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TV-aktuell 07.11.04: Gefangen im Reich des Shogun
So 07.11.04 - 19:30 - ZDF
Mo 08.11.04 - 02:50 - ZDF
Historische Dokumentation
ZDF Expedition
"Sphinx: Gefangen im Reich des Shogun"
20. April 1600, ein schwerer Taifun spült ein holländisches Schiff an die japanische Küste. Der englische Steuermann William Adams gehört zu den wenigen Überlebenden der Katastrophe. Portugiesische Kaufleute und katholische Missionare sind bestürzt über das plötzliche Auftauchen der Holländer und Engländer. Sie haben Angst um ihre sagenhaften Gewinne aus ihrem Handel zwischen Japan und China. Als die Portugiesen von schweren Kanonen und Hunderten von Musketen auf dem holländischen Schiff erfahren, fordern sie die sofortige Hinrichtung der gesamten Mannschaft.
William Adams wird vor den gefürchteten Feldherrn Ieyasu geführt. Der Befehlshaber über Tausende von tapferen Samurai steht vor der schwierigen Entscheidung, ob er die Neuankömmlinge hinrichten lässt, oder ihnen eine Chance gewährt. Mehrere Monate wartet William Adams im Gefängnis auf seine Hinrichtung.
Bei ihrer spannenden Spurensuche sind die Filmemacher auf Hinweise gestoßen, die belegen, dass ein Wendepunkt in der japanischen Geschichte, die Schlacht von Sekigahara, durch den Einsatz der holländischen Waffen herbeigeführt wurde. Nach seinem Sieg fällt der neue absolute Herrscher über Japan eine folgenschwere Entscheidung: Adams Leben wird verschont, er darf aber nicht nach England zurückkehren.
Der einfache Steuermann aus einem Armenviertel Londons, der als Pirat und Schiffbrüchiger nach Japan gekommen war, macht innerhalb kürzester Zeit eine unglaubliche Karriere. Es gelingt ihm sehr schnell, sich auf die fremde Kultur einzustellen, er lernt Japanisch, baut hochseetaugliche Schiffe für den neuen Shogun und avanciert zu seinem wichtigsten Berater und engstem Vertrauten. Eine Geschichte wie aus dem Märchen. Ihm wird die höchste Ehre zuteil, die je einem Fremden erwiesen wurde: Er wird in die Adelskaste der sagenumwobenen Samurai aufgenommen.
Der Zuschauer wird Zeuge, wie die einzigartigen Samuraischwerter in Japan hergestellt wurden. Außerdem zeigt der Film wichtige Erinnerungsstücke an diesen größten Shogun Japans, sein Schwert und den Helm des Herrschers. Er erzählt, wie durch William Adams Einfluss am Hofe die Portugiesen vertrieben werden und warum Ieyasu im Jahre 1614 das Christentum verbieten lässt. Die Tragik des William Adams besteht darin, dass er versucht, als Vermittler zwischen Europa und Japan zu wirken, dass er in seinem Kampf ums Überleben aber das Ende des europäischen Einflusses in Japan einläutet. Nach Adams Tod schottet sich die Insel von der westlichen Welt ab. Für 250 Jahre bleibt sie ein geschlossenes Land.
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