Genji
Beiträge: 7
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Beitrag #1
Sensei und san
Hallo.
Ich habe da mal eine Frage zu den Anredezusätzen Sensei bzw. san: Werden diese Zusätze immer nur an den Familien- d.h. den Nachnamen angehängt, oder ist es auch möglich sie an den jeweiligen Vornamen anzuhängen?
Würde mich sehr freuen, wenn mir das jemand erklären könnte.
Gruß Genji
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27.12.06 21:25 |
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gesadjg
Beiträge: 49
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Beitrag #2
RE: Sensei und san
unter Jungen ist auch kun - angehängt an den Vornamen - üblich, bei sensei (Lehrer, Meister, Prof.) eher weniger, aber Vornamen + san ist in der Gastfamilie als Anrede für die Gastgeschwister angebracht - auf jeden Fall höflicher, als nur den Vornamen zu gebrauchen
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27.12.06 22:07 |
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Shinja
Beiträge: 636
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Beitrag #3
RE: Sensei und san
Sensei wirst du sehr wahrscheinlich nie an den Vornamen anhängen. Es ist eine Respektbezeugung gegenüber dem Lehrer, Arzt oder was auch immer. In der Regel sprichst du auch in Deutschland die Lehrer ja nicht mit dem Vornamen an.
San kann wechseln, ich würd aber sagen, dass es in 90% der Fälle oder mehr an den Nachnamen angehängt wird. Eine Gastfamilie (nicht die eigene, da nutzt man san eher weniger) ist da eine Ausnahme, denke ich. Allerdings gibt es auch Leute, die sich gleich mit dem Vornamen vorstellen, da kannst du dann natürlich san an den Vornamen anhängen. Ist aber eher selten.
Der Komplettheit halber: sobald wir zu chan und kun übergehen wirds komplizierter. Sehr oft wird dabei der Name verkürzt (Spitzname quasi) So wird Yuko Koike (Yuko als Nachname) dann Yuchan z.B, allerdings kann auch der Vorname dafür genutzt werden.. bei den beiden Anhängseln gibts eigentlich nur Ausnahmen *lol* Da heißts einfach hinhören wie die andern es machen. (Und es nicht zu früh nutzen)
"Knowing is not enough we must apply. Willing is not enough we must do" (Bruce Lee)
Ob du glaubst etwas erreichen zu können oder ob du nicht glaubst etwas erreichen zu können du hast immer recht.
"The world has enough for everybody's need, but not for everybody's greed" (Mahatma Ghandi)
From the moment you wake you shall seek the perfection of whatever you pursue.
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28.12.06 05:42 |
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gesadjg
Beiträge: 49
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Beitrag #4
RE: Sensei und san
lieber Shinja,
unsere japanischen Gastfamilien haben uns darauf aufmerksam gemacht, dass die deutschen Gäste häufig bei der Anrede das -san weglassen (also z.B. die Gast-Mutter Nachname + san und die Kinder Vorname + san). Vielleicht kann man das im Laufe der Zeit dann etwas lockern - aber sie erwarten diese Höflichkeit - deshalb hatte ich dieses Beispiel genannt, sie erwarten vor allem auch, dass man sämtliche Grüße benutzt, vor allem morgens fröhlich ohaio rufen ...., und immer danke schön sagen, und ich gehe, ich bin zurück ...., kun sollte nicht von Frauen benutzt werden, - obwohl man fast nie von Japanern auf Fehler hingewiesen wird.
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28.12.06 11:55 |
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Shinja
Beiträge: 636
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Beitrag #5
RE: Sensei und san
Hmm, meine Gastmutter ist Deutsche, da besteht also eh kein Problem, aber meinen Gastvater durfte ich von Anfang an simpel beim Vornamen nennen. Von daher würde ich es nicht ganz so allgemein halten.
Aber natürlich sollte man das am Anfang unbedingt machen. Darum sagte ich ja auch 90% und nicht 100. Gastfamilie ist meiner Meinung nach fast der einzige Fall wo man Vorname+san verwendet. Was auch logisch ist, das ist eben der Fall wo Nachname+san keinen Sinn macht, da ja alle den gleichen haben, hehe.
Also nochmal: es geht, aber es ist bis auf eben diese Ausnahmefälle soweit ich weiß unüblich.
Allerdings will ich dann auch darauf hinweisen (ich habe es oben vergessen) dass sich meine Erfahrung erst auf 3 Monate Japan bezieht und ergo nicht representativ ist. Ich füge das üblicherweise so beiläufig bei, dass ich es diesmal vergessen habe, sorry.
PS: itekimasu, tadaima, itadakimasu, gochisousama un ähnliche muss ich natürlich auch verwenden.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.12.06 12:15 von Shinja.)
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28.12.06 12:13 |
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Genji
Beiträge: 7
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Beitrag #6
RE: Sensei und san
Danke für die schnellen Antworten!!!
Wenn jetzt aber z.B. ein Japaner einen Deutschen in Japan nach den eigenen Gebräuchen höflich anreden würde, würde er da bei Dominik Müller, Dominiksan oder Müllersan sagen? Nur mal angenommen natürlich. Dominiksan würde ich da eher sagen.
Für Sensei genau das Selbe. Dominik sensei oder Müller sensei?
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28.12.06 14:36 |
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gesadjg
Beiträge: 49
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Beitrag #7
RE: Sensei und san
miura-sensei, miura-san -
aber bitte beachten, niemals von sich selbst mit Müller-san sprechen - dasist dann ganz unhöflich
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28.12.06 14:43 |
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Shinja
Beiträge: 636
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Beitrag #8
RE: Sensei und san
Dazu muss ich dann anmerken, dass, auch welchen Gründen auch immer, sowohl meine Gastmutter als auch ich mit Vorname-san angesprochen werden. Mein Nachname ging hier quasi verloren, vielleicht weil ich den Namen "falsch" rum geschrieben habe als man mich danach gefragt hat, keine Ahnung.
Selbstverständlich ist aber die Regel wie gesadjg sagt das Nachname-san!
Langsam kommts mir vor als sei ich eine reine Ausnahme von Anfang bis Ende hier...
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.12.06 15:17 von Shinja.)
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28.12.06 15:11 |
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Zelli
Beiträge: 382
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Beitrag #9
RE: Sensei und san
(28.12.06 05:42)Shinja schrieb:Yuko Koike (Yuko als Nachname)
Sie hat einen Vornamen als Nachnamen und einen Nachnamen als Vornamen? かわいそう!!
Zitat: Wenn jetzt aber z.B. ein Japaner einen Deutschen in Japan nach den eigenen Gebräuchen höflich anreden würde, würde er da bei Dominik Müller, Dominiksan oder Müllersan sagen?
Wenn Du Dich als Dominik vorstellst wirst Du Dominik-san, wenn Du Dich als Müller vorstellst wirst Du zu Müller-san Wenn Du Dich als Dominik Müller vorstellst gib an was Dein Vor- und was Dein Familienname ist und warte es einfach ab welchen er nimmt Wie alt bist Du denn? Und wie alt der Japaner?
So Pi mal Daumen:
bis 15 Jahre ist Vorname plus san/kun OK.
15-25 Jahre ist Grauzone, von Fall zu Fall zu entscheiden.
ab 25 besser erstmal den Nachnamen nehmen.
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28.12.06 15:21 |
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gesadjg
Beiträge: 49
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RE: Sensei und san
lieber Shinja, ich denke, dass es einfach die westliche Erfahrung (Mischehe) und der persönliche Kontakt ist - meine persönlichen japanischen Freunde rede ich auch eher mit dem Vornamen an, wenn sie in Deutschland leben auch ohne - san - aber, es ist nicht höflich, das san weg zu lassen - und man benutzt es nach einiger Zeit eh automatisch. Meine Gastmütter hatten alle immer schnell den Vornamen angeboten - waren aber auch immer westlichen Kontakt gewohnt
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28.12.06 15:24 |
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