@zendent
So ist es
@subber
In einem älteren Thread hatte ich den Artikel schon einmal erwähnt:
KOMMERZIELLE LERNSOFTWARE FÜR DEN DAF-UNTERRICHT
Darstellung – Analyse – Beurteilung
In diesem Artikel werden diverse Lehr- und Lernmethoden beschrieben und ihre Eignung zur Verwendung als Unterrichtsmittel im Fremdsprachenunterricht analysiert - unter Anderem eben auch Rosetta Stone.
Das schöne heutzutage ist ja, dass sich jeder die Lernmethode suchen kann, die für ihn am Besten geeignet ist. Meistens kann man die jeweiligen Methoden sogar testen - entweder ein paar Lektionen umsonst oder man erhält eine Geld-zurück-Garantie. Natürlich sind diesbezüglich im Internet auch für Rosetta Stone diverse Angebote vorhanden.
Aber egal was auf einer Webseite
irgendeiner Lernmethode steht bzw. versprochen wird: Mir ist keine einzige bekannt, die alleine ausreicht, um
irgendeine Sprache vollständig lernen zu können - und schon gar nicht Japanisch. Egal mit welcher Methode man beginnt oder auch länger lernt - um weiterzukommen muss man über den Tellerrand der mehr oder minder engen Grenzen eines Lehrwerkes hinauszusehen und sich weitere Lernmöglichkeiten erschließen. Zusätzlich hängt der Erfolg jeder Methode auch davon ab, wieviel Einsatz der jeweilige Schüler bereit ist, in das Lernen neuer Stoffe aufzubringen.
Meine eigenen Erfahrungen mit dieser Methode:
Ich war anfangs sehr begeistert davon; Besonders am Anfang, als ich noch nichts konnte, freute ich mich über jedes neue Wort und jeden Satz, den ich lernte und war entsprechend motiviert. Aber irgendwann wurde es langweilig: Ich lernte ausschließlich, Bilder zu beschreiben und Wörter und Sätze zu Bildern aufzusagen; ganz sicher lernte ich auch so einiges an Vokabular - aber daran ist nichts geheimnisvolles, das lernt man auch mit jedem anderen Lehrbuch oder jeder anderen Lernmethode. Aber das reichte mir irgendwann nicht mehr, denn das alles half mir nicht, mich mit japanischen Bekannten unterhalten zu können. Es fehlten Phrasen, Idiome und - zumindest für mich - einige Grammatikerläuterungen. Ich brauche das nun mal...
So konnte ich zwar Aussagen treffen (die allerdings in den Gesprächsversuchen seltsam deplatziert wirkten
) und Dinge beschreiben, mich aber nicht unterhalten - selbst ein Smalltalk war schnell zu Ende. Ich merkte damals schon, dass die Sätze, die ich zu den Bildern aufsagen musste, nichts mit dem zu tun hatten, was ich von Japanern zu hören bekam und so wurde ich immer frustrierter, weil ich sie nicht verstehen konnte und nicht ansatzweise frei sprechen konnte, obwohl ich mich fleißig an die Lernmethode hielt und viel Zeit investierte. Und mit der Zeit hatte ich immer mehr Fragen, die mir in den Lehrmaterialien nicht erklärt wurden, wie z. B. "Wie sagt man dies und das, wie drückt man das aus, was sagt man wenn..."
So begannen die Übungen zur Pflicht zu verkümmern, machten keinen Spaß mehr und ich brach den Kurs ab - und auch für eine Zeit das Japanisch-Lernen überhaupt (zum Glück habe ich nach längerer Auszeit wieder zurückgefunden). Aber das sind nur meine Erfahrungen, das muss dir nicht genauso gehen.
Also kann ich die Punkte, die in dem von Zendent angeführten Artikel aufgeführt sind, alle nachvollziehen. Besonders steht meiner Meinung nach der Preis in keinem Verhältnis zum Erfolg. Da gibt es andere, günstigere Möglichkeiten, die dich weiter bringen und dir finanziell noch Luft für einen Japanbesuch lassen