehen, lassen in dem Vollblut-Yankee eine Entscheidung reifen: Er wird den Spielern der 'Chinichi Dragons' den echten American Way Of Life beibringen. Doch Jack hat nicht mit der Macht der Liebe, der Kraft des Teamworks und den Geheimnissen der inneren Harmonie gerechnet.
'Die Konfrontation von westlichen und japanischen Gewohnheiten sorgt für heitere und anregende Unterhaltung.' (Lexikon des internationalen Films)
Tom Selleck - Der attraktive Frauenliebling wurde durch Auftritte in Werbespots, vor allem als Revlon-Mann, bekannt, schaffte mit Gastauftritten in 'Detektiv Rockford' den Durchbruch als Schauspieler und ist als 'Magnum' aus der gleichnamigen Serie zu internationalem Ruhm gelangt. Seine Filmografie umfasst u.a. 'Coma', 'Lassiter', 'Drei Männer und ein Baby', 'Ninas Alibi', 'Höllenjagd bis ans Ende der Welt', 'Quigley, der Australier' u.a..
Ken Takakura - Der in Japan überaus populäre Schauspieler ist in Deutschland vor allem aus dem Film 'Black Rain' bekannt, wo er neben Michael Douglas und Andy Garcia spielte.
Fred Schepisi - Inszenierte u.a. 'Eine demanzipierte Frau', 'Roxanne', 'Ein Schrei in der Dunkelheit', 'Das Russland Haus' und 'I.Q. - Liebe ist relativ'.
RTL Erstausstrahlung am 19.11.1995