Bisher wußte ich nur von Bonn. Dort wird aber anscheinend umgebaut.
Hier zwei Links:
http://berufenet.arbeitsamt.de/bnet2/D/B...ung_a.html
http://www.uebersetzerportal.de/nachrich...-02-09.htm
In der Schweiz und in Österreich gibt es das als Diplom-Studiengang meines Wissens nicht. Allerdings besteht die Möglichkeit des Ablegens eines Staatsexamens in der jeweiligen Sprache. Dies wird von vielen privaten Schulen angeboten, die aber kostenpflichtig sind. Die Methodik und der Anspruch sind dort nicht so intensiv und hoch wie im universitären Bereich, deshalb sollte dem ein Studium der gewünschten Fachrichtung vorausgegangen sein.
Erfahrungsgemäß macht es nicht der Abschluß, sondern die Referenzen, die man vorweisen kann. Darum ist der Einstieg in diese Branche relativ holprig und unangenehm. Die Mitarbeit an Gemeinschaftsprojekten, z.B. wissenschaftliche Buchübersetzungen etc, ist sehr zu empfehlen. Der finanzielle Ertrag ist zwar äußerst dürftig, aber als Investition gesehen, lohnt es sich auf jeden Fall.
Wie ich in einem anderen Beitrag schon schrieb, ist die Welt der Übersetzungen nicht so pink, wie man sie sich gerne vorstellen würde. Angestellte bei Übersetzungsfirmen sind nicht viel besser bezahlt, als Teamassistenten, Selbständige haben das Problem des unregelmäßigen Einkommens. Eine mehrmonatige Flaute ist durchaus denkbar und nicht selten. Wer eine Weltsprache als zweite Muttersprache neben Deutsch hat, dem würde ich empfehlen ins Ausland zu gehen, denn in D wird dieser Beruf sehr geringgeschätzt und ist chronisch unterbezahlt.
Doch man sollte sich von der dunklen Seite, die jeder Beruf birgt, nicht abschrecken lassen. An Enthusiasmus und einem Schuß Idealismus sollte es nicht fehlen. Je nach Ausbildungsbackground gibt es vielfältige Möglichkeiten seinen Weg zu gestalten. In meinem Bekanntenkreis befinden sich vier Diplom-Dolmetscher/Übersetzer (2x Japanisch + zweite Fremdsprache, 1x Chinesisch + zweite Fremdsprache und 1x Spanisch + zweite Fremdsprache), die alle ordentliche Stellen inne haben: Vereidigter Übersetzer am Landgericht, Koordinator für die Verbesserung der Deutsch-Japanischen Beziehungen, Dolmetscher der argentinischen Botschaft, Konferenzdolmetscher für Siemens in China. „Dolmetscher“ muß also nicht unbedingt ein Euphemismus für Arbeitslosigkeit sein.